Die Grenzgemeinde zu Südtirol (Italien) liegt am Brennerpass im Nordtiroler Teil des Wipptals. Der Ort bildet ein Haufendorf, das von weiteren Weilern und einzelnen Höfen umgeben ist. Der südlich gelegene Ortsteil Lueg war im Mittelalter eine Zollstelle.
Die größten Gewässer sind die Sill und der Obernberger Seebach. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt im Norden an der Sill bei 1120 Meter. Die höchsten Berge liegen in den Zillertaler Alpen an der Grenze zu Italien mit dem Kreuzjoch (2242 m), Wolfendorn (2774 m) und dem Kraxentrager (2999 m).
Die Gemeinde hat eine Fläche von 55,58 Quadratkilometer. Davon sind 10 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 24 Prozent Almen, 44 Prozent Wald und 20 Prozent hochalpines Gelände.[1]
Schon seit der Römerzeit ist Gries eine wichtige Station vor dem Pass, auf dem Weg in den Süden.
Die Örtlichkeit ist 1305 als Griez ersturkundlich genannt. Er kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet ‚sandige Uferlandschaft‘. Im Mittelalter war auch der Flurnameniederer Berg üblich, in Referenz zu Obernberg am Brenner.
Viele bekannte historische Persönlichkeiten machten auf ihrem Weg über die Alpen hier Rast, wie Karl der Große, Albrecht Dürer, Johann Wolfgang von Goethe und Wolfgang Amadeus Mozart. Seit der Fertigstellung der Brennerautobahn führt der Transitverkehr nicht mehr durch das Dorf, und Gries ist ein eher ruhiger Ferienort ohne Massentourismus geworden. Die Straßengasthöfe bestehen hier teils schon seit Jahrhunderten.
Bevölkerungsentwicklung
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Von den 71 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 25 im Haupt-, 36 im Nebenerwerb und je 5 von Personengemeinschaften und juristischen Personen geführt. Diese letzten 5 bewirtschafteten beinahe die Hälfte der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 23 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 20 im Bergbau und 6 im Bereich Herstellung von Waren. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (62), soziale und öffentliche Dienste (60) und der Handel (53 Mitarbeiter).[3][4][5]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
71
89
49
42
Produktion
14
12
49
63
Dienstleistung
59
57
220
305
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 644 Erwerbstätige in Gries am Brenner. Davon arbeiteten 179 in der Gemeinde, mehr als siebzig Prozent pendelten aus, blieben aber größtenteils im Bezirk.[6]
Tourismus
Die Brennerberge sind als Skitouren- und Wandergebiet beliebt. Am 2115 m hohen Grenzberg Sattelberg befand sich bei der Sattelbergalm ein Skigebiet. Der Liftbetrieb wurde 2006 eingestellt.
Im Sommer steht eher das Wandern auf der Tagesordnung, außerdem ist Urlaub auf dem Bauernhof im Angebot. Und der zuständige Tourismusverband Wipptal wirbt mit Mountainbiking.[7]
Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 34.000 im Jahr 2011 auf 44.000 im Jahr 2019, sank im COVID-Jahr 2020 auf 21.000.[8][9]
seit 2010 Karl Mühlsteiger (Offene Gemeindeliste Karl Mühlsteiger)[11]
Wappen
Blasonierung: Auf goldenem Schild drei schwarze, dreifach gezinnte, anstoßende Türme, zwei in der oberen, einer in der Mitte der unteren Schildhälfte.
Das 1973 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit den drei Türmen die für die Sicherung der Brennerstraße wichtige Befestigungsanlage am Lueg mit den Vorwerken am Schloßögg und beim Morhäusl und verdeutlicht damit die wichtige Rolle des Brennerverkehrs für Gries. Zugleich erinnert die Dreizahl an die drei Riegate Nösslach, Ritten und Vinaders, die 1811 zur Gemeinde Gries zusammengezogen wurden.[12][13]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
Alois Plattner (1875–1954), Pfarrer und Heimatforscher[14]