Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

Via Regia

Verlauf der Via Regia und Via Imperii in Europa; die längste ist die in Ost-West-Richtung zwischen Kiew (heutige Ukraine) bzw. Moskau und Santiago de Compostela (Spanien)

Die Via Regia (lat. für „Königliche Straße“ oder „Königlicher Weg“) oder Hohe Straße war im Mittelalter und der frühen Neuzeit eine wichtige west-östlich verlaufende Handels- und Militärstraße im Heiligen Römischen Reich sowie ein Pilgerweg. Sie verband das Rheinland über Frankfurt am Main und Leipzig mit Schlesien. Seit 2005 ist die Via Regia als Kulturweg des Europarats anerkannt.

Via Regia als Status

Via Regia „war ursprünglich ein Rechtszustand im mittelalterlichen Straßenwesen. Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation waren es Handelswege, die unter dem Schutz der königlichen Zentralgewalt standen“.[1] Sie standen auch unter besonderem Friedensschutz, siehe Reichsstraße oder Altstraße. Der Begriff bezeichnete im allgemeinen Sinn ursprünglich nicht eine bestimmte Straße, sondern eine Straßenart.

Solche Land- und Heerstraßen gab es im Heiligen Römischen Reich sehr viele, zum Beispiel die Via Regia von Stettin über Menzlin nach Wismar, Lübeck und Hamburg, die „bedeutendste Ost-West-Straße im Norden“ des mittelalterlichen westslawischen Siedlungsgebietes. Bei Menzlin querte sie das Peenetal.

Bei der bekanntesten Via Regia vom Rhein nach Schlesien wurde im Laufe der Zeit die Straßenart-Bezeichnung zum Namen dieser bestimmten Straße.

In Wissenschaft und Politik wird der Begriff auch als Metapher für einen „goldenen Pfad“ oder einen „Weg für eine optimale Problemlösung“ gebraucht.

Geschichte der Via Regia Rhein–Schlesien

Straßenschild in Leipzig

1252 ist die Via Regia erstmals in einer Urkunde des Markgrafen Heinrich von Meißen als Königsstraße (strata regia) erwähnt. Doch reichen ihre Anfänge bereits ins 8. und 9. Jahrhundert zurück. Im Lauf der Jahrhunderte verlagerte sich die Hohe Straße in die Flusstäler, um die Städte einzubeziehen. Nach dem Niedergang der königlichen Zentralgewalt in Mitteldeutschland infolge der Schlacht bei Lucka 1307 büßte sie ihre königliche Funktion ein; seit dem 14. Jahrhundert kann also für diese Route nicht mehr von einer Via Regia gesprochen werden.

Die Straße bestand trotz des Niedergangs in den einzelnen Abschnitten unter der Bezeichnung Hohe Straße fort. Sie stand nun unter landesherrlicher Aufsicht, unter anderem des Königs von Böhmen in der Oberlausitz, der sächsischen Kurfürsten in Mitteldeutschland, der Fürstabtei Fulda in Hessen und des Erzstifts Mainz am Rhein und war durch Straßenzwang privilegiert.

Handelsstraße

Die Straße hatte für den überregionalen Handel und Warenaustausch große wirtschaftliche Bedeutung. Aus dem Westen kamen die Tuche Flanderns, aus dem Osten Holz, Felle, Wachs und Honig und aus der Mitte der Färberwaid des Thüringer Beckens sowie die Bergbauprodukte Obersachsens. Die Via Regia stellte auch die direkte Verbindung zwischen den beiden großen deutschen Messestädten Frankfurt am Main (Frankfurter Messe) und Leipzig (Leipziger Messe) her. Zwei weitere bedeutende Straßen zwischen den Messestädten waren „durch die kurzen Hessen“ und „durch die langen Hessen“.

