Heidenstam studierte Malerei in Paris und Rom. Nach dem Studium schlossen sich längere Reisen nicht nur durch Frankreich und Italien, sondern auch durch die Schweiz und den Vorderen Orient an.
Für seinen Novellenzyklus Karolinerna (Karl XII. und seine Krieger) bekam Heidenstam 1916 den Nobelpreis für Literatur verliehen. Dieser Zyklus ist heute noch sein bekanntestes Werk.
Mit seinem literarischen Werk beeinflusste Heidenstam entscheidend die Entwicklung der schwedischen Neuromantik. In seinem Spätwerk griff Heidenstam zunehmend auf historische Themen zurück.
Verner von Heidenstam schrieb auch bedeutende Lyrik. Trotz seiner konservativen und patriotischen Haltung – Heidenstam war Mitglied der Reichsvereinigung Schweden-Deutschland – die sich in vielen seiner Gedichte spiegelt, forderte er in einem Gedicht die Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts: Det är skam, det är fläck på Sveriges banér / att medborgarrätt heter pengar (Das ist Schande, das ist ein Fleck auf Schwedens Banner, dass Bürgerrecht Geld heißt). Unter Abwandlung eines geflügelten Wortes aus Johan Ludvig RunebergsFähnrich Stahl (Giv åt Stål en penning även / eller tag ock min – Gib auch Stål einen Pfennig [scherzhaft für Orden] / oder nimm auch meinen) verlangte er: Giv åt Stål en sedel även / eller tag ock min (Gib auch Stål einen [Wahl-]Zettel / oder nimm auch meinen).
Verner von Heidenstam starb am 20. Mai 1940 in Övralid. Noch heute feiert man alljährlich am 6. Juli Heidenstams Geburtstag, den so genannten Övralidstag, an dem der Övralid-Preis an Schriftstellerinnen oder Schriftsteller oder andere Kulturpersönlichkeiten verliehen wird.
Werke
Hans Alienus (1892)
Skogen susar (1892); Übersetzung von Ilse Meyer-Lüne: Der Wald rauscht
Vallfart och Vandringsår (1888)
Endymion (1889); Übersetzung von E. Holm: Endymion
Karolinerna (1897/1898); Übersetzung von Therese Krüger: Karl der Zwölfte und seine Krieger
St. Göran och draken (1900); Übersetzung Ilse Meyer-Lüne (1928): St. Georg und der Drache
Heliga Birgittas pilgrimsfärd (1901); Übersetzung von E. Stine: Der heiligen Birgitta Pilgerfahrt
Folkungaträdet: Folke Filbyter (1905); Übersetzung von Emilie Stein: Der Stamm der Folkunger: Folke Filbyter
Folkungaträdet: Bjälboarvet (1907); Übersetzung von Emilie Stein: Der Stamm der Folkunger: Die Erben von Bjälbo
När kastajerna blommade (1941); Übersetzung von Anny Carlsson (1948): Als die Kastanien blühten
Literatur
Steffan Björck: Verner von Heidenstam. Natur och Kultur, Stockholm 1947, OCLC916890102.
Fredrik Böök: Verner von Heidenstam. Stockholm, 1.1945 – 2.1946
M. Carlberg-Rosenhagen: Heimat und Nation in der Dichtung Verner von Heidenstams. Greifswald 1939, DNB579017850.
Martha Ringier: Erinnerungen an Verner von Heidenstam. In: Der Bund vom 1. Dezember 1940. S. 378–380 (Digitalisat).
Karin Österling: Älskade Verner! Bonnier, Stockholm 1989, ISBN 91-0-047650-1.
Allen Ranius: Verner von Heidenstam. Ranius, Linköping 2002, OCLC163285692.
Jan Zimmermann: Die Kulturpreise der Stiftung FVS 1935–1945. Darstellung und Dokumentation. Hrsg. von der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S. Christians, Hamburg 2000, ISBN 3-7672-1374-5