Die spätere Vega wurde unter dem Namen Jan Mayen[1] als 355 Tonnen große Bark mit einer Länge von 43 m bei der Wencke-Werft in Geestemünde für C. B. Pedersen gebaut und lief im Januar 1873 vom Stapel.[2]
Zusätzlich war sie mit einer 60 PS starken Dampfmaschine ausgestattet. Die Vega war für die Eismeerfahrt konzipiert und diente zunächst als Walfänger.
Adolf Erik Nordenskiöld und sein Kapitän Louis Palander wählten sie für die erste Befahrung der Nordostpassage von 1878 bis 1880 aus.[2] 1879 galt sie als vermisst. Der russische Forschungsreisende Alexander Sibirjakow organisierte die Suche danach und schickte Schiffe für die begleitende Erkundung des Arktischen Ozeans. Die 1878 am Übergang des Jenisseigolfs in die zum Nordpolarmeer gehörende (südliche) Karasee von Nordenskjöl entdeckte rund 850 km2 große Insel und benannte nach Alexander Sibirjakow (Sibirjakow-Insel).[3][4]
Nach Beendigung dieser langen Reise, die das Schiff ohne ernsthafte Schäden überstand, wurde sie wieder von der alten Reederei als Fischereifahrzeug vor Grönland eingesetzt. Ihr weiteres Schicksal verliert sich im Dunkeln. Auf ihrer letzten Fahrt wurde sie in der Melville Bay vom Eis eingeschlossen und sank am 31. Mai des Jahres 1903.[2]
Die Vega hatte zudem ein Schwesterschiff, die ein Jahr zuvor gebaute Groenland der Deutschen Polar-Schifffahrts-Gesellschaft, mit dem unter dem Kommando des späteren Polarforschers Eduard Dallmann während einer Fangreise 1874 im Südpazifik unter anderem die Bismarck-Straße, der Neumayer-Kanal und die Kaiser-Wilhelm-Insel entdeckt wurden. Es diente zudem ab 1893 als Falcon dem Polarforscher Robert Edwin Peary als Expeditionsschiff.
Das Vega-Monument wurde am 24. April 1930 (fünfzig Jahre nach der Rückkehr der Vega von der Nordost-Passage) vor dem Naturhistoriska riksmuseet in Stockholm, Frescativägen 40, Frescati aufgestellt. Es ist ein Werk von Ivar Johnsson (1885–1970) und zeigt einen schwarzen Granitblock mit der kupfernen Vega.
Am 24. April 1880 lief die Vega in Stockholms Ström ein. Die ganze Stadt war illuminiert. Die Häuser rings um den Hafen flammten im Schein unzähliger Lampen und Fackeln. Auf dem Schloss leuchtete in Gasflammen das Sternbild der Vega. Mitten in diesem Lichtermeer glitt das berühmte Schiff in den Hafen. Mit meinen Eltern und Geschwistern stand ich auf den Bergen von Södermalm, von wo wir eine beherrschende Aussicht hatten. Größte Spannung hatte mich erfasst. Mein ganzes Leben lang werde ich an diesen Tag zurückdenken, er wurde entscheidend für meinen künftigen Weg. Von Kais, Straßen, Fenstern und Dächern dröhnte donnernder Jubel. „So will ich einst heimkommen“, dachte ich.
Literatur
Nordenskiöld, Adolf Erik: Die Umsegelung Asiens und Europas auf der Vega. Mit einem historischen Rückblick auf frühere Reisen längs der Nordküste der Alten Welt. Autorisierte deutsche Ausgabe. 2 Bände. Mit Vorwort zur deutschen und schwedischen Ausgabe. Leipzig, F.A. Brockhaus 1882.
Nordenskiöld, Adolf Erik (Hrsg.): Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Vega-Expedition. Von Mitgliedern der Expedition und anderen Forschern bearbeitet. Leipzig, Brockhaus (1883).
Friedrich von Hellwald: Ein weltgeschichtliches Problem. In: Vom Fels zum Meer. Spemanns illustrierte Zeitschrift für das deutsche Haus. Band 2 (April–September 1886), S. 970–986, mit 22 Abb., davon 3 zur Vega.
↑Enzyklopädisches Wörterbuch der Geographie, Moskau, 1986.
↑A. E. Nordenskiöld: Expeditionen zur Mündung des Jenissei in den Jahren 1875 und 1876. St. Petersburg 1880, S. 130.
↑William James Mills: Exploring Polar Frontiers – A Historical Encyclopedia. Band2. ABC-CLIO, 2003, ISBN 1-57607-422-6, S.673 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Vega Sund (Memento des Originals vom 4. Juni 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/data.geus.dk. In: Anthony K. Higgins: Exploration history and place names of northern East Greenland. (= Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin 21, 2010). Kopenhagen 2010, ISBN 978-87-7871-292-9 (englisch), abgerufen am 31. Januar 2015.
↑Staffan Helmfrid: Geography in Sweden. In: Belgeo. Band1, Nr.1, 2004, S.163–174 (online [abgerufen am 11. August 2014]).