Militärstraße

Wiederholt wurde die Straße von Armeen benutzt. In ihrem Einzugsbereich fanden große Schlachten statt (Breitenfeld 1631 und 1642, Lützen, Roßbach, Hochkirch, Bergen, Jena und Auerstedt, Bautzen, Großgörschen, Leipzig und Hanau). Nach der Niederlage Napoleons erlosch die Bedeutung der Straße, als durch die Verkleinerung des sächsischen Staatsgebietes nach dem Wiener Kongress der Straßenzwang zugunsten Leipzigs nicht mehr zu halten war. Der Todesmarsch vom KZ Adlerwerke Frankfurt zum KZ Buchenwald verlief im März 1945 von Frankfurt bis Hünfeld auch über die Via Regia.

Pilgerweg

Straßenmarkierung des Camino Via Regia in Liegnitz

In großer Zahl haben Pilger, die an der Aachener Heiligtumsfahrt teilnahmen, die Straße benutzt. Dazu bogen sie in Eisenach auf die Fernstraße "Durch die langen Hessen" nach Marburg und Köln ab. Zeugnisse von Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela sind unter anderem aus Breslau, Liegnitz, Görlitz, Großenhain, Leipzig, Erfurt, Gotha, Vacha, Fulda, Frankfurt am Main und Mainz bekannt.

Verlauf

Via Regia, Alte Heerstraße zwischen Fulda und Neuhof

Die Via Regia verlief vom Rhein über Frankfurt am Main, Hanau (Kinzigtalstraße), Gelnhausen, Steinau an der Straße, Schlüchtern, Neuhof, Fulda, Hünfeld, Eisenach, Erfurt, Eckartsberga, in Bad Kösen über die Saalebrücke nach Naumburg (Saale), Weißenfels, Leipzig, Grimma, Eilenburg, Großenhain, Königsbrück, Kamenz, Bautzen, Görlitz, Liegnitz und nach Breslau in Schlesien.

Heute wird der historische Verlauf der Via Regia durch mehrere Straßen markiert:

Der einzige Abschnitt der ehemaligen Via Regia in Mitteldeutschland, der nicht mehr als Straße genutzt wird, ist der Feldweg zwischen Nermsdorf und Oberreißen nördlich von Weimar.

Verlauf der Via Regia in Hessen von Mainz bis Eisenach. Die Varianten über die Hohe Straße, Reffenstraße einerseits und Kinzigtalstraße andererseits sind dargestellt.

Mainz–Leipzig

Hohe Straße, Blick auf die Kleine Loh oberhalb von Maintal

Bei Mainz beginnend, führte die Straße parallel zum Main bis (Frankfurt-)Höchst (alte Elisabethenstraße) durch kurmainzisches Gebiet. Von dort führte eine ältere Trasse über die Nidda bei (Frankfurt-)Nied und durch den Niedwald (Rödelheimer Straße, heute Oeserstraße), an Rebstock vorbei durch den Biegwald (Biegweg), dann nördlich an (Frankfurt-)Bockenheim vorbei, über die Ginnheimer Höhe (Diebsgrundweg) und über Dornbusch (Marbachweg) und Lohrberg bis (Frankfurt-)Bergen (durch die Grafschaft, später Fürstentum Hanau). Von dort aus verlief der Weg auf dem Höhenrücken zwischen der Nidder und der Kinzig. Die Straße führte von Bergen zwischen Kilianstädten und Roßdorf über Ostheim (Nidderau) bis Marköbel, wo die sie in römischer Zeit durch das Marköbeler Kastell und den Limes aus dem ehemals römisch kontrollierten Gebiet herausführte. Bemerkenswert ist dort die Ausrichtung langer, gerader Limes-Strecken auf diesen Übergang, was auf eine vorrömische Existenz der Straße schließen lässt.

