Parsons und Woolfson trafen sich 1974 und beschlossen, ihre eigene Musik herauszubringen: Woolfson war von Edgar Allan Poe begeistert und wollte ihn vertonen, Parsons wollte sein Talent „sichtbarer“ machen. So gründeten sie „The Alan Parsons Project“ und luden dazu viele Gastmusiker ein, darunter Andrew Powell, einen Dirigenten und Komponisten, der für die Orchesterarrangements zuständig sein sollte, sowie den Sänger John Miles, der gerade den von Alan Parsons produzierten Hit Music gehabt hatte. Als Begleitmusiker wurde die komplette Band Pilot (David Paton, Stuart Tosh, Ian Bairnson, Billy Lyall) verpflichtet, für die Parsons ebenfalls als Produzent von drei Alben tätig gewesen war.
1976 erschien das erste Album Tales of Mystery and Imagination – Edgar Allan Poe, eine Sammlung von Liedern, die von Kurzgeschichten des britisch-amerikanischen Schriftstellers inspiriert waren. Bereits auf diesem Konzeptalbum, das von vielen Kritikern wohlwollend aufgenommen wurde, kristallisierte sich der musikalische Stil heraus: rockige Klänge in Verbindung mit großen sinfonischen Arrangements. Mindestens ein Instrumentalstück sollte in Zukunft auf jedem Album zu finden sein, wobei Parsons bald verstärkt Synthesizer einsetzte.
Es folgten neun weitere Alben, die in der Regel um ein zentrales Thema konzipiert waren. Woolfson schrieb die meisten der Titel und fungierte nicht selten auch als Sänger, Parsons sorgte für Arrangements und Produktion. Seit 1981 entwickelte sich der Stil weg von Konzeptalben hin zu eher locker thematisch strukturierten Songsammlungen. Mit dem Erfolg des Titels Eye in the Sky, der ein Top-10-Hit wurde, setzte musikalisch eine Umorientierung in Richtung Adult Orientated Rock (AOR) ein. Das Album Eye in the Sky ist eines der ersten Alben weltweit, das komplett mit digitaler Technik aufgenommen wurde.
Zwischendurch arbeiteten die einzelnen Project-Mitglieder – allesamt gefragte Studiomusiker – auch immer wieder für andere Künstler, etwa für Kate Bush (Bairnson, Elliott, Paton, Powell) oder Bucks Fizz (Bairnson). 1983 bildeten Ian Bairnson, Stuart Elliott, David Paton, Colin Blunstone sowie der Keyboarder Peter Bardens die kurzlebige Band Keats, die lediglich ein Album gleichen Namens einspielte und nur mäßig erfolgreich war.
1989 wollte Woolfson dann erneut ein Konzeptalbum aufnehmen, das von Freud und seinen Theorien handeln sollte. Ein Bekannter schlug ihm ein Musical vor, das schließlich unter dem Titel Freudiana im WienerTheater an der Wien mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle uraufgeführt wurde. Das dazugehörige von Parsons produzierte Album erschien Ende 1990, allerdings nicht unter dem Bandnamen, da er die Ausrichtung seiner Band nicht durch eine Musicalproduktion „verwässern“ wollte.
Freudiana ist zwar kompositorisch fast ausschließlich das Werk von Woolfson, wird der klanglichen Ähnlichkeit wegen aber oft für ein Project-Album gehalten und wurde letztendlich auch mit einem Großteil der angestammten Project-Musiker eingespielt. Das Musical, dessen Rechte beim künstlerischen Leiter Brian Brolly, die Verluste aber bei Parsons und Woolfson blieben, war ein Misserfolg und sorgte für das Ende der Band und der Zusammenarbeit ihrer beiden Köpfe.
Parsons brachte in der Folge unter seinem eigenen Namen (also ohne den Zusatz Project) weitere Platten heraus – darunter auch zwei Livealben mit bekannten Liedern des Projects (siehe Solo-Diskographie). Vor 1990 war das Alan Parsons Project eine reine Studioband gewesen, jetzt trat man ohne Woolfson wiederholt live auf. Woolfson schrieb unterdessen mehrere Musicals auf der Grundlage früherer Project-Alben; er starb am 2. Dezember 2009.
