Thomas Viktor Adolph wurde durch die Schule am Meer und Martin Luserke, seine Begegnungen und Segeltörns mit Age Nissen und Emil Nolde nachhaltig geprägt.[7]
Berufliche Entwicklung
Nach dem Kriegseinsatz bei der Wehrmacht konnte er ab 1947 wieder an seine beruflichen Ziele anknüpfen. Er arbeitete zunächst als Redakteur der Abteilung Politik für den Nordwestdeutschen Rundfunk und ab Mitte der 1950er Jahre für dessen Spin-off Norddeutscher Rundfunk.[3]
Ab 1949 wirkte er unter NWDR-Generaldirektor Adolf Grimme als Studioleiter beim Aufbau und der Einrichtung des NWDR-Studios im alten Musikpavillon des Deutschen Hauses in Flensburg mit,[8][3] bis dieses, ergänzt um einen Anbau, offiziell am 12. November 1950 im Beisein von Grimme eröffnet werden konnte. Das Studio Flensburg war zu jener Zeit für das gesamte Sendegebiet Schleswig-Holstein zuständig. Während seiner Zeit in Flensburg begann Adolph damit, Kontakte nach Dänemark aufzubauen und kontinuierlich zu pflegen.[3]
Thomas Viktor Adolph begründete ca. 1953 plattdeutsche Lesungen und Sendungen des NWDR,[9] fortgesetzt unter dem NDR-Intendanten Walter Hilpert.
Im Jahr 1964 wurde er vom NDR unter Intendant Gerhard Schröder zum Direktor des Landesfunkhauses Kiel berufen. Auch dort war zunächst Aufbauarbeit der Hörfunk- und Fernsehstudios im Kieler Schloss zu leisten,[10][11] bevor Adolphs 50-köpfiges Team von Flensburg nach Kiel umziehen konnte. Bis dahin musste er zwischen Flensburg und Kiel pendeln, um beide Studiostandorte im Auge zu behalten. Seine Funktion in Kiel übte er bis 1971 aus.[4]
Im Jahr 1966 wurde Adolph durch den dänischen König Frederik IX. das Ritterkreuz des Dannebrogordens verliehen, da er „entscheidend mitgeholfen“ habe, „den Weg der Freundschaft zwischen den Deutschen und Dänen zu bereiten“.[12]
Im Jahr 1970 gründete Adolph die Deutsch-Dänische Gesellschaft in Kiel und saß dieser als langjähriger Präsident vor.[13]
Am 27. Juni 1980 wurde ihm durch die dänische Königin Margrethe II. für seine „Verdienste um die guten Beziehungen zwischen Norddeutschland und Dänemark“ das Ritterkreuz 1. Klasse des Dannebrogordens verliehen.[16][17]
In der Nachkriegszeit veröffentlichte Thomas Viktor Adolph ein selbst illustriertes Kinderbuch mit Reimen,[18] ein Ansatz, zu dem er aus beruflichen Gründen erst wieder nach seiner Pensionierung Ende der 1970er Jahre zurückfand und weitere Kinderbücher veröffentlichte, teils auch in einer durch Paul Selk ins Plattdeutsche übertragenen Version und in einer durch die Ehefrau des dänischen Botschafters Troels Oldenburg (1915–1988) übersetzten dänischsprachigen Ausgabe.[3]
Thomas Viktor Adolph verstarb im Alter von 83 Jahren und wurde auf dem Nordfriedhof in Kiel beigesetzt. NDR-Intendant Jobst Plog würdigte Thomas Viktor Adolph als „Pionier des Rundfunks, dem der NDR viel zu verdanken“ habe.[19]
Veröffentlichungen
Kinderbücher
Höchst ergötzliche Bilder und Verse für Kinder. Ellermann, Hamburg 1948, OCLC720075621
Die Fabelkiste – Ein Bilderbuch. Kraft, Rendsburg 1978. ISBN 3-922165-01-X
Das Narrenhaus – Ein Bilderbuch. Kraft, Rendsburg 1980. ISBN 3-922165-08-7
Tur til Tyskland – en billedbog. Kraft, Rendsburg 1980. ISBN 3-922165-07-9
Hörbuch
als Aufnahmeleiter: Bi uns in'n Dörp. CD. 2019, OCLC1190155470 (Eine Hörfunksendung des Nordwestdeutschen Rundfunks, 2. Programm Nord, vom 28. März 1953, aus Steinberg in Angeln)