Über die Anhöhen zwischen Langen-Bergheim und Altwiedermus führte der Weg weiter über Diebach am Haag und Herrnhaag. Von dort verlief die Hohe Straße als Reffenweg zwischen Lorbach und Vonhausen über den Großen Reffenkopf durch den Büdinger Wald. Aus dem Wald kommend, ging der Weg weiter zwischen Rinderbügen und Waldensberg, vorbei an Leisenwald, Hitzkirchen und Hettersroth und zwischen Oberreichenbach und Unterreichenbach durch isenburgisches Gebiet (Grafschaft Isenburg) bis Radmühl, wo die Salz überschritten wurde, dort querte er den Ortesweg. Zwischen Salz und Freiensteinau, Reichlos und zwischen Hauswurz (Neuhof) und Brandlos führte die Strecke (Alte Straß) weiter nördlich an Giesel vorbei zur Fulda bei Kämmerzell, wo der Fluss über eine Furt überquert wurde. Die Hohe Straße vereinigte sich bei Hünfeld wieder mit der jüngeren Trasse über Frankfurt und durch das Kinzigtal. Bei Vacha mit seiner Steinbrücke und mehreren Furten wurde die Werra überquert.

Blick auf den Aufstieg zum Clausberger Pass

Mehrere Trassen führten von Vacha nach Eisenach: Über das Vitzerodaer Kreuz und Marksuhl oder Berka/WerraHerdaOberellen erreichten die Hauptrouten den Thüringer Wald mit den Pässen am Vachaer Stein und am Clausberg. Ab Eisenach führte die Straße zunächst am Rande des Nessetales und des Hörselberg über Lupnitz und Haina (Wallburgen im Hainaer Holz) oder Sättelstädt nach Gotha. Die Trasse durch das Hörseltal wurde erst mit dem Ausbau der talseitigen Straßen ganzjährig nutzbar. Von Sättelstädt führte die noch gut im Gelände erkennbare Straße vorbei an Mechterstädt, Teutleben, Aspach und Neufrankenroda zum Krahnberg westlich von Gotha und weiter in die Stadt, wo sie am Bertha-von-Suttner-Platz auf das Brühler Tor traf, den Nordwestausgang der mittelalterlichen Stadt. Von dort führte sie durch die heutigen Straßen Brühl, Hauptmarkt, Marktstraße, Neumarkt und Erfurter Straße zum Siebleber Tor, dem Ostausgang der Stadt.

Von Gotha führte die Straße weiter durch Siebleben, Tüttleben, Gamstädt und Frienstedt nach Erfurt, das sie vom Lauentor im Westen über den Domplatz, die Marktstraße, die Krämerbrücke und die Kaufmannskirche nach Osten durchquerte und durch das Krämpfertor nach Osten verließ. Sie führte nördlich am Ettersberg vorbei über Eckartsberga nach Naumburg und weiter über Weißenfels nach Leipzig, das am Ranstädter Steinweg erreicht wurde.

Siehe auch: Blick von Lindenau nach Leipzig, Gemälde ca. 1740

Leipzig–Schlesien

Übersichtskarte zum Verlauf der Via Regia Rhein-Schlesien in Eilenburg

Weiter nach Osten führte die Straße von Leipzig über Eilenburg oder Grimma nach Oschatz, Großenhain, Königsbrück, Kamenz, Bautzen, Löbau, Görlitz, Lauban (heute Lubań), Naumburg (Nowogrodziec), Bunzlau (Bolesławiec), Haynau (Chojnów), Liegnitz (Legnica), Neumarkt (Środa Śląska) nach Breslau. Fortsetzungen führten östlich nach Krakau. Neben der Hohen Straße (auch Hohe Landstraße genannt) entwickelten sich Nebenstraßen, die mit der Straße durch die Oberlausitz konkurrierten. Besonders die Niederstraße bot eine Alternative, um Zölle zu vermeiden. Jedoch sorgte ein System von Geleitstellen für eine Einhaltung des Straßenzwanges. Das Umgehen der Geleitstellen war mit hohen Strafen bis zur Beschlagnahme der Waren verbunden.