Rezeption
Trotz (oder wegen) des großen kommerziellen Erfolges fanden bei den meisten Musikkritikern lediglich die ersten Arbeiten des Teams Parsons/Woolfson Anklang.
Deutschen Fernsehzuschauern ist das Alan Parsons Project am besten bekannt durch die Erkennungsmelodie Lucifer (vom Album Eve). Dieses Stück kündigt seit 1990 die Sendung Monitor im WDR an. Der charakteristische Rhythmus am Anfang des Titels entspricht den Buchstaben EVE im Morsecode: . Mittlerweile wird jedoch nicht mehr das Original, sondern ein Remix[1] verwendet.
Lucifer bildete auch das ZDF-Thema bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien vor und nach den Übertragungen der Spiele.
Der Titel Sirius (vom Album Eye in the Sky) wird bei zahlreichen Sportveranstaltungen als Einlauf- und Vorstellungsmusik verwendet. Don’t Answer Me (vom Album Ammonia Avenue) war in Deutschland 1984 ein Top-10-Hit, das Album selbst belegte mehrere Wochen die Spitze der deutschen Charts. Das dazugehörige Video war das erste Zeichentrick-Video in der Musikgeschichte.
Alan Parsons fungierte als Produzent und Toningenieur bei der (instrumentalen) Musik zum Film Der Tag des Falken (Ladyhawke, 1985), die von Andrew Powell auf Wunsch des Regisseurs Richard Donner im typischen Alan-Parsons-Project-Stil komponiert wurde.
Trivia
Mr. Laser Beam, der in den Credits des Albums Vulture Culture (1984) unter Oral Rendition (Radiostimme auf dem Titel Let’s Talk About Me) erscheint, heißt eigentlich Lee Abrams. Der Künstlername ist ein Anagramm des bürgerlichen Namens. Abrams verfasste auch die Liner Notes für das Album The Best of the Alan Parsons Project (1983).
In der letzten Sequenz des Musikvideos zu Don’t Answer Me sind Alan Parsons und Eric Woolfson als Musiker zu sehen.
Erstveröffentlichung: 19. Mai 1976 Die Texte basieren auf Geschichten von Edgar Allan Poe. Bei der Neuauflage von 1987 wurde an zwei Stellen die bereits 1975 aufgenommene Stimme von Orson Welles hinzugefügt.
Erstveröffentlichung: 3. Juni 1977 Der Titel des Albums lehnt sich an den englischen Titel der Kurzgeschichtensammlung Ich, der Robot von Isaac Asimov an. Eric Woolfson bezeichnete dieses Album als “A view of tomorrow through the eyes of today” („Einen Blick auf morgen durch die Augen von heute“).
Erstveröffentlichung: 16. Juni 1978 Als Gegenstück zu I Robot beschäftigt sich dieses Album mit dem alten Ägypten. Eric Woolfson bezeichnete dieses Album als “A view of yesterday through the eyes of today” („Einen Blick auf gestern durch die Augen von heute“).
Erstveröffentlichung: 27. August 1979 Das Thema sind Frauen. Nur in diesem Album gibt es in zwei Stücken auch Frauen als Leadsängerinnen. Aus diesem Album ist auch der Titel Lucifer, der zur Titelmelodie des deutschen Fernsehmagazins Monitor wurde.
Erstveröffentlichung: 7. November 1980 In diesem Album geht es um das Glücksspiel und dessen Umfeld. Es wurde durch Philip K. Dicks Roman The Game-Players of Titan (deutscher Titel Das Globus-Spiel) und durch Woolfsons damaligen Wohnsitz in Monte Carlo beeinflusst.
Erstveröffentlichung: 14. Mai 1982 Auch wenn nicht konsequent, ist das grobe Thema Überwachung. So ist Eye in the Sky ein Begriff für Überwachungskameras speziell in Kasinos. Ebenso ist der Begriff ein Romantitel von Philip K. Dick (deutscher Titel Und die Erde steht still), steht in diesem aber als Metapher für Gott aus der Sicht eines religiösen Fanatikers.
