Im April 2004 wurde der parteilose Weber auf Vorschlag von Bundesfinanzminister Hans Eichel als Nachfolger des zurückgetretenen Ernst Welteke zum neuen Präsidenten der Deutschen Bundesbank ernannt. Die Wahl stieß in der Öffentlichkeit auf ein positives Echo, unter anderem bei Wirtschaftsvertretern und bei Oppositionspolitikern. Mit seiner Ernennung zum Präsidenten der Bundesbank schied Weber aus dem Sachverständigenrat aus, da die Mitglieder des Rates weder einer (gesetzgebenden) Körperschaft des Bundes noch dem öffentlichen Dienst (Ausnahme: Hochschullehrer, Forschungsinstitut) angehören dürfen.
Von 2004 bis 2011 war Weber Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank, Verwaltungsratsmitglied der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Gouverneur des Internationalen Währungsfonds für Deutschland sowie Mitglied der G7- und G20-Minister und -Gouverneure.[2]
Befürchtungen bezüglich einer Bankenkrise in Deutschland entbehren jeder Grundlage. Die Probleme der IKB sind institutsspezifischer Natur. Sie wurden durch den Beistand der KfW wirkungsvoll aufgefangen.
Im Februar 2011 erklärte Weber seinen Rücktritt zum 30. April 2011 – und damit ein Jahr vor dem Ende seiner regulären Amtszeit .[4] Sein Nachfolger als Bundesbankpräsident wurde Jens Weidmann. Dieser Schritt erfolgte mitten im Poker um die Nachfolge des scheidenden EZB-PräsidentenJean-Claude Trichet. Bis dahin galt Weber lange Zeit inoffiziell als Kandidat der Bundeskanzlerin Angela Merkel für das Amt des EZB-Präsidenten.[5] Statt Weber wurde Mario Draghi, der damalige Gouverneur der Banca d’Italia, im November 2011 EZB-Präsident. Die Gründe für den plötzlichen Rücktritt Webers wurden der Öffentlichkeit nicht bekanntgegeben.
Im Dezember 2013 erklärte Weber in einem „Zeit“-Interview, er sei zurückgetreten, weil er mit der neuen Geldpolitik in Europa nicht einverstanden gewesen sei und Beschlüsse vertreten musste, die er nicht für richtig gehalten habe.[6] Zeitgleich nannte EZB-Präsident Draghi in einem „Spiegel“-Interview deutsche Sorgen wegen der Folgen der Eurorettungspolitik „perverse Angst“.[7]
Am 3. Mai 2012 wurde er zum Präsidenten des Verwaltungsrats der Schweizer Großbank UBS gewählt, wo er Kaspar Villiger ablöste.[9] Er erhielt eine Antrittsprämie von gut vier Millionen Schweizer Franken in bar und Aktien. Sein Amtsvorgänger erklärte, die Zahlung habe auch damit zu tun, dass Weber auf die in der Schweiz übliche Zahlung für die Altersvorsorge „in mehrfacher Millionenhöhe“ verzichtet habe und zu einem in Deutschland nicht üblichen Einjahresvertrag bereit gewesen sei.[10]
Er trat 2022 als Verwaltungsratspräsident der UBS zurück, zu seinem Nachfolger bei der UBS wurde der Ire Colm Kelleher gewählt.[11]
Außerdem ist Weber seit 2012 Vorsitzender des Governance and Nominating Committee und seit 2013 Vorsitzender des Corporate Culture and Responsibility Committee.
Tätigkeiten und Interessenbindungen
Seit 2012 ist Weber Mitglied des European Financial Services Roundtable.[12] Anfang 2013 wurde er Mitglied der Group of Thirty in Washington, D.C.[13] Im November desselben Jahres wurde Axel Weber zum Verwaltungsratsmitglied des Swiss Finance Council (SFC), einer neugegründeten Lobbyorganisation von UBS und Credit Suisse, gewählt.[14] SFC ist in Brüssel mit einer Niederlassung präsent.[15]
2007 Ehrendoktorwürde der Universität Duisburg-Essen für seine Verdienste um die empirische Wirtschaftsforschung, die Internationalisierung der wirtschaftspolitischen Forschung und die wissenschaftliche Politikberatung.[20]
2009 Ehrendoktorwürde der Universität Konstanz.[21]