Die Via Regia in der Gegenwart

Skulptur aus Stahlplatten am Entrée Hohe Straße in Frankfurt am Main

Im Jahr 2005 wurde die Via Regia vom Europarat zur Großen Kulturstraße des Europarates erklärt. Seit 2009 gibt es das Netzwerk Via Regia – Kulturroute des Europarates, das Initiativen und Kulturprojekte entlang der Route koordiniert. Es geht von einem erweiterten Verständnis der Route aus und setzt die mitteldeutsche Via Regia in westlicher Richtung nach Belgien, Frankreich und Spanien bis Santiago de Compostela, in östlicher Richtung nach Polen, Belarus, Litauen und in die Ukraine (bis Kiew oder Vilnius) fort. Nach diesem Verständnis ist die Via Regia 4500 km lang und durchquert acht europäische Länder.[2]

Der Ökumenische Pilgerweg Mitteldeutschland folgt dem Verlauf der Via Regia von Görlitz über Leipzig und Erfurt nach Vacha.

In Frankfurt am Main erinnert in dessen östlichem Stadtteil Bergen-Enkheim der künstlerisch gestaltete Platz Entrée Hohe Straße an einen dort verlaufenden Zweig der Via Regia/Hohen Straße. Vor Ort sind mehrere Stelen, Gedenksteine und Informationstafeln aufgestellt, die über Verlauf und Geschichte dieses Straßenabschnittes informieren. Der Platz ist in regionalen amtlichen Karten als Ausflugsziel im Frankfurter Grüngürtel und im Regionalpark Rhein-Main ausgewiesen.[3][4]

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Kofler: Alte Straßen in Hessen. Trier 1893.
  • Edwin Redslob: Des Reiches Straße. Der Weg der deutschen Kultur vom Rhein nach Osten, dargestellt auf der Strecke Frankfurt–Berlin. Philipp Reclam jun., Leipzig 1940.
  • Gustav Hildebrand, Ludwig Kramarczyk: Des Reiches Straße. Alte Frankfurt-Leipziger Handelsstraße. Weidlich, Würzburg 1990, ISBN 3-8035-1334-0.
  • Kamen Pawlow: Via Regia, Königsstrasse oder Hohe Strasse. Thüringer Impressionen. Begleitheft zur Wanderausstellung Erfurt – Bonn – Eisenach Gotha. Erfurt 1998.
  • Christian Speer: Wallfahrt als Kulturkontakt: Görlitz und die Via Regia. In: Hartmut Kühne u. a. (Hrsg.): Wallfahrer aus dem Osten. Mittelalterliche Pilgerzeichen zwischen Ostsee, Donau und Seine. Beiträge der Tagung »Perspektiven der europäischen Pilgerzeichenforschung« 21. bis 24. April 2010 in Prag (Europäische Wallfahrtsstudien 10). Frankfurt (Main) 2013, S. 361–379.
  • Christian Speer: Frömmigkeit und Politik. Städtische Eliten in Görlitz zwischen 1300 und 1550 (Hallische Beiträge zur Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, 8). Berlin 2011, S. 298–306.
  • Christian Speer: Ein Görlitzer pilgert nach Jerusalem. Die Wallfahrt des Georg Emerich im Jahr 1465. In: Winfried Müller, Swen Steinberg (Hrsg.): Menschen unterwegs. Die via regia und ihre Akteure. Essayband zur 3. Sächsischen Landesausstellung, Dresden 2011, S. 196–203.
  • Christian Speer: Von Görlitz nach Rom. Regesten zur Geschichte der Pilgerfahrt in der Oberlausitz. Nachtrag zu NLM N. F. 10 (2007), S. 93–132. In: Neues Lausitzisches Magazin. Neue Folge, Band 13, 2010, S. 137–142.
  • Christian Speer: Von Görlitz nach Rom. Regesten zur Geschichte der Pilgerfahrt in der Oberlausitz. Nach den Görlitzer Stadtbüchern, Ratsrechnungen und Testamenten (1368–1545). In: Neues Lausitzisches Magazin. Neue Folge, Band 10, 2007, S. 105–144.
  • Manfred Straube: Handelsstraßen als Pilgerwege. In: Klaus Herbers, Enno Bünz (Hrsg.): Der Jakobuskult in Sachsen. Tübingen 2007 (Jakobus-Studien 17), ISBN 978-3-8233-6332-3, S. 249–271.
  • Thomas Nitschke: Ich bleib lieber hier – Auf dem Jakobsweg durch Sachsen. traveldiary Verlag, Hamburg 2013, ISBN 978-3-941796-99-7.
  • Ludwig Steinfeld: Chronik einer Straße. Die alte Straße von Frankfurt nach Leipzig; Geschichte, Ereignisse, Reiseberichte. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1994, ISBN 3-89264-360-1.
  • Europa-Haus Görlitz e.V. / Geschäftsstelle Kulturhauptstadt Europas 2010 (Hrsg.): Via Regia kontrovers – Dialog der Horizonte. Dokumentation zum Internationalen Workshop in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec. Görlitz 2006.
  • Roland Enke, Bettina Probst (Hrsg.): Via regia – 800 Jahre Bewegung und Begegnung. Essayband und Katalog zur 3. Sächsischen Landesausstellung (Görlitz 21. Mai bis 31. Oktober 2011). Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-40-6.
  • Main-Kinzig-Kreis (Hrsg.): Hohe Straße: von Bergen-Enkheim nach Hammersbach (Entdeckerwelt 3). Gelnhausen 2011 (online (Memento vom 26. März 2017 im Internet Archive)).
Commons: Via Regia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Via Regia – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Deutschlandfunk, Lange Nacht, 7./8. Februar 2015, Harald Brandt, deutschlandfunk.de: Der Königsweg zwischen Ost und West. Die Lange Nacht über die Via Regia.
  2. Was ist die VIA REGIA? Abgerufen am 18. Oktober 2019.
  3. Regionalpark RheinMain Hohe Straße GmbH c/o Stadtverwaltung Maintal (Hrsg.): Die Hohe Straße – Von Frankfurt-Bergen nach Hammersbach – Freizeitkarte. Maintal, 2006
  4. Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt (Hrsg.): Die GrünGürtel Freizeitkarte. 7. Auflage, 2011

