Nach dem Abitur 1971 am Gymnasium der Ursulinen in Geilenkirchen absolvierte Christa Nickels eine Ausbildung zur Krankenschwester, die sie 1974 abschloss.[2] Nach einer Familienpause war sie von 1977 bis 1983 in ihrem Beruf auf einer internistischenIntensivstation tätig. Seit 1992 ist sie Fachkrankenschwester für Innere Intensivpflege.[3]
Parteilaufbahn
Sie gehörte 1979 zu den Gründungsmitgliedern der Grünen in Nordrhein-Westfalen.[4] 1986 wirkte Christa Nickels maßgeblich an der „Initiative zur Gründung der Heinrich-Böll-Stiftung“ mit, aus der im weiteren Verlauf die „Heinrich-Böll-Stiftung“ entstand. Bei den Grünen engagierte sie sich für ein besseres Verhältnis ihrer Partei zur katholischen Kirche.[5]
Christa Nickels ist stets über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Deutschen Bundestag eingezogen.
Bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 verzichtete sie auf eine Direktkandidatur in ihrem Wahlkreis Heinsberg, nachdem sie auf der Delegiertenkonferenz ihre Kandidatur um den 7. Listenplatz zurückgezogen hatte.
Öffentliche Ämter
Vom 27. Oktober 1998 bis zum 12. Januar 2001 gehörte sie als Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Gesundheit der von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführten Bundesregierung an. Von 1998 bis 2001 war sie außerdem Drogenbeauftragte der Bundesregierung.[8][9] In diesem Amt setzte sie die bundesweite Einführung sogenannter „Fixerstuben“ durch.
Christa Nickels ist verheiratet und hat zwei Kinder.[2][4]
Politische Positionen
Nickels ist Mitverfasserin des 2012 von mehreren grünen Politikern formulierten AutorInnenpapiers „Echter Aufbruch“, in dem die Ersetzung der Kirchensteuer durch eine „Kulturabgabe“ vorgeschlagen wird, die sich „am italienischen Vorbild […] orientiert“ und die „alle Menschen an eine gemeinnützige Institution ihrer Wahl entrichten“ sollten.[13] Eine solche Abgabe, in manchen Medien „Zusatzsteuer für Konfessionslose“ genannt, bezeichneten Juristen der EKD im Jahre 2007 nach einer Prüfung als „enge Verzahnung von Kirche und Staat“ und als „verkappte Staatsfinanzierung“ und daher mit dem Artikel 140 des Grundgesetzes unvereinbar.[14]
Auszeichnungen
Christa Nickels erhielt am 28. Mai 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihren Einsatz für die Menschenrechte und als Anerkennung dafür, dass seit den von ihr mit eingeleiteten drogenpolitischen Reformen die Zahl der Drogentoten stetig sinkt.[15]
Veröffentlichungen
mit Jürgen Roth: Was ist uns die Kirche wert? Dokumentation eines Fachgesprächs zur Kirchensteuer.Humanistische Union, München 1991, ISBN 3-930416-04-2 (= Humanistische Union: Schriften, Band 18).
mit Friedhelm Stetter (Hrsg.): Suchtforschung für die Suchtkranken. Ergebnisse, Konsequenzen, Perspektiven. Neuland, Geesthacht 2001, ISBN 3-87581-211-5 (= Wege aus der Sucht, Band 2).
Begründete Hoffnungen …, bündnisgrüne Politik und christlicher Glaube. Knecht, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-7820-0800-6.
↑C. Schlötzer-Scotland: Kirche wird nicht mehr verteufelt. Christa Nickels will das Nicht-Verhältnis der Grünen zu den Katholiken beenden. In: SZ, 10. Oktober 1997.