Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 12 Kilometer nördlich der Kreisstadt Lębork (Lauenburg in Pommern) und 18 Kilometer südlich der OstseestadtŁeba (Leba).
Die polnische Ortsbezeichnung Łebień kommt ebenso wie der deutsche Name Labehn zweimal vor: der zweite Ort liegt 30 Kilometer Luftlinie in südwestlicher Richtung östlich der Stadt Słupsk (Stolp).
Geschichte
In Labehn (früher auch Labbehn geschrieben) gab es um 1784 einen Freischulzen, neun Vollbauern, drei Büdner, ein dem römisch-katholischen Propst zu Lauenburg gehörendes Pfarrhaus mit Ackerland (eine sogenannte Plebanei), eine Kirche, in der jedoch nur einmal im Jahr – am Michaelstag – Gottesdienst abgehalten wurde, und insgesamt 16 Feuerstellen (Haushaltungen).[3]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Labehn zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Anschließend begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Labehn erhielt den polnischen Ortsnamen Łebień . In der darauf folgenden Zeit wurden die Alteinwohner Labehns vertrieben.
Die Bevölkerung von Labehn war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Während die wenigen katholischen Kirchenglieder zur Pfarrei Lauenburg in Pommern (heute polnisch: Lębork) gehörten, bildete Labehn seit 1893 zusammen mit Belgard a.d. Leba (Białogarda) ein eigenes Kirchspiel, in das außer Labehn und Belgard noch fünf Orte eingepfarrt wurden: Gans (Gęś), Klein Massow (Maszewko), Koppenow (Kopaniewo), Krampe (Krępa Kaszubska) und Zdrewen (Zdrzewno). Pfarramtssitz war Labehn, von wo aus im Jahre 1940 3200 Gemeindeglieder zu versorgen waren. Es lag im KirchenkreisLauenburg im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Zahlreiche durch den Zweiten Weltkrieg hindurch geretteten Kirchenbücher lagern heute im Staatsarchiv Danzig (Archiwum Państwowe Gdańskie).
Carl von Tiedemann (1878–1979), deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg
Literatur
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1050, Nr. 10.
↑Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1050, Nr. 10.
↑ abPreußisches Statistischen Landesamt: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung (Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern). Berlin 1873, S. 166–167, Nr. 29.