Erstveröffentlichung: 9. Dezember 1983 Thema sind „die möglichen Missverständnisse, die aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit auf industriell-wissenschaftliche Entwicklungen und dem Mangel an Verständnis der Bedürfnisse der Laien aus dem Blickwinkel ebendieser Wissenschaftler entstehen.“ (Zitat: Eric Woolfson, Musikexpress, Mai 1983).
Erstveröffentlichung: 27. Mai 2016 Livealbum, veröffentlicht am 27. Mai 2016 unter dem Namen The Alan Parsons Symphonic Project als Doppel-CD, 3-fach Vinyl und Download[3]
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Weitere Kompilationen (Auswahl)
1987: Limelight – The Best of the Alan Parsons Project Vol. 2
1988: The Instrumental Works
1989: Pop Classics (Label: EVA)
1991: Prime Time – Best (1976–1987, Label: Zounds, alle Titel digital remastered)
1991: Anthology
1992: The Ultimate Collection
1992: The Best of the Alan Parsons Project
1994: Best of Alan Parsons Live
1997: The Definitive Collection
1998: Gold Collection
1999: Arista Heritage Series
1999: Master Hits
1999: The Encore Collection
2001: Lucifer – Best (1976–1984, Label: Zounds 24 Karat Gold-CD, alle Titel digital remastered)
2002: Love Songs
2002: Works
2003: The Hits
2003: Silence & I: Very Best Of
2003: Platinum and Gold Collection
2006: The Dutch Collection (3 CD)
2007: The Essential (2 CD)
2008: The Essential (3 CD)
Singles
Jahr
Titel Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen/Monate, Auszeichnungen, Anmerkungen)
1980: Sammelbox ohne speziellen Titel – nach dem Erfolg von The Turn of a Friendly Card wurden die bisherigen Cover der 4er-Set-Einsteckhüllen von I Robot, Pyramid und Eve dem Design von The Turn of a Friendly Card angeglichen (4-LP-Box: I Robot, Pyramid, Eve und The Turn of a Friendly Card)
1984: The Best Project (3-LP-Box: The Best of the Alan Parsons Project, Vulture Culture und Ammonia Avenue)
1995: Eye in the Sky / Vulture Culture (Doppel-CD)
2006: The Dutch Collection (3 CD, remastered, enthält das bis dahin unveröffentlichte Stück: Only Questions No Answers (Eric Woolfson, Ian Bairnson))
2007: I Robot, Eye in the Sky, Vulture Culture (Wiederveröffentlichung mit Bonustiteln)
2007: Tales of Mystery and Imagination (Wiederveröffentlichung als Doppel-CD mit Bonustiteln)
2008: Pyramid, The Turn of a Friendly Card, Stereotomy (Wiederveröffentlichung mit Bonustiteln)
2008: Eve, Ammonia Avenue, Gaudi (Wiederveröffentlichung mit Bonustiteln)
2014: The Complete Albums Collection (11 CD, enthält die bis dahin unveröffentlichte CD The Sicilian Defence aus dem Jahre 1979)
2017: 35th-Anniversary-Boxset (2 LP Eye in the Sky, 3 CD: Originalalbum Eye in the Sky, Eric Wolfsons Songwriting Diaries, unveröffentlichtes Bonusmaterial, 1× Blu-ray DVD mit 5.1 Sourroundabmischung des Originalalbums, 7″ Flexi-Disc, Hardcoverbuch mit 60 Seiten, Poster und Postkarte). Veröffentlichung anlässlich des 35. Jubiläums (1. Dezember 2017) von Eye in the Sky
2020: Ammonia Avenue (2 LP „Ammonia Avenue“ (45/min-Pressung), 3 CD: Originalalbum Ammonia Avenue + Bonustracks, Eric Wolfsons Songwriting Diaries, unveröffentlichtes Bonusmaterial, 1× Blu-ray DVD mit 5.1 Surround-Abmischung des Originalalbums und Videos, Begleitbuch, Pressekit etc.). Veröffentlichung auf Esoteric.
