Stroheim liegt auf 489 m ü. A. auf einem Gneisriegel, der sich 220 bis 380 m ü. A. über das Eferdinger Becken erhebt. Die höchste Erhebung, der Mayrhofberg, ist 654 m ü. A. hoch und gleichzeitig der höchste Punkt des Bezirks Eferding. Im Norden fällt das Gelände schroff zur Aschach hin ab, die dort auf 2,7 km die Gemeindegrenze bildet. Weitere nennenswerte Gewässer gibt es aufgrund der Höhenlage nicht.
Die Ausdehnung beträgt von Norden nach Süden 7,8 und von Westen nach Osten 9 Kilometer. Die Gemeinde hat eine Fläche von 28,75 Quadratkilometer. Davon werden 62 Prozent landwirtschaftlich genutzt und 32 Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 22 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Zwischen 1110 und 1130 wurde der Ort als Strachen erstmals urkundlich erwähnt.[3]
Im 13. Jahrhundert war der Name Chunrad (Konrad) in Stroheim sehr beliebt und ist zumindest in den Jahren um 1220, 1250[4], 1262, 1268 und 1272 bezeugt.[3]
Zwischen 1272 und 1301 finden sich in Urkunden der Schaunberger die Namen Chunrad von Strochen und Ulrich von Strochener. Weitere frühere Bezeichnungen von Stroheim sind unter anderem: Strochen, Strahen, Strohham, Stroham und Strohheim.
Bis 1848 war Stroheim eine Grundherrschaft. In jenem Jahr wurden die Gemeinden Mayrhof und Großstroheim gebildet, die 1876 zur Gemeinde Stroheim zusammengelegt wurden.
1784 wurde Stroheim eine eigene Pfarre. Die in ihren Ursprüngen gotische Pfarrkirche wurde später mehrfach umgebaut, so bekam sie unter anderem eine neugotische Inneneinrichtung; ihre heutige Form erhielt sie 1896/97.
Neben der Pfarrkirche gibt es noch die 1901 erbaute, vom Kloster Pupping gestiftete Landerlkapelle im Ortsteil Geisberg. Sie ist Ziel der jährlichen Christi-Himmelfahrtsprozessionen und kann auch als Hochzeitskirche genutzt werden.
Heute (2006) sind ungefähr 75 % der Bevölkerung Katholiken.
Mayrhofberg: auf dem höchsten Punkt der Gemeinde (654 m) befindet sich seit 1884 eine gemauerte Aussichtswarte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Wegen der Lage auf einem Berg gibt es keinen Durchzugsverkehr. Die L 1217 Stroheimer Straße führt von Eferding über Stroheim ins Aschachtal bei Waizenkirchen. Daneben gibt es untergeordnete Straßen in andere Nachbargemeinden.
Der öffentliche Personennahverkehr wird vom Oberösterreichischen Verkehrsverbund über die in Stroheim ansässige Firma Hehenberger betrieben. Die Buslinie 665 führt derzeit von Eferding über Hinzenbach nach Stoheim und endet in Reith. Seit Herbst 2022 werden manche Touren weiter über Waizenkirchen nach Dachsberg zum dortigen Gymnasium geführt.
Bildung
Gemeindekindergarten
Volksschule
Vereine
Mehr als 10 Vereine bereichern das gesellschaftliche Leben von Stroheim, in den Bereichen Kultur, Sport, Gesellschaft usw.
Blasonierung: Von Rot und Silber geviert mit einem Malteserkreuz in gewechselten Farben. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß. Das eingekerbte („achtspitzige“) Kreuz ist das Zeichen des 1113 in Jerusalem gegründeten Johanniter-, später Malteser-Ritterordens, der aus Anlass der Kreuzzüge zur Betreuung der Pilger und zur Verteidigung der Kirchen im Heiligen Land entstanden ist. Die Johanniter-Ordenskommende Stroheim wurde wahrscheinlich um 1260 oder schon 1235 auf Grund einer Schenkung der Herren von Schaunberg innerhalb ihres Machtbereiches errichtet und der Komturei Mailberg/NÖ. als Filiale übergeben; 1273 wird die Marienkirche oberhalb von „Strahen“ in einer Schenkungsurkunde an den Meister Wulfing in Mailberg erstmals schriftlich erwähnt. Nachdem 1780 bzw. 1784 die Errichtung der Pfarre Stroheim verfügt wurde, verzichtete 1790 die Malteser-Kommende auf das Patronatsrecht, das schließlich auf den Religionsfonds der neugeschaffenen Diözese Linz überging.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Johann Evangelist Aichinger (1805–1864), Direktor der Taubstummenanstalt in Wien[9]
↑ abPeter Wiesinger, Karl Hohensinner, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Christina Schrödl, Stephan Gaisbauer, Aurelia Schneckenreither: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Grieskirchen und Eferding (nördliches Hausruckviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 5). Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, Linz 2017, ISBN 978-3-9027-4014-4, S. 262, Nr. 5.4.9.22 („stabularium curtem ad Strachen“ in der Traditionsurkunde Nr. 306 des Bistums Passau im Zeitraum von 1110 bis 1130; verschiedene Stroheimer namens Chunrad in Urkunden um 1220 und in den Folgejahren 1250, 1262, 1268, 1272 und 1397).
↑Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band3. Wien 1862, CLXV, S.164 (archive.org – „Chunradus de Strachem“ als Zeuge für die Schaunberger im April 1250): „Abbt und Convent zu Kremsmünster verleihen dem Heinrich von Rudleiching und seinen zwei Söhnen einen Hof daselbst auf Lebenszeit.“
↑Maximilian Weltin: Die Anfänge der Johanniterkommenden Mailberg und Stroheim. In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs. Linz 1996, S. 193–201 (ooegeschichte.at [PDF]).