Das Bach-Werke-Verzeichnis (BWV) ist das bekannteste Verzeichnis der Werke von Johann Sebastian Bach. Es ist thematisch geordnet und wurde 1950 in seiner ersten Version vom Musikwissenschaftler Wolfgang Schmieder vorgelegt. Bei den geistlichen Kantaten folgte Schmieder der Reihenfolge der Bachausgabe, deren Nummerierung sich bereits eingebürgert hatte; es folgen weitere Gruppen von Vokalwerken und anschließend Kompositionen für Orgel und Cembalo sowie Kammer- und Orchestermusik. Die einzelnen Werkgruppen beginnen zunächst mit Zyklen (soweit existent) oder sonst repräsentativeren Gruppen und lassen danach einzeln überlieferte Werke folgen.
Seither hat das Verzeichnis einige Erweiterungen und Korrekturen erfahren, ist aber in seiner Grundstruktur unverändert. Da inzwischen weitere Werke Bachs aufgefunden wurden, andere hingegen als unecht bewiesen wurden, ist die Nummerierung teilweise lückenhaft und nach der Nummer 1080 um Werke ergänzt, die außerhalb der eigentlich passenden Nummernbereiche stehen. Ferner existiert ein mehrteiliger Verzeichnisanhang mit zweifelhaften Werken.
Die aktuelle Neuausgabe ist im Juni 2022 erschienen.[2]
Ein anderes Verzeichnis der Werke Bachs ist das Bach-Compendium.
Die Verzeichnisnummern nach 1080 wurden erst nach der ursprünglichen Erstellung des Bach-Werke-Verzeichnis (1950) eingefügt und enthalten später ergänzte Werke J. S. Bachs.
Anhang III – Fälschlich zugeschriebene Werke, BWV Anh. 156–189
BWV Anh. 156–170 – Vokalwerke (Die Motette Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn, BWV Anh. 159, gilt heute als echt.)
BWV Anh. 171–183 – Werke für Tasteninstrumente
BWV Anh. 184–189 – Kammermusik
Spätere Ergänzungen zum Anhang, BWV Anh. 190–213
BWV Anh. 190–200 – Verschollene Werke und Fragmente
BWV Anh. 201–207 – Zweifelhafte Werke
BWV Anh. 208 – Fälschlicherweise zugeschriebene Werke
BWV Anh. 209–213
BWV deest
BWV deest BC
BWV deest Emans
BWV deest Kast Bach Inc.
BWV deest Serien
Der Begriff „deest“ (lateinisch „fehlt“) bezeichnet Werke, die nicht im Werkeverzeichnis aufgeführt sind, jedoch anderweitig identifizierbar sind. Die Identifikationsquelle wird gegebenenfalls dahinter angegeben.
Literatur
Alfred Dörffel: Thematisches Verzeichniss der Instrumentalwerke von Johann Sebastian Bach. C.F. Peters, Leipzig 1882 [Vorläufer des BWV] archive.org
Wolfgang Schmieder: Bach-Werke-Verzeichnis (BWV). Thematisch-systematisches Verzeichnis der musikalischen Werke von Johann Sebastian Bach.
Ausgabe, Wiesbaden 1950, Breitkopf & Härtel; XXII, 747 S.
Ausgabe, überarbeitet und erweitert, Wiesbaden 1990, Breitkopf & Härtel; XLVI, 1014 S. ISBN 3-7651-0255-5.
Weblinks
Bach-Digital.de Bach-Werke-Verzeichnis, Quellenkatalog und Digitalisate
↑Das Gemälde hing viele Jahrzehnte in der Thomasschule. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es mehrfach „aufgefrischt“ und übermalt, wobei ein Teil des ursprünglichen Ausdrucks wohl verlorenging bzw. verwischt wurde. 1913 kam das Original ins Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, wo versucht wurde, die Übermalungen so gut es ging wieder zu entfernen. Eine 1748 von Haußmann selbst angefertigte Kopie des Bildes von 1746 befand sich zunächst wohl im Besitz von C. P. E. Bach, galt dann lange Zeit als verschollen und wurde 1952 durch William H. Scheide (Princeton, New Jersey) erworben, der das Bild nach seinem Tod 2014 testamentarisch dem Bach-Archiv Leipzig vermachte. Bei den beiden Haußmann-Bildern handelt es sich um die einzigen Bilder, bei denen Bachs Identität eindeutig feststeht; bei allen anderen Porträts, die Bach zugeschrieben werden, ist die Zuordnung unsicher. Siehe dazu The Face Of Bach (Memento vom 14. Juli 2011 im Internet Archive). Bachs Identität ist bei den Haußmann-Gemälden deswegen gesichert, weil er auf dem Gemälde eine eigene Komposition in der Hand hält, den Canon triplex a 6 voci (sechsstimmiger Dreifach-Kanon, BWV 1087), eine kunstvolle kanonische Variation aus dem Thema der Aria der Goldberg-Variationen. Siehe dazu youtube.com (Memento vom 16. Juli 2013 im Internet Archive).