Der Hauptort liegt etwa acht Kilometer südöstlich der Kreisstadt Kulmbach linksseits des Weißen Mains am Zufluss der Trebgast. Das Gemeindegebiet erstreckt sich insgesamt auf fast 15 Kilometer Länge, erst über den Bergrücken zwischen beiden Gewässern, dann auch rechtsseits des Weißen Mains nach Nordosten, und reicht bis an die Stadtgrenze von Kulmbach. Es ist bis zu sechs Kilometer breit.[3]
Die erstmalige urkundliche Erwähnung Trebgasts stammt aus dem Zeitraum zwischen 1028 und 1040. In dieser Urkunde wurde bestätigt, dass Regenold Walpoto „Trebegast“ dem Bistum Bamberg übergab. Der Ortsname wie auch der Flussname leitet sich vom slawischenPersonennamen Trěbgost ab, vermutlich der Name des Siedlungsgründers.[6][7]
1954 wurden die Anwesen von Michelsreuth, die auf dem Gemeindegebiet von Harsdorf und Himmelkron lagen, nach Trebgast umgegliedert.[9] Am 1. Januar 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern ein Teil der aufgelösten Gemeinde Lindau mit dem Ort Lindau eingegliedert.[11]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1627 auf 1595 um 32 bzw. um 2 %. Am 31. Dezember 2000 hatte Trebgast 1776 Einwohner.
Erster Bürgermeister ist seit 2020 Herwig Neumann (CSU/Neue Wählergemeinschaft)[29]. Vorgänger waren von 2008 bis 2020 Werner Diersch (SPD/Wählergemeinschaft) sowie bis 2008 Siegfried Küspert (SPD/Wählergemeinschaft).
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen seit 2002 führten zu folgenden Stimmenanteilen bzw. Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Blasonierung: „Geteilt; oben in Silber ein golden bewehrter und gezungter halber roter Adler mit goldenen Kleestängeln auf den Flügeln, unten in Rot eine durchgehende silberne Quadermauer mit offenem Tor, darin schräg gekreuzt ein goldener Krönel und ein goldener Klöpfel.“[31]
Wappenbegründung: Der halbe rote Adler stammt aus dem Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth und erinnert an deren Landeshoheit seit dem 15. Jahrhundert. Der Torbau weist auf die Trebgaster Kirchenanlage hin. Die Steinmetzgeräte Krönel und Klöpfel weisen auf die Sand-Steinbruchindustrie in Trebgast hin, die um 1900 ihre Blütezeit erlebte.
Die Pfarrkirche St. Johannes ist als Wahrzeichen des Ortes weithin sichtbar. Zusammen mit Beinhaus, Pfarrhaus, Gemeindehaus und den dazugehörenden Mauern bildet sie ein architektonisches Ensemble. Der Innenraum ist mit Stuckarbeiten des italienischen Künstlers Francesco Andreioli ausgestattet.
Großer Beliebtheit erfreut sich das Naherholungszentrum Trebgast mit dem Trebgaster Badesee. Der See ist 680 Meter lang, 220 Meter breit und ca. 68.000 Quadratmeter groß. Der Wanderweg um den See hat eine Länge von 1500 Metern. Die Insel ist 7200 Quadratmeter groß. Die Gesamtfläche des Naherholungszentrums umfasst 18.951 Hektar und wurde von 24 Eigentümern erworben. Die Baukosten betrugen 2,8 Millionen Mark. Die Einweihung und Eröffnung erfolgte am 12. Juni 1975.[33]
Bekannt ist der Hauptort ferner durch die Naturbühne. Der Verein Naturbühne Trebgast e. V. ging aus dem ehemaligen Verkehrs- und Verschönerungsverein Trebgast hervor, den am 30. Mai 1892 der örtliche Pfarrer Benker gründete.[34]
Trebgast hat mehrmals am Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden. Unser Dorf hat Zukunft teilgenommen. Auf Landesebene hat der Ort eine Goldmedaille und zwei Silbermedaillen, auf Bundesebene eine Silbermedaille erhalten.
Alljährlich zieht am Heiligen Abend die „Strohberta“ durch Trebgast. Die Gruppe besteht aus zehn unverheirateten jungen Männern in Verkleidung.[35] Allen voran gehen der Strohbär (Strohberta), das „Christkindla“ und der Schlotfeger. Sie laufen am 24. Dezember von Tür zu Tür durch den Ort. Der Sinn des alten Brauches ist, einerseits das alte Jahr, für das die Strohberta steht, zu vertreiben, andererseits das Glück und einen reichlich gefüllten Geldbeutel für das neue heraufzubeschwören.
Der Bahnhof Trebgast liegt an der 1853 eröffneten eingleisigen Bahnstrecke Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg. In der zweigleisigen Anlage kreuzen fahrplanmäßig Züge. Der Mittelbahnsteig wurde Ende 2012 umgebaut und verbreitert, der Hausbahnsteig am Empfangsgebäude entfiel. Einst existierte am Hausbahnsteig ein drittes Gleis, von dem ein stumpfes Ladegleis in Richtung Ortsmitte abging.[36]
Bis März 2012 war mit dem örtlichen Stellwerk in Trebgast ein Hebelstellwerk mit Formsignalen in Betrieb. Am Nordkopf des Bahnhofs quert die Bayreuther Straße die Gleise an einem mit Schranken gesicherten Bahnübergang. Pro Richtung verkehrt mindestens ein Zug pro Stunde.
Sparkasse Kulmbach in Zusammenarbeit mit dem Landkreis (Hrsg.): Unser Landkreis Kulmbach. Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1985, OCLC159885915, S.160–162.
↑Gemeinde Trebgast in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 21. November 2020. Hier werden noch 12 Gemeindeteile aufgeführt. Weiherhaus ist aber mittlerweile im Gemeindeteil Trebgast aufgegangen.