Videoalben
Live in Colombia, veröffentlicht als Blu-Ray & DVD unter dem Namen The Alan Parsons Symphonic Project am 27. Mai 2016[3]
„The Alan Parsons Project: Robits and Telepathy.“ In: Robert McParland: Science Fiction in Classic Rock: Musical Explorations of Space, Technology and the Imagination 1967–1982 (Critical Explorations in Science Fiction and Fantasy). 2017, S. 154 ff.
Ada usul agar Iskandariyah diganti judulnya dan dipindahkan ke Aleksandria (Diskusikan). IskandariyahAleksandria الإسكندرية (Arab) Arab Baku:al-ʾIskandariyyaArab Mesir:Eskenderiyya ⲁⲗⲉⲝⲁⲛⲇⲣⲓⲁ, ⲣⲁⲕⲟϯ (Koptik) ⲁⲗⲉⲝⲁⲛⲇⲣⲓⲁ:Alexandriaⲣⲁⲕⲟϯ:Rakodī Αλεξάνδρεια (Yunani) Αλεξάνδρεια:[Alexandria] Error: {{Transl}}: unrecognized language / script code: ell (help)Ρακώτις:[Rhakotis] Error: {{Transl}}: un...
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Melker of de Melker kan verwijzen naar: Daisy de Melker (1886–1932), Zuid-Afrikaans seriemoordenares Jan de Melker (1928–1997), Nederlands beeldhouwer, houtdraaier en ontwerper Nigel Melker (1991), Nederlands autocoureur Ruut de Melker (1933–2015), Nederlands arts Sune Melker (1920–1972), Zweedse liedjesteksten schrijver Thijs de Melker (1958), Nederlandse gitarist WikiWoordenboek Zoek melker op in het WikiWoordenboek. Bekijk alle artikelen waarvan de titel begint met Melker of m...
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робітниче селище Паніно Панино Країна Росія Суб'єкт Російської Федерації Воронезька область Муніципальний район Панінський район Поселення Панінське міське поселення Код ЗКАТУ: 20235551000 Код ЗКТМО: 20635151051 Основні дані Населення ▼ 6017 Поштовий індекс 396140 Телефонний код ...
Площа Джозефа Конрада США Населений пункт Сан-ФранцискоНазва на честь Джозеф КонрадЗагальні відомостіКоординати 37°48′23″ пн. ш. 122°25′08″ зх. д. / 37.80660000002777821° пн. ш. 122.419000000027779151° зх. д. / 37.80660000002777821; -122.419000000027779151Координати: 37°48′23″ пн....
Hotel in Manhattan, New York The Peninsula New YorkEntrance to the hotel on 55th StreetFormer namesGotham Hotel, Nova Park Gotham,[a] Hotel Maxim's de ParisGeneral informationLocation700 Fifth AvenueManhattan, New York CityCoordinates40°45′42″N 73°58′31″W / 40.76167°N 73.97528°W / 40.76167; -73.97528Opened1905Renovated1981–1987OwnerThe Hongkong and Shanghai Hotels, Limited[1]ManagementThe Peninsula HotelsTechnical detailsFloor count23Desig...
Pakistani reality singing competition For the first season, see Pakistan Idol (season 1). Pakistan IdolPakistan Idol title cardAlso known as Pakistan Idol: Jo Hai Dil Ki Awaz GenreReality televisionCreated bySimon FullerDirected bySaad Bin Mujeeb[1]Presented byMohib MirzaJudges Hadiqa Kiani Ali Azmat Bushra Ansari Theme music composer Julian Gingell Cathy Dennis Barry Stone Country of originPakistanNo. of seasons1No. of episodes42 (list of episodes)ProductionProduction locationsKarach...
Troubadour Perdigon memainkan alat musiknya. Troubadour (bahasa Prancis: [tʁubaduʁ]; bahasa Oksitan: trobador, IPA: [tɾuβaˈðu]) adalah profesi penghibur yang menggubah dan menyanyikan puisi lirik dalam bahasa Occitan Kuno selama abad pertengahan (1100–1350). Secara etimologis, istilah troubadour merupakan istilah maskulin, sehingga troubadour perempuan disebut trobairitz. Tradisi troubadour dimulai di Occitania pada akhir abad ke-11 dan kemudian menyebar ke Italia dan Sp...
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