Der Ort liegt an der Donau, etwa sieben Kilometer südwestlich von Donauwörth. Bis auf Rettingen liegen alle Ortsteile nördlich der Donau, in Rettingen reicht das Gemeindegebiet bis an die untere Zusam.
Es gibt die Gemarkungen Brachstadt, Erlingshofen, Oppertshofen, Rettingen und Tapfheim.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Tapfheim wurde zwischen 750 und 800 erstmals anlässlich von Güterschenkungen an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt. Der Ort war Sitz eines niederen Adels, der Herren von Tapfheim, das von 1067 bis 1401 bezeugt wird. Die Augsburger Bürgerfamilie Küchenmeister („Küchenmeister von Tapfheim“), in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt, war durch besondere Rechte mit Tapfheim verbunden. Ihr Wappen (Einhornrumpf) wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in das Siegel des Gerichts Tapfheim übernommen. Nachdem gegen Ende des 14. Jahrhunderts die Hofmark Tapfheim den Herren von Waldkirch gehörte, wurde diese im Jahre 1505 dem neu gegründeten Fürstentum Pfalz-Neuburg zugeteilt. Die Bayernherzöge und die Fürsten von Pfalz-Neuburg setzten Vögte als ihre Verwalter ein, die im Tapfheimer Schloss amtierten. Zum Zisterzienserkloster Kaisheim bestanden zwischen 1269 und 1803 enge kirchliche Beziehungen.
Umgliederung der Gemeindeteile Quellhaus und Zusam mit 81 Einwohnern nach Donauwörth
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3487 auf 3879 um 392 Einwohner bzw. um 11,2 %.
Politik
Bürgermeister
Erste Bürgermeister ist Marcus Späth. Er ist seit 11. Dezember 2022 im Amt. Seine Vorgänger waren Karl Malz (2004–2022), Alfred Stöckl (1986–2004) und Johannes Strasser (1972–1986), der anschließend (1986–2003) Abgeordneter im Bayerischen Landtag war. Malz wurde am 10. Oktober 2010 und am 9. Oktober 2016 jeweils ohne Gegenkandidat mit jeweils 96 % wieder gewählt. Zur Wahl am 22. Oktober 2022 trat er nicht mehr an. Bei dieser Wahl wurde Marcus Späth (Unabhängige Liste) mit 66 % zum Bürgermeister gewählt, einziger Gegenkandidat war Alexander Wolfinger (CSU).[4]
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 63,2 % folgende Besetzung des Gemeinderates in der Amtszeit 2020 bis 2026:[5]
Blasonierung: „Geteilt; oben gespalten von Gold und Blau, vorne ein rot gezungter blauer Einhornrumpf, hinten der goldene Buchstabe K; unten in Silber ein rotes Andreaskreuz, das am Kreuzungspunkt mit einer rot bordierten goldenen Kugel belegt ist, darin ein rotes Doppelkreuz mit rotem Fußbalken.“[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Gewerbebetriebe
Am 30. Juni 2017 gab es nach der amtlichen Statistik 454 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und 1689 am Wohnort. Damit war die Zahl der Auspendler um 1235 höher als die Zahl der Einpendler. 25 Einwohner waren arbeitslos.
Im Jahr 2016 bestanden 60 landwirtschaftliche Betriebe; von der Gemeindefläche waren 2858 ha landwirtschaftlich genutzt.
Vier Beherbungsstätten bieten 39 Gästebetten; 2017 wurden 7611 Übernachtungen registriert.
Gemeindesteuern
Die wesentlichen Steuereinnahmen waren 2017, jeweils in 1000 €: Grundsteuern 447, Gewerbesteuer (netto) 756, Gemeindeanteil an der Einkommensteuer 2551 und Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer 78.
In der Gemeinde gibt es zwei Kindertageseinrichtungen mit 157 genehmigten Plätzen; 2018 waren davon 148 Plätze belegt. 2018 besuchten die Grundschule 126 Schüler in sechs Klassen. Alle weiterführenden Schulen sind in Donauwörth. Seit 1976 gibt es eine Außenstelle der Volkshochschule Donauwörth.
Rundfunk
Der Tapfenturm ist ein 78 Meter hoher Sendeturm aus Fertigbeton, der zur Verbreitung des Radioprogramms von Hitradio RT1 Nordschwaben auf 97,1 MHz mit 100 W ERP dient.
In der Grundschule befindet sich die Gemeindebücherei. Hier können fast 9.400 Medien (Bücher, Filme etc.) ausgeliehen werden. Zusätzlich werden regelmäßige Autorenlesungen und andere kleinere Veranstaltungen rund um Bücher & Filme dort abgehalten.[7]