Gildenhall wurde 1921 als Freiland-Siedlung vom Baumeister und Siedlungstechniker Georg Heyer (1880–1949) gegründet. Am Aufