Es gibt auf dem Gemeindegebiet nur die Gemarkung Ammerndorf. Sie hat eine Fläche von 5,054 km² und ist in 1423 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 3551,59 m² haben.[6] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Bubenmühle.[7]
In Ammerndorf treten Gesteine aus der geologischen Gruppe des Mittleren Keupers zutage. Blasensandstein aus der Hassberge-Formation sind von Sandstein und Ton-/Schluffstein aus der Steigerwald-Formation unterlagert. Reichenbach und Steinbacher Bächl fließen durch quartäre Talfüllungen. Im Biberttal kommen zudem kiesige Flussschotter vor.[9]
Klima
Der Landschaftsraum von Ammerndorf liegt in der kühl-gemäßigten Klimazone und weist ein humides Klima auf. Die Gemeinde befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima. Nach der Klimaklassifikation von Köppen-Geiger zählt Ammerndorf zum „gemäßigten Ozeanklima“ (Cfb-Klima). Die mittlere Lufttemperatur des wärmsten Monats liegt unter 22 °C und die des kältesten Monats über −3 °C.
Die Niederschlagsmenge beträgt im durchschnittlichen Jahresmittel 656 mm, wobei ein Übergewicht im Sommer zu verzeichnen ist. Der Juni ist mit 79 mm der niederschlagsreichste Monat. Der niederschlagsärmste Monat ist der Februar mit 40 mm. Über das gesamte Jahr ergibt sich eine mittlere Temperatur von 8,8 °C. Der Juli ist mit durchschnittlich 18,2 °C aus klimatologischer Sicht der wärmste Monat im Jahresverlauf. Im Januar sind die niedrigsten Temperaturen mit durchschnittlich −0,7 °C zu verzeichnen.[10]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ort wurde 1246 als „Amelradorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist wahrscheinlich der weibliche Personenname Amelrad. Eine Person dieses Namens ist als Gründer der Siedlung anzunehmen.[11] 1414 wurde der Ort „Ammerdorff“ genannt, 1438 erstmals in der heutigen Form „Ammerndorf“.[12]
Zur Kommunalwahl am 15. März 2020 erreichten die Freien Wähler 39,60 % der Wählerstimmen. Auf die CSU entfielen 32,72 %, während die SPD 26,80 % erreichte.[37]
Bürgermeister
Von 1990 bis 2014 war Franz Schmuck (SPD) der Erste Bürgermeister. Danach wurde in einer Stichwahl Alexander Fritz (FW) zum Bürgermeister gewählt, der bei der Kommunalwahl 2020 (erneut in einer Stichwahl) gegen den CSU-Kandidaten Müller wiedergewählt wurde.[38]
Wappenbegründung: Der Schrägbalken ist der sogenannte Zisterzienserbalken. Ammerndorf war lange mit dem Kloster Heilsbronn verbunden. Das Mühlrad weist auf die historische Mühle an der Bibert hin.
Die Gemeinde Ammerndorf führt seit 1970 ein Wappen.
Inmitten des Marktes steht die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Peter und Paul. Ein ummauerter Friedhof umgibt den Sakralbau. Die Kirchhofmauer aus Sandstein stammt aus dem 13. und 14. Jahrhundert und hat eine Höhe von zwei Metern. In der Barockzeit wurde das Mauerwerk erneuert. Die Saalkirche in Sandsteinquaderbauweise mit Walmdach stellt eine spätmittelalterliche Chorturmanlage dar, die zwischen 1720 und 1730 instand gesetzt wurde. In diesem Zusammenhang wurde der steinsichtige Kirchturm mit Glockendach neu errichtet. Das Kircheninnere wurde 1761 durch den markgräflichen Landbauinspektor und BaumeisterJohann David Steingruber im barocken Stil gestaltet.[13][42][43]
Ammerndorfer Mühle
Die Ammerndorfer Mühle an einer Bibertschleife südlich der Kirche wurde im Jahre 1607 vom Müller Stefan Züll erbaut. Das zweigeschossige Wohn- und Mühlengebäude hat einen reich verzierten Fachwerkgiebel mit Flachschnitzereien in farbiger Fassung. Die Ammerndorfer Mühle zählt zu den schönsten Mühlen und Fachwerkgebäuden im Biberttal und Umgebung.[13][42][43]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahre 1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 66 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In den sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 113 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 770. Im Bauhauptgewerbe gab es vier Betriebe. Im Jahre 1999 bestanden neun landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 199 Hektar. Davon waren 166 Hektar Ackerfläche und 33 Hektar Dauergrünfläche.
