Der GedenkortWeiße Kreuze am Ufer der Spree am Friedrich-Ebert-Platz neben dem Reichstagsgebäude in Berlin erinnert an die Todesopfer an der Berliner Mauer. Der Standort der Gedenkstätte war erst an der Ostseite des Reichstags an einem Zaun vor der Mauer und anschließend gegenüber der Südseite des Reichstags an einem Zaun des Tiergartens.
Der private Berliner Bürger-Verein stiftete die Gedenkstätte am 10. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 1971. Von 1961 bis 1990 verlief die Mauer direkt am Ufer, die Wasserfläche befand sich auf Ost-Berliner Gebiet. Die Kreuze wurden an einem Zaun vor der Mauer an der Ostseite des Reichstags auf West-Berliner Gebiet montiert.[1] Ursprünglich stellte der Bürger-Verein ein weißes Kreuz an jedem Ort entlang der Mauer auf, an dem ein Mensch bei einem Fluchtversuch ums Leben kam. Die Pflege der über das Stadtgebiet verteilten Kreuze überstieg die Möglichkeiten des Vereins, sodass dieser beschloss, sich auf den Standort am Reichstag und einen in der Bernauer Straße zu konzentrieren.[2]
Die neue Installation nach einem Entwurf des Landschaftsarchitekten Jan Wehberg hat acht Plätze für Kreuze, von denen sieben belegt sind. Die Kreuze sind beidseitig mit Namen und dem zugehörigen Todesdatum versehen.[2] Wolfgang Thierse sagte bei der Übergabe:[4]
„An alle, die bei solchen Fluchtversuchen ums Leben gekommen sind, erinnern seit 1971 die ‚Mauerkreuze‘, die inzwischen selbst schon ein Stück Berliner und deutscher Geschichte geworden sind.“
Mit dem Freiheitsmahnmal stand eine ähnliche Gedenkstätte am Checkpoint Charlie. Die Arbeitsgemeinschaft 13. August errichtete 2004 ein Feld mit 1067 Kreuzen für alle Todesopfer der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer. Das Mahnmal wurde 2005 geräumt.
Die Weißen Kreuze wurden 2014 anlässlich des 25-jährigen Mauerfall-Jubiläums vom Zentrum für politische Schönheit vorübergehend entwendet und an die Außengrenzen der EU verbracht, um an die mittlerweile dort zu Tausenden ums Leben kommenden Flüchtlinge zu mahnen.[5]