Read other articles:

Stasiun Nakano中野駅Stasiun Nakano, Oktober 2009Lokasi406-4 Ikeshita Nakano, Ueda-shi, Nagano-ken 386-1325 JepangKoordinat36°21′38.35″N 138°11′36.32″E / 36.3606528°N 138.1934222°E / 36.3606528; 138.1934222PengelolaUeda Electric RailwayJalur■ Bessho LineLetak dari pangkal8.5 km dari UedaJumlah peron1 peron sisiJumlah jalur1Informasi lainStatusTanpa staffKode stasiunBE12Situs webSitus web resmiSejarahDibuka17 Juni 1921PenumpangFY201543 harian Lokasi...

 

Координати: 50°14′58″ пн. ш. 28°39′57″ сх. д. / 50.24944° пн. ш. 28.66583° сх. д. / 50.24944; 28.66583 Житомирський музичний фаховий коледж ім. В. С. Косенка Житомирської обласної ради Житомирський музичний фаховий коледж ім. В.С. Косенка Житомирської обласної рад...

 

Chronological listing of notable events The following is a timeline of the history of Cape Town in the Western Cape province of South Africa. This is a dynamic list and may never be able to satisfy particular standards for completeness. You can help by adding missing items with reliable sources. Prior to 19th century Part of a series on the History of South Africa Pre-colonial Middle Stone Age Late Stone Age Bantu expansion Kingdom of Mapungubwe Kingdom of Mutapa Kaditshwene Dutch colonisatio...

Australian right-wing commentator and former radio broadcaster Rugby playerAlan Jones AOJones in 2011Birth nameAlan Belford JonesDate of birth (1941-04-13) 13 April 1941 (age 82)Place of birthOakey, Queensland, AustraliaSchoolToowoomba Grammar SchoolUniversityKelvin Grove Teachers CollegeUniversity of Queensland BAUniversity of Oxford (non-degree course)Occupation(s)Radio presenterRugby league careerCoaching careerYears Team1991–93 Balmain TigersRugby union careerCoaching careerYears T...