Ammerndorfer Bier
Die Brauerei Ammerndorfer Bier stellt seit über 280 Jahren Bier her. Aus traditionellen Gründen führt die Eigentümerfamilie Muhrmann im Brauereiwappen die Buchstaben „db“, was auf die lange Tradition der Familie Dorn hinweist, welche in den heutigen Landkreisen Fürth und Ansbach mehrere Brauereien betrieb bzw. noch heute betreibt. Aktuell wird die Brauerei von Helmut Murmann und seinen Töchtern Christine und Claudia geführt.[44]
Ammerndorf liegt im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Im Nahverkehr pendeln regelmäßig Busse der Linie 113 über Fürth Süd bis zur Endhaltestelle Rothenburger Straße Nürnberg mit Anschluss zur U-Bahn. Die Linie 114 verkehrt bis Rosstal Bahnhof mit Anschluss zur S-Bahn Nürnberg – Ansbach. Zusätzlich halten Busse der Linie 112 nach Fürth und der Linie 136 nach Langenzenn in Ammerndorf. Bis 1986 verfügte Ammerndorf mit der Bibertbahn über eine Gleisstrecke bis zum Bahnhof Nürnberg-Stein. Im Jahre 1986 wurde der Schienenverkehr eingestellt und durch Busverbindungen ersetzt. Die ehemalige Streckentrasse dient heute als Fuß- und Radweg. Unter der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Wintersdorf und Ammerndorf wurden Gasversorgungsleitungen verlegt. Einige Brückenbauwerke entlang der alten Strecke und der heute noch als Bahnhofsplatz bezeichnete Platz im Ortskern erinnern an die Schienenverbindung. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden am Bahnhofsplatz wurde das Bahnhofsgebäude nicht abgerissen; es dient heute als Ärztehaus.
Die Fußballabteilung ist die größte Abteilung des TSV Ammerndorf.
Die erste Mannschaft des ehemaligen Bezirksligisten spielte in der Saison 2009/2010 in der Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe. Dort gewann der TSV Ammerndorf die Meisterschaft und spielt seit der Saison 2010/2011 in der Kreisliga Frankenhöhe.
Auch die zweite Mannschaft konnte 2009/2010 den Meistertitel in der Reserve-Runde gewinnen und spielte in der Saison 2010/2011 in der neu gegründeten B-Klasse. In dieser Spielklasse wurde sie 2010/2011 Meister. Seit 2011 spielt die Mannschaft in der A-Klasse 9. Im Jahre 2009 wurde die Senioren-A-Mannschaft (Alte Herren) Meister in der Kreisgruppe Nürnberg/Fürth und spielte in der Saison 2010 in der Kreisklasse Nürnberg/Fürth. Auch dort konnte mit großem Vorsprung die Meisterschaft und der Aufstieg in die höchste Seniorenklasse gefeiert werden. 2011 wurde die Senioren-A-Mannschaft auch in der höchsten Spielklasse, der Kreisliga, Meister. Mit drei Meisterschaften in Folge ist die Senioren-A-Mannschaft des TSV Ammerndorf eine der erfolgreichsten Mannschaften ihrer Altersklasse im Bezirk Mittelfranken. Gleich zu Jahresbeginn 2012 konnte die Landkreismeisterschaft Fürth in der Halle gewonnen werden. Für 2012 war die Mannschaft für die Bezirksmeisterschaft qualifiziert.
Seit 2008 finden beim TSV Ammerndorf Ferien-Fußballcamps in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) statt. Der TSV Ammerndorf verfügt über zwei Rasenplätze und einen Trainingsplatz. Seit Juli 2011 verfügt der Verein auch über eine Mädchenmannschaft (U17-Juniorinnen). Diese wurde 2011 Herbstmeister und in derselben Saison (2012) Meister der Gruppe 1 im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe. In der darauf folgenden Saison (2013) errangen die B-Juniorinnen den Pokalsieg.
Tischtennis
Die Tischtennisabteilung des TSV Ammerndorf nahm in der Saison 2012/2013 mit zwei Herrenmannschaften auf Kreisebene am Spielbetrieb teil.
Weitere Vereine
Es gibt laut Website von Ammerndorf unter anderem folgende Vereine:
Modellbahnfreunde Ammerndorf
Heimat- und Gartenbauverein Ammerndorf
Imkerverein Ammerndorf
Freiwillige Feuerwehr Ammerndorf
Turn- und Sportverein Ammerndorf
Sängerkreis Ammerndorf
Bibertfischer Ammerndorf
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
zwei Kindergärten:
evangelischer Kindergarten Pusteblume
Montessori-Kindergarten Spatzennest
Söhne und Töchter der Gemeinde
Klaus Rösch (1945–2018), ehemaliger deutscher Politiker, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, Bundestagsabgeordneter
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.142–153 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Gottfried Stieber: Ammerndorf. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.196–197 (Digitalisat).