Die Académie de la Grande Chaumière ist eine Kunstakademie am Montparnasse in Paris (Rue de la Grande-Chaumière Nr. 14; dt. „Straße der großen strohgedeckten Hütte“) im 6. Arrondissement. Sie wurde ca. 1902 gegründet und von 1909 bis Ende 1943 von der Schweizer Malerin Martha Stettler (1870–1945),[1] ihrer deutschbaltischen Malerfreundin Alice Dannenberg (1861–1948) und Claudio Castelucho geleitet.[2] Seit etwa 1950 wird sie von der Familie Charpentier – immer noch am selben Ort – geführt.
Die Akademie ist seit ihrem Bestehen eine offene Kunstschule, das heißt, es gab keine mehrjährigen Aufbaukurse. Man konnte sich für Wochen, Tage oder auch nur stundenweise einschreiben, um dann mit oder ohne Korrekturen einer Lehrkraft zu skizzieren. Beliebt waren vor allem am Abend die so genannten Croquis à cinq minutes (dt. Fünf-Minuten-Skizzen), an denen ein Modell alle fünf Minuten die Stellung wechselte.
Aufgrund der offenen Struktur der Akademie gibt es kaum Archivmaterial, woraus ersichtlich wäre, wer an der Akademie eingeschrieben war.
Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts war sie die berühmteste Kunstakademie in Paris.