 

Object Management Group standard This article contains content that is written like an advertisement. Please help improve it by removing promotional content and inappropriate external links, and by adding encyclopedic content written from a neutral point of view. (July 2020) (Learn how and when to remove this template message)This article may rely excessively on sources too closely associated with the subject, potentially preventing the article from being verifiable and neutral. Please help i...

 

Michael Hector Héctor jugando para el Hull City en 2017Datos personalesNombre completo Michael Anthony James Hector[1]​Nacimiento East Ham, Reino Unido19 de julio de 1992 (31 años)Nacionalidad(es) JamaicanaAltura 1,93 m (6′ 4″)Carrera deportivaDeporte FútbolClub profesionalDebut deportivo 2009(Reading F. C.)Club Charlton Athletic F. C.Liga League OnePosición DefensaSelección nacionalSelección JAM JamaicaDebut 13 de junio de 2015Part. (goles) 38 (0)...

هذه المقالة يتيمة إذ تصل إليها مقالات أخرى قليلة جدًا. فضلًا، ساعد بإضافة وصلة إليها في مقالات متعلقة بها. (أبريل 2019) لوري ر. سانتوس معلومات شخصية الميلاد سنة 1975 (العمر 47–48 سنة)[1]  نيو بدفورد[1]  الإقامة نيو هيفن، كونيتيكت  مواطنة الولايات المتحدة  الحياة �...

 

Sebuah tabung torpedo kapal permukaan Mark-32 Mod 15 menembakkan sebuah torpedo Mark-46. Torpedo adalah proyektil berpenggerak sendiri yang ditembakkan di atas atau di bawah permukaan laut dan kemudian meluncur di bawah permukaan laut dan dirancang untuk meledak pada kontak atau pada jarak tertentu dengan target. Torpedo dapat diluncurkan dari kapal selam, kapal permukaan, helikopter atau pesawat. Torpedo juga dapat menjadi senjata dari senjata lainnya. Torpedo Mark 46 dari Amerika Serikat da...

 

Gupuh SetiyonoKaroprovos Divpropam PolriPetahanaMulai menjabat 4 Agustus 2022PendahuluBenny Ali Informasi pribadiLahir22 Mei 1968 (umur 55)Tulungagung, Jawa TimurAlma materAkademi Kepolisian (1991)Karier militerPihak IndonesiaDinas/cabang Divisi Profesi dan Pengamanan Kepolisian Negara Republik IndonesiaMasa dinas1991—sekarangPangkat Brigadir Jenderal PolisiNRP68050531SatuanReserseSunting kotak info • L • B Brigjen. Pol. Gupuh Setiyono, S.I.K. (lahir 22 Mei ...

هذه المقالة يتيمة إذ تصل إليها مقالات أخرى قليلة جدًا. فضلًا، ساعد بإضافة وصلة إليها في مقالات متعلقة بها. (نوفمبر 2016) برينس رودني معلومات شخصية الميلاد 31 أكتوبر 1958 (العمر 65 سنة)لندن الجنسية بريطاني الوزن وزن خفيف المتوسط الحياة العملية المهنة ملاكم[1]  نوع الرياضة المل

 

قرية كدف الهديش  - قرية -  تقسيم إداري البلد  اليمن المحافظة محافظة حجة المديرية مديرية عبس العزلة عزلة قطبة السكان التعداد السكاني 2004 السكان 171   • الذكور 97   • الإناث 74   • عدد الأسر 15   • عدد المساكن 15 معلومات أخرى التوقيت توقيت اليمن (+3 غرينيتش) تعديل...

 

German numismatist Not to be confused with Vera Katz.Vera HatzBornVera Jammer15 August 1923HamburgDied18 October 2010EutinNationalityGermanOccupationNumismatistSpouseGert HatzAwardsRoyal Numismatic Society MedalGunnar Holst MedalAcademic backgroundEducationUniversity of HamburgThesisDie Anfänge der Münzprägung im Herzogtum Sachsen (10. und 11. Jahrhundert) (1952) Vera Hatz (1923 - 2010) was a German numismatist, who specialised in medieval European coinage, in particular that of the t...