Fachliteratur
als Mitw.: Zur Eröffnung des Landesstudios Kiel des Norddeutschen Rundfunks am 16. Mai 1966. Norddeutscher Rundfunk, Landesstudio Kiel (Hrsg.), NDR, Hamburg 1966, OCLC73842256
als Hrsg.: Meinungsbildung – Probleme der Massenmedien Rundfunk und Fernsehen in den modernen Demokratien. Wellen ohne Grenzen. Gegenwart und Zukunft der Kommunikation (= Die d-und-d-Taschenbücher, 6). Christian Wolff Verlag, Flensburg 1971, OCLC721184598
Engagements
Gründer und langjähriger Präsident der Deutsch-Dänischen Gesellschaft in Kiel[13]
als Red.: Dialog über die Grenze – Festschrift zum 10jährigen Bestehen der Deutsch-Dänischen Gesellschaft Kiel (teilweise bilingual deutsch-dänisch). Deutsch-dänische Gesellschaft (Hrsg.) Claudius Kraft Verlag, Rendsburg / Kiel 1980, OCLC3922165109
↑Walter Habel, Herrmann A. L. Degener: Wer ist wer? – Das deutsche Who’s who, Bd. 1 (West). Arani Verlagsgesellschaft, Berlin 1967, S. 8, OCLC488433362
↑Schülerbuch der Schule am Meer, Juist, Blatt 196. In: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Handschriftenabteilung, Nachlass Luserke, Martin, Signatur Cb 37
↑La: Pionier im Rundfunkwesen wird 75. In: Kieler Nachrichten, 7. September 1989, vierspaltig
↑Auf dem Weg zum NWDR-Studio Flensburg. In: Flensburger Tageblatt, 3. März 1949, S. 5, einspaltig
↑Im April sendet der Rundfunk aus Kiel. In: Kieler Morgenzeitung, 7. Februar 1965, dreispaltig
↑Studio im Schloß bald sendefertig. In: Lübecker Nachrichten, 4. März 1965, einspaltig
↑ abThomas Viktor Adolph. In: Die Welt, 20. Juni 1966, einspaltig. Zitat: „Thomas Viktor Adolph, Journalist in Kiel, ist vom dänischen König Frederik IX. mit dem Ritterkreuz des Danebrog-Ordens (sic!) ausgezeichnet worden. Er hat, wie es dazu heißt, entscheidend mitgeholfen, den Weg der Freundschaft zwischen den Deutschen und Dänen zu bereiten. Adolph ist der Leiter des schleswig-holsteinischen Landesstudios des Norddeutschen Rundfunks. Zuvor war er – seit 1949 – Chef des Flensburger Studios gewesen.“
↑ abEin Pionier des Rundfunks – Viktor Adolph feierte seinen 70. Geburtstag. In: Schleswig-Holsteinische Landeszeitung, 10. September 1984, zweispaltig
↑Thomas Viktor Adolph geehrt. In: Kieler Nachrichten, 16. März 1971, zweispaltig
↑Bundesverdienstkreuz für Thomas Viktor Adolph. In: Flensburger Tageblatt, 16. März 1971, einspaltig
↑ absb: Orden aus Dänemark. In: Die Welt, 5. Juli 1980, einspaltig. Zitat: „Der ehemalige Direktor des NDR-Funkhauses Kiel, Thomas Viktor Adolph, ist von der dänischen Königin Margrethe II. mit dem Ritterkreuz 1. Klasse des Dannebrog-Ordens ausgezeichnet worden. Er erhielt die Auszeichnung für seine Verdienste um die guten Beziehungen zwischen Norddeutschland und Dänemark.“
↑Ritterkreuz für Th. V. Adolph. In: Die NDR-Zeitung, Nr. 12, Dienstag, 1. Juli 1980, S. 8, einspaltig. Zitat: „Dem ehemaligen Direktor des Funkhauses Kiel, Thomas Victor Adolph, wurde am 27. Juni im dänischen Generalkonsulat in Hamburg das Ritterkreuz 1. Klasse verliehen.“
↑Dr. Silke Jendrowiak: Am Mikrofon, auf: progeisteswissenschaften.de
↑lno: Rundfunkpionier Adolph gestorben. In: Die Welt, 25. November 1997, einspaltig
↑Thomas Viktor Adolph. In: Kieler Nachrichten, 28. Juni 1980, einspaltig