Eberle war Sohn eines Schreiners[1] und wuchs im „Stapferhaus“ in Pfronten auf. Er war verheiratet mit der Tochter des ebenfalls aus Pfronten stammenden Malers Thomas Driendl.
Vom bayerischen König Ludwig II. erhielt Eberle etliche Aufträge zur Ausschmückung der neuerbauten Schlösser, auch für Einzelfiguren, Gruppen, Tafelaufsätze, fast alle Prachtwagen und Schlitten.
Eberle schuf das ehemalige Kriegerdenkmal in Kempten (Allgäu) seinerzeit auf dem Gelände des heutigen Busbahnhofs; die Bronzefiguren wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.
1889 gewann er mit seinem Entwurf bei einer Ausschreibung für ein Brüder-Grimm-Nationaldenkmal in Hanau nur den 3. Preis. Doch die Verantwortlichen stritten sich über den erstplatzierten Entwurf des Bildhauers Max Wiese, weshalb man den Sohn Wilhelm Grimms, den Kunst- und LiteraturhistorikerHerman Grimm in Berlin um seine Meinung fragte. Dieser entschied sich für Eberles Entwurf, und der Auftrag zur Ausführung des Denkmals wurde diesem erteilt. Am 18. Oktober 1896 fand die feierliche Denkmalsenthüllung statt.[3]
Als Professor an der Münchner Kunstakademie gehörte Eberle im Jahr 1893 jener Kommission an, die die Vorschläge zum Neubau des Bayerischen Nationalmuseums (1894/95) zu begutachten hatte.[4]
Eberle war Mitglied im Münchner Verein für Christliche Kunst[5] sowie im Münchner Albrecht-Dürer-Verein, einer im Jahr 1885 von dem Bildhauer Georg Busch gegründeten Vereinigung von Münchner Kunstakademie-Studenten. Eberle gab hier auch Komponierabende zu christlichen Themen.[6]
Seinen Lebensabend verbrachte Eberle in Bozen, wo er im Jahr 1903 verstarb.
Sein gleichnamiger Neffe Syrius Eberle (* 1887 in Pfronten; † 1967) war ein bekannter Glasmaler, NS-Widerstandskämpfer und Stadtrat in Dachau.[7]
↑Das Nationaldenkmal bildet heute den Ausgangspunkt der Deutschen Märchenstraße von Hanau nach Bremen. Die Vorliebe Japans für die Brüder Grimm und ihre Märchensammlung führte 1989 zum Abguss dieses Denkmals im Maßstab 1:1 für das „Glücks-Königreich“ Kofuko, einen Freizeitpark in Obihiro auf der Insel Hokkaidō.
↑Diese Kommission bestand neben den geforderten Mitgliedern des Landtags aus Künstlern, Architekten, Beamten des Nationalmuseums, einem Kunstkritiker und Vertretern der Stadt. Die erste Sitzung der Kommission fand am 28. Januar 1893 im Kultusministerium statt. – Michael Kamp: Das Museum als Ort der Politik. Münchner Museen im 19. Jahrhundert. Dissertation, Ludwig-Maximilians-Universität, München 2002, S. 145 (edoc.ub.uni-muenchen.de PDF; 1,2 MB).
↑Festgabe des Vereins für christliche Kunst in München. München 1910, S. 117.