Der Ortsname Spaden wird gemäß Nachforschungen bei den PfarrämternDebstedt, Bederkesa, Lehe und beim Kloster Neuenwalde aus dem altenglischen Wort spot (spoot, spood) hergeleitet, welche so viel wie Fleck, Platz oder Höhe, also einer Landschaft, die sich durch andere Beschaffenheit von der Umgebung abhebt, bedeuten.[4] Die wahrscheinlich erste Besiedlung von Spaden könnte im 8. Jahrhundert stattgefunden haben. Die Ortschaft wurde 1267 zum ersten Mal erwähnt. Gegen 1300 hatte Spaden mehr als 150 Einwohner. 1490 brannte fast der gesamte Ort in einer Feuersbrunst nieder. An der Stelle der alten hölzernen Kapelle wurde um 1500 nun die Spadener Kapelle aus Ziegeln errichtet, in der örtlichen Mundart „Klus“ genannt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts brachten Walfänger und Hafenarbeiter aus Amsterdam eine Glocke für die Klus mit, für die ein Glockenturm gebaut wurde. Wahrscheinlich begründeten die Holländer Spadens besondere Geltung in der Ausbildung von Kapitänen in der Grönlandfahrt.[5]
1716 gab es ein zweites großes Feuer. Aber das Dorf wuchs und wurde 1753 neben Sievern der größte Ort der Börde Debstedt. 1829 wurde eine neue Schule an der Leher Straße gebaut und die alte Schule an der Tötje abgerissen. Die Klus wurde 1894 wegen Baufälligkeit renoviert. Die dritte große Katastrophe in der Geschichte des Dorfes passierte 1894, ein gewaltiger Sturm deckte alle Dächer im Dorf ab. 1899 wurde an der Wehdener Straße eine Holländische Windmühle gebaut.
Das Strohdach der alten Klus wurde 1900 durch ein Ziegeldach ersetzt. 1903 wurde ein Schießstand gebaut. Die Holländische Windmühle ging 1910 in Flammen auf und wurde später abgerissen. Seit 1920 hat Spaden eine elektrische Stromversorgung. 1927 wurde ein Kriegerdenkmal eingeweiht. Der Spadener Friedhof bekam 1949 eine Kapelle. Beim Bau der BundesautobahnBundesautobahn 27 Ende der 1960er Jahre entstand der Spadener See. 1977 wurde am Spadener See eine Freizeitanlage eröffnet.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, verlor Spaden seine politische Selbständigkeit und wurde ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Schiffdorf.[6]
Der Ortsbürgermeister von Spaden ist Fredo Tiedemann (FB). Seine Stellvertreter sind Carsten Kamjunke (CDU), Markus Blöck (FB) und Sandra Coordes (CDU).[14]
Das Kriegerdenkmal wurde im Gedenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten gebaut, später wurden am Sockel die Namen der im Zweiten Weltkrieg Gefallenen hinzugefügt.
Parks
Der Spadener See ist durch den Bau der A 27 entstanden. Der unter dem ehemaligen Moorgelände befindliche Sand wurde mittels Saugbaggern zur Autobahn gespült und dort als Unterbaumaterial verwandt. Beim Wasser handelt es sich um Moorwasser. Bis 2004 war die Benutzung des Sees kostenlos. Inzwischen gehört das rundherum eingezäunte Gelände einem privaten Investor.
Vereine und Verbände
Akkordeonorchester Bremerhaven-Spaden
Angelsportverein Spaden
Arbeiterwohlfahrt Spaden
Bürger- und Heimatverein Spaden
DRK – Ortsverein Spaden
Förderkreis für den SC Lehe-Spaden
Förderverein der Grundschule Spaden
Gewerbering Spaden
Jagdgenossenschaft Spaden
Kinderchor Spaden
Kleingärtnerverein Spaden
Landjugend Spaden
Reitverein Spaden und Umgegend
SC Lehe-Spaden
Schützenverein Spaden
Shanty-Chor Spaden.
