Zwischenwasser liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch auf 525 Meter Höhe. 71 % der Fläche sind bewaldet. Die höchste Erhebung der Gemeinde ist der Berg Hoher Freschen (2004 m ü. A.).
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Das Gemeindegebiet umfasst die Ortschaften Muntlix in der Talsohle, Batschuns und Dafins auf Hangterrassen der Freschengruppe. Muntlix ist der Hauptort der Gemeinde, an dem sich auch das Gemeindeamt (Sitz der Gemeindeverwaltung) und die Mittelschule Zwischenwasser befinden.
Die Besonderheit ist, dass keine der drei Ortschaften den Gemeindenamen trägt. Dieser leitet sich von der Lage der Gemeinde zwischen den Wässern der beiden Flüsse Frutz (Keltisch: „Strom“) und Frödisch ab.[2]
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Zwischenwasser hat eine gemeinsame Gemeindegrenze mit sechs anderen Vorarlberger Gemeinden. Von diesen befinden sich fünf (Viktorsberg, Laterns, Rankweil, Sulz und Röthis) ebenso wie Zwischenwasser im politischen Bezirk Feldkirch und eine – nämlich die Bezirkshauptstadt Dornbirn – im Bezirk Dornbirn. Knapp südlich des Gipfels des Hohen Freschens treffen sich die Gemeindegebiete von Dornbirn, Zwischenwasser, Viktorsberg und Laterns in einem gemeinsamen Punkt.
Der erste schriftliche Hinweis auf eine Siedlung in Zwischenwasser findet sich in einer Urkunde von 1127. Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus.
Von 1805 bis 1814 gehörte Zwischenwasser zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zu Vorarlberg, dem westlichsten österreichischen Bundesland von Österreich, gehört es seit dessen Gründung (1861). Die Gemeinde war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 12,3 Prozent.
Den Auftrag zum Bau seiner ersten Kirche erhielt Clemens Holzmeister 1921 von Kaplan Albert Drexel. Die Kirche wurde 1921 bis 1923 als erste Kirche Vorarlbergs im Stil der Zwischenkriegszeit erbaut. Die Grundmauern für einen neugotischen Bau waren schon vorhanden, als das neue Projekt gegen großen Widerstand durchgesetzt wurde. Holzmeister nahm hier bereits Einiges vorweg, was bei seinen späteren Kirchen von Bedeutung wurde: Das ist einerseits die Übernahme von Elementen aus der lokalen Baukultur (einschließlich Materialien und handwerklicher Details) und andererseits die formale Steigerung des Baukörpers zur Zeichenhaftigkeit. Entsprechend ihrer Entstehungszeit zeigt die Kirche stilistische Spuren von Expressionismus. 1971/72 erfolgte eine Restaurierung.
Die Architekten Bernhard und Stefan Marte aus Weiler haben im Jahr 2002 die Friedhofserweiterung und Aufbahrungshalle geplant – was ähnlich diskutiert wurde wie seinerzeit der Kirchenbau.[3]
Diese Kirche wurde zwischen 1958 und 1962 errichtet und 1962 geweiht. Die Fassade trägt ein Mosaik des Hl. Fidelis vom Schrunser Künstler Konrad Honold, der auch das Betonglasfenster gestaltete.
Neben der Kirche steht ein Kriegerdenkmal – bestehend aus vielen unterschiedlich langen Metallstäben. An der Wand steht ein Metallkreuz und auf jedem Stab ist eine Metallplakette mit dem Namen des Gefallenen oder Vermissten.
Kapelle Hl. Wendelin in Buchebrunnen: Diese Kapelle wurde 1724 erbaut.
Weitere Bauwerke
Ansitz Weißenberg: Dieses „Batschunser Schlössle“ wurde vor 1601 als Ansitz der Feldkircher Patrizier Brock von Weißenberg erbaut.
Textilfabrik Rueff Muntlix (1988): Dies ist eine von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Textilfabrik. Er gestaltete 1988 parallel auch die Straßenschilder und Hausnummerntafeln in Zwischenwasser.
Frödischsaal in Muntlix: Die 1994 erbaute, moderne Holzkonstruktion dient vorrangig dem Sportunterricht, wird aber auch für diverse Festveranstaltungen verwendet. Das Gebäude beinhaltet auch eine Bibliothek und das Gasthaus Frödisch.[4]
Osangbrücke in Dafins: Bei der Osangbrücke, welche über das Mühltobel führt, handelt es sich um eine gedeckte Holzbrücke.
Das Bauwerk wurde im Jahr 1999 durch die Dorfbevölkerung unter der Führung des Kulturvereins Dafins restauriert.
Im Jahr 2010 gab es in der Gemeinde 46 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon dreizehn Haupterwerbsbetriebe.[5] Im sekundären Wirtschaftssektor fanden 148 Personen in 28 Betrieben Arbeit, zumeist bei der Herstellung von Waren oder im Bau. Der tertiäre Wirtschaftssektor beschäftigte 288 Menschen in 123 Betrieben, fast die Hälfte davon in sozialen und öffentlichen Diensten (Stand 2011).[6][7]
In Zwischenwasser gibt es zudem drei Kindergärten, drei Volksschulen und eine Mittelschule.[8]
Tourismus
Zwischenwasser bietet durch seine Natur- und Landschaftsvielfalt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten; insbesondere zum Wandern, Mountainbiken, Skitouren und Schneeschuhwandern. Weiters hat die Gemeinde im Ortsteil Furx ein kleines Skigebiet mit zwei Schleppliften.[9] Durch die Ausstattung mit einer Flutlichtanlage besteht auch die Möglichkeit zum Nachtskilauf.
Energie
Zwischenwasser gehört zu den 24 Gemeinden in Österreich (Stand 2019), die mit der höchsten Auszeichnung des e5-Gemeinden Energieprojekts ausgezeichnet wurden. Das e5-Gemeinde-Projekt soll die Umsetzung einer modernen Energie- und Klimapolitik auf Gemeindeebene fördern.[10]
Politik
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung von Zwischenwasser besteht aus 24 Mitgliedern. Nach der Gemeindevertretungswahl 2020 verfügt die Liste „Z3 Wir bewegen Zwischenwasser“ über elf, die Volkspartei über sechs, die Grünen über vier und die Freie Wählerliste über drei Mandate in der Gemeindevertretung.[11]
Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde ist seit 2020 Jürgen Bachmann, der bei der Bürgermeister-Direktwahl 2020 mit 68,76 Prozent der Stimmen seinen Vorgänger Kilian Tschabrun schlagen konnte.[12]
Wappen
Der Gemeinde wurde 1966 folgendes Wappen verliehen: In blauem Schild zwei von den beiden Oberecken ausgehende silberne Flussarme, die im Schildfuß zusammenlaufen. Dazwischen ein goldener Baum mit drei Ästen.[13]
Die beiden Flussarme zeigen den Zusammenfluss von Frutz und Frödisch, die namensgebend für die Gemeinde sind. Die drei Äste stehen für die drei Orte Batschuns, Dafins und Muntlix, aus denen Zwischenwasser besteht.[14]