Der Name Trins wird erstmals um 1077/80 als Trunnis in einer Aufzeichnung von Kloster Scheyern urkundlich erwähnt.[2] Der Name geht auf die Flur Truna (Truna-Alm, Trunabach) zwischen Lahnwiesen und dem Leitnerberg zurück. Es lag das Ausgangswort *Trunia- (‚zur Truna-Alm gehörig‘) zugrunde. Truna wiederum bedeutet ‚fruchtbares Gebiet‘.[3]
Die Häuser von Trins drängen sich in rätoromanischer Bauweise zu einem verwinkelten Haufendorf zusammen.
Die Gemeinde ist eine alte Knappensiedlung, in der erst nach der Schließung der Bergwerke im 17. Jahrhundert mit der Landwirtschaft begonnen wurde. Abgebaut wurden Antimon, Kupfer und Blei.
Seit 1811 ist Trins eine selbständige Gemeinde. In den 1970er Jahren war Trins Drehort im Film „Das vergessene Tal“ von Regisseur James Clavell.[4]
Bevölkerungsentwicklung
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Katholische Pfarrkirche Trins hl. Georg mit Friedhofskapelle und Kriegerkapelle: spätgotisch, urkundlich 1359 erstmals erwähnt
Wallfahrtskapelle St. Magdalena im Gschnitztal, das Bergkirchlein St. Magdalena wurde 1307 erstmals erwähnt und birgt als Besonderheit für Nordtirol romanische Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert
Die Gemeinde Trins gehört zum Verbandsgebiet vom Tourismusverband Wipptal und ist ein ausgeglichener Sommer- und Wintertourismusort. Seit Mai 2019 gehört Trins mit der Nachbargemeinde Gschnitz zum Kreis der Bergsteigerdörfer des österreichischen Alpenvereins. Das Gschnitztal ist das Tal mit den meisten Berghütten im Wipptal. Insgesamt gibt es sechs bewirtschafte Hütten und Almen (Blaserhütte, Padasterjochhaus, Innsbrucker Hütte, Bremer Hütte, österr. Tribulaunhütte, Jausenstation St. Magdalena), wovon sich drei auf Trinser Gemeindegebiet (Blaserhütte, Padasterjochhaus, Jausenstation St. Magdalena) befinden.
Winter
Die Gemeinde betreibt einen kleinen Tellerlift, der aufgrund der dünnen Schneelage im Tal aber nur selten in Betrieb ist. Durch das Gschnitztal führen ca. 45 km Loipen im Klassischen und Skating-Stil, deren Benützung kostenlos ist. Parkplätze sind aber gebührenpflichtig. Es führt ein Winterwanderweg durch das Gschnitztal. Schneeschuhwanderungen sind z. B. auf den Blaser möglich.
Sommer
In Trins gibt es viele Wandermöglichkeiten zu den umliegenden Hütten und Almen. Der bekannteste Berg ist der Blaser, der vor allem wegen seiner Flora bekannt ist. Der Berg gehört zum Landschaftsschutzgebiet Serles-Habicht-Zuckerhütl. Die bewirtschafteten Hütten können über die Gschnitztaler Hüttentour (6 Etappen) in einer Rundtour um das Gschnitztal begangen werden. Start ist entweder bei der Blaserhütte oder auf der gegenüberliegenden Seite beim Nösslachjoch (Auffahrt mit der Gondel der Bergeralm). Zu den Hütten führen auch meist Mountainbike-Wege, so kann man mit dem Bike/E-Bike bis zur Hütte fahren und von dort zum Gipfel aufsteigen (Bike and Hike). Im Sommer gibt es beim Fußballplatz in Trins für Wohnmobile Stellplätze mit Stromanschluss, die von der Gemeinde betrieben werden.
Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl 2016 traten drei Parteien an. Die Mandate wurden folgendermaßen verteilt:[6]
5 Trins Gemeinsam
5 Offene Heimatliste Trins
3 Für Trins mit Christoph Nocker
Bei der Wahl 2022 trat nur die Liste „Trins Gemeinsam“ an und errang damit alle 13 Mandate.[7]
Blasonierung: In Gold ein erhöhter, oben gezinnter schwarzer Balken, darunter ein giebelloser roter Sparren. Die Farben der Gemeindeflagge sind Rot-Gelb.
Das Wappen wurde 1994 von der Tiroler Landesregierung verliehen. Der schwarze Zinnenbalken steht für das Schloss Schneeberg, der rote Sparren für die Trinser Moräne, auf der sich das Schloss erhebt. Die goldene Spitze sowie die Farben Rot und Gold wurden dem Wappen des Klosters Säben entnommen, das im Spätmittelalter Schneeberg als landesfürstliches Lehen besaß.[10]
Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges fanden 1969 in oder bei Trins auch Dreharbeiten zum Antikriegsfilm Das vergessene Tal (The Last Valley) mit Michael Caine und Omar Sharif statt. Die malerische Bergkulisse des Gschnitztales kommt auch in Filmen wie Die Bourne Identität und 3 Zimmer/Küche/Bad vor.
Weblinks
Commons: Trins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Trins, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
↑4. Teil: Gemeinden – Tirol – 246. Trins. In: Österreichischer Amtskalender online. Jusline (Verlag Österreich), Wien 2002–, ZDB-ID 2126440-5, abgerufen am 1. Mai 2017.
↑Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S.223–224, Nr. 253.
↑Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S.219ff.
↑Egon Pinzer: Das Wipptal und seine Seitentäler: eine Reise von Innsbruck bis zum Brenner in Wort und Bild. Löwenzahn, Innsbruck 2002, ISBN 3-7066-2266-1.