Das Territorium des Parteigaus war deckungsgleich mit dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Es gab Bestrebungen, den Gau Schwaben um das württembergische Oberschwaben (und später das österreichische Vorarlberg und Außerfern) zu erweitern, zu einer Umsetzung dessen kam es jedoch nie.
Wahls Gaupolitik war auf den Erhalt der Eigenständigkeit gegenüber dem dominanten Gau München-Oberbayern gerichtet. Ein im September 1933 gegründeter Verband zur Förderung und Pflege schwäbischer Kultur unter Gaukulturamtsleiter Heinz Zwisler aus Augsburg sollte dies im regionalen Geschichtsbewusstsein verankern. Ab 1936 übernahm das Propagandaamt unter Richard Knussert aus Kempten diese Funktion. Bereits 1931 organisierte Wahl den ersten „Judenboykott“ und schob die „Arisierung“ voran. 1942 wurde Wahl auch Reichsverteidigungskommissar für den Gau.
Im Krieg stieg die Bedeutung der Rüstungsindustrie um Augsburg (MAN, Messerschmitt AG) enorm, auch wurden zahlreiche Zwangsarbeiter eingesetzt, für die der Gauleiter als Beauftragter Fritz Sauckels die Verantwortung trug.[1]
Franz Schmid MdR (17. März 1935 – 10. November 1937)
Georg Traeg MdR (15. Dezember 1937 – 9. September 1942)
Anton Mündler MdR (m. d. W. d. G. b., 15. Februar 1942 – 1945)
Literatur
Walter Ziegler: Bayern im NS-Staat 1933 bis 1945. In: Max Spindler (Begründer), Alois Schmid (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. Band 4: Das neue Bayern. Teilband 1: Staat und Politik. 2., vollständig überarbeitete Auflage, 2003, ISBN 3-406-50451-5, S. 499–634.
Hermann Rumschöttel/Walter Ziegler (Hg.), Staat und Gaue in der NS-Zeit. Bayern 1933-1945 (Beihefte der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte B 21), München 2004, S. 507–556.
Elke Fröhlich: Einführung zu: Die Partei in der Provinz. Möglichkeiten und Grenzen ihrer Durchsetzung 1933 - 1939. In: dies. (Mithrsg.): Bayern in der NS-Zeit. Bd. I, 1977, S. 487–526 google books
Martina Steber: Ethnische Gewissheiten: Die Ordnung des Regionalen im bayerischen Schwaben vom Kaiserreich bis zum NS-Regime, Göttingen 2011 (bes. S. 321ff) google books online
Bernhard Gotto: Nationalsozialistische Kommunalpolitik: Administrative Normalität und Systemstabilisierung durch die Augsburger Stadtverwaltung 1933-1945 (Studien zur Zeitgeschichte, Band 71), München 2006, ISBN 978-3-486-57940-6 (Volltext digital verfügbar).
Weblinks
Michael Rademacher: Gau_schwab. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 (mit allen Kreisleitungen).
↑Im Jahr 1954 gab er eine Rechtfertigungsschrift heraus: … es ist das deutsche Herz. Erlebnisse und Erkenntnisse eines ehemaligen Gauleiters, Selbstverlag, Augsburg 1954. Ein Neudruck erschien 1997: Aus Liebe zu Deutschland. 17 Jahre als Hitlers Gauleiter.