Singgemeinschaft Spaden
TV Gut Heil Spaden
Verein der Freunde und Förderer des Handballsports in Spaden
Windsurfing-Club Wesermünde
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
An der Autobahn-Anschlussstelle 6 „Bremerhaven-Überseehäfen“ der A 27 wurde auf Spadener Gebiet, in den 1970er Jahren, mit einem Apollo Markt (heute real,-) der Grundstein für ein großes Einkaufsareal gelegt. Dieses Gelände wurde stetig ausgebaut. Es finden sich heute real,-, Rossmann, Media Markt, Adler und Röther Modemarkt, Optimal Möbel, Funkelhaus Lampen, Lidl, Aldi, Hammer-Einrichtungshaus, Wehrmann-Rindenhof, Sonderpostenmarkt, Deichmann, ein China-Restaurant sowie ein Autohaus auf dem Gelände.
In Spaden gibt es außerdem eine Fleischwaren-Manufaktur.[16]
Verkehr
Spaden liegt an der Bundesautobahn 27 östlich und nordöstlich von Bremerhaven. Zum Stadtteil Bremerhaven-Lehe führt die Leher Straße.
Um 1930 wurde Spaden mit einer Buslinie angebunden. Von 1984 bis 1995 fuhr durchgehend die Linie 8 bis nach Bremerhaven – Stadtmitte – Hauptbahnhof.[17]
Der Ort lässt sich mit der BremerhavenBus-Linie 507 erreichen[18]; das Anruf-Linien-Taxi (ALT) und das Anruf-Sammel-Taxi (AST) ergänzen das Angebot an allen Tagen der Woche (auch in den Schulferien).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Werner Freitag (* 1946), Schwimmer, mehrfacher Deutscher Meister und Olympiateilnehmer 1964 und 1968, von 1998 bis 2018 Präsident des Hessischen Schwimmverbandes
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
Gustav Kuhr (1914–2000), Bootsbauer, Werfterrichter in Wesermünde/Bremerhaven (Nachkriegszeit), baute die ersten geschlossenen und unsinkbaren Rettungsboote, fand in einer Spadener Gaststätte eine neue Produktionsstätte
Harro Heinz Theodor Fromme (1921–2008), Opernsänger (Bassbariton), Filmdirektor und Maler, lebte bis zu seinem Tod in Spaden
Dirk Behrens (* 1954), zeitgenössischer Maler und Grafiker, verbrachte seine Kindheit in Spaden
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 19 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB]).
↑ ab
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S.48, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 29. Mai 2020]).
↑ abGeschichte von Spaden. In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. 31. Dezember 2022, abgerufen am 5. Januar 2023.
↑Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 21. Juli 2020.
↑
Spaden im Spiegel der Zeit. Chronik anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr. Spaden 1977, S.6.
↑Holger Kuhne: Grönlandfahrer von der Oste. In: niederelbe.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Oktober 2016; abgerufen am 14. März 2018.
↑ abcMichael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 (Siehe unter: Nr. 78).
↑ abStatistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.193 (Digitalisat).
↑Einwohnerzahl der Ortschaft Spaden. In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. 30. November 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Januar 2015; abgerufen am 21. Juli 2020.
↑Einwohnerzahl der Ortschaft Spaden. In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. 31. Juli 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2017; abgerufen am 21. Juli 2020.
↑Einwohnerzahl der Ortschaft Spaden. In: Website Gemeinde Schiffdorf. 31. Dezember 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2021; abgerufen am 5. Januar 2023.
↑ abOrtsrat Spaden. In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. Abgerufen am 28. Oktober 2017.
↑Liniennetzplan. (PDF; 1,5 MB) In: Webseite BremerhavenBus. 13. Dezember 2015, abgerufen am 21. Juli 2020.
↑
Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S.178–180.