American rock band This article is about the American rock band. For other uses, see The Killers (disambiguation). Killers (band) redirects here. For the Paul Di'Anno-fronted band, see Killers (metal band). Not to be confused with the Kills. The KillersThe Killers in 2017. From left to right: Dave Keuning, Ronnie Vannucci Jr., and Brandon FlowersBackground informationOriginLas Vegas, Nevada, U.S.Genres Alternative rock indie rock post-punk revival new wave heartland rock pop rock Years active...

 

Representations of the province of Bukidnon in the national legislatures of the Philippines. Politics of the Philippines Government Constitution of the Philippines Charter Change Laws Legal codes Taxation Executive President of the Philippines Bongbong Marcos (PFP) Vice President of the Philippines Sara Duterte (HNP) Cabinet (lists) Executive departments Local government Legislature Congress of the Philippines 19th Congress Senate President Migz Zubiri (Independent) House of Representatives S...

 

This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Provinces of Fiji – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (May 2023) (Learn how and when to remove this template message) The Provinces of Fiji (veiyasana (pl.) and yasana (s.) in the Fijian language) are the 14 administrative units into which the country...

Comics character Larry LanceInterior artwork from Batman: Shadow of the Bat #36 (March, 1995 DC Comics). Art by Barry Kitson.Publication informationPublisherDC ComicsFirst appearanceFlash Comics #92 (February 1948)Created byRobert KanigherCarmine InfantinoIn-story informationAlter ego Lawrence Lance Kurt Lance (New 52) Team affiliations(Larry)Star City PD (Kurt)Central Intelligence AgencyNotable aliases(Larry)Detective Lance(Kurt)Agent Lance Larry Lance is a DC Comics character, a detective a...

 

British music festival Radio 2 in the ParkGenreAdult contemporaryDatesSeptemberLocation(s)Hyde Park, London (2011–2019)Victoria Park, Leicester (2023)Years active2011–presentAttendance45,000Websitewww.bbc.co.uk/events/e4jqwh Radio 2 in the Park (formally known as Radio 2 Live, Radio 2 Live in Hyde Park and Radio 2's Festival in a Day) is a British music festival that took place from 2011 to 2019 in Hyde Park in London. It was due to be held in Leeds in September 2022, but it was cancelled...

 

Road in the city of Karachi, Sindh, Pakistan Napier Road نپیر روڈDenso Hall, at the intersection of Napier Road, MA Jinnah Road, and Marriott RoadNamesakeCharles James Napier, British general who conquered Sindh in 1843 and was its first GovernorLength1.6 km (0.99 mi)LocationKarachi, PakistanNorth endnorthern end of Lea MarketSouth endMcLeod Junction (intersection of Napier Road with I.I. Chundrigar Road)OtherKnown forbeing Karachi's red-light districtNapier Road (U...

2016 graphic novel by Daniel Clowes PatienceCreatorDaniel ClowesDate2016Page count180 pagesPublisherFantagraphicsISBN978-1606999059ChronologyPreceded byThe Death-Ray Patience (2016) is a graphic novel by Daniel Clowes, published by Fantagraphics.[1] A science-fiction love story about time travel, it describes the misadventures of a man, Jack, after he finds his pregnant wife, Patience, murdered in their apartment. Many years later, when grief has destroyed his life, chance leads ...

 

2010 studio album by The SadiesDarker CirclesStudio album by The SadiesReleasedApril 27, 2010GenreAlt countryLength36:07LabelYep Roc RecordsProducerGary LourisThe Sadies chronology Country Club(2009) Darker Circles(2010) Professional ratingsReview scoresSourceRatingAllmusic[1]The A.V. ClubA−[2]Tiny Mix Tapes[3] Darker Circles is a 2010 album by Canadian alt-country group The Sadies. It was released on April 27, 2010, on Yep Roc Records. The album was a shortl...

 
Kembali kehalaman sebelumnya