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Cugand

Cugand
Cugand (Frankreich)
Cugand (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département (Nr.) Vendée (85)
Arrondissement La Roche-sur-Yon
Kanton Mortagne-sur-Sèvre
Gemeindeverband Terres de Montaigu
Koordinaten 47° 4′ N, 1° 15′ WKoordinaten: 47° 4′ N, 1° 15′ W
Höhe 13–71 m
Fläche 13,47 km²
Einwohner 3.685 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 274 Einw./km²
Postleitzahl 85610
INSEE-Code
Website www.cugand.fr

Landgut La Garenne Lemot

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Cugand ist eine französische Gemeinde mit 3685 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Vendée in der Region Pays de la Loire. Sie gehört zum Arrondissement La Roche-sur-Yon und ist Mitglied im Gemeindeverband Terres de Montaigu. Die Einwohner werden Cugandais und Cugandaises genannt.

Geografie

Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Cugand ist die nördlichste Gemeinde des Départements Vendée an der Grenze zum benachbarten Département Loire-Atlantique etwa 46 Kilometer nordnordwestlich von La Roche-sur-Yon und etwa 29 Kilometer südöstlich von Nantes. Sie liegt in der Région naturelle Bocage vendéen am Flüsschen Maingot, einem Zufluss der Sèvre Nantaise, die die Gemeinde im Norden begrenzt. Das Zentrum befindet sich auf einer Höhe von etwa 45 m. Das Bodenrelief ist hügelig mit einer maximalen Erhebung von 71 m im Südosten und einer minimalen Höhe von 12 m im Norden beim Austritt der Sèvre Nantaise aus dem Ortsgebiet.

Teile des Gebiets von Cugand gehören zu den ZNIEFF-Naturzonen „Vallèe de la Sèvre Nantaise de Nantes à Clisson“ (520013077), „Le Mont Gallien“ (520616287) und „Vallèe de la Sèvre Nantaise de Cugand à Tiffauges“ (520616315).[1] Rund 82 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, 15 % entfallen auf bebaute Flächen, rund 3 % sind bewaldet, hauptsächlich entlang der Sèvre Nantaise (Stand: 2018).[2]

Umgeben wird Cugand von den Nachbargemeinden Gétigné (Loire-Atlantique) im Norden und Osten, Boussay (Loire-Atlantique) im Südosten, La Bruffière im Süden, La Bernardière im Südwesten, Saint-Hilaire-de-Clisson (Loire-Atlantique) im Westen sowie Clisson (Loire-Atlantique) im Nordwesten.

Durch die Gemeinde führt die frühere Route nationale 755. Im Weinbaugebiet des Gros Plant du Pays Nantais werden auch die Trauben des Muscadet angebaut.

Geschichte

Glaubt man der Bedeutung von Cugand – vom Adjektiv cocut oder cucut, abgeleitet vom vorindogermanischen cucc (abgerundete Höhe), wahrscheinlich mit dem bretonischen gwenn (weiß), beginnt die Besiedelung des Ortes vor der Ankunft der Römer. Um die verheerenden Einfälle der Bretonen abzuwehren, ließ Kaiser Flavius Honorius Befestigungsanlagen errichten. Von dieser antiken Zeit sind nur noch sehr wenige Überreste erhalten: die Pfeiler einer Brücke am Fuße der Sèvre in Bas-Noyer und die Platten auf einem Bauernhof in Ambenière.

Vor der Gründung der Départements unter dem Königreich Frankreich war die Pfarrei Cugand Teil der Marken Bretagne-Poitou (gemeinsamer Besitz) und auf spiritueller Ebene Teil der Bretagne (Bistum Nantes).

Die Abschaffung der Adelsprivilegien am 4. August 1789 löste allgemeine Empörung aus und war der Beginn des Aufstands der Vendée. 200 Cugandais starben in dieser Zeit. Im Jahr 1789 hatte Cugand rund 1800 Einwohner. Im Jahr 1790 wurden die Départements und Gemeinden gegründet und Cugand befand sich in der Vendée, was den Einwohnern nicht gefiel.

Um ihre sehr günstigen Steuerbefreiungen beim Handelsaustausch optimal zu nutzen, wurden Mühlen und Fabriken im Sèvre-Tal vermehrt. Zu den alten Weizen- und Roggenmühlen kamen Gerb-, Walk- und Papiermühlen hinzu, in denen die hydraulische Kraft eine teilweise Mechanisierung der Produktion ermöglichte. Während das Spinnen von Wolle, Hanf, Leinen und später Baumwolle von Dorffrauen erledigt wurde, die zu Hause arbeiteten, wurde das Weben zur Arbeit spezialisierter Handwerker, die hauptsächlich in der Stadt ansässig waren. Cugand war im 19. Jahrhundert die am stärksten industrialisierte Gemeinde in der Vendée, die letzte Spinnerei wurde 1985 geschlossen.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2020
Einwohner 2110 2199 2425 2525 2627 2776 3171 3366 3633
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Cugand

  • Kirche Saint-Pierre. Die künstlerische Verglasung wurde von der zunächst in Nantes, später in Kassel-Wehlheiden tätigen Glasmaler-Werkstatt Ely geschaffen.[4]
  • Landgut Garenne Lemot, ab 1806 errichtet, seit 1960 in Teilen als Monument historique eingeschrieben, in restlichen Teilen seit 1988 klassifiziert
Replik der Grotte von Lourdes
  • Die Nebengebäude der Villa Le Mont-Gallien sind vor 1840 errichtet, die Villa selbst im neoklassischen Stil 1842. Das Anwesen ist seit 1997 in Teilen als Monument historique eingeschrieben.
  • Walkmühle an der Sèvre Nantaise
  • Obelisk
  • Grotte (Replik der Grotte von Lourdes)

Persönlichkeiten

  • Gabriel-Julien Ouvrard (1770–1846), französischer Bankier und Unternehmer, geboren im Weiler Moulins d’Antières

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de la Vendée. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-118-X, S. 527–530.
Commons: Cugand – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Biodiversité dans les territoires - Cugand. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
  2. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
  3. Histoire de la commune. Gemeinde Cugand, abgerufen am 28. Oktober 2024 (französisch).
  4. Götz J. Pfeiffer: Die künstlerische Verglasung wurde von der zunächst in Nantes, später in Kassel-Wehlheiden tätigen Glasmaler-Werkstatt Ely geschaffen. "verdankt die Begründung dieser Kunstindustrie der Familie Ely". Familie und Glasmalerei-Werkstatt Ely in Kassel, Nantes und Wehlheiden. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Band 121, 2016, S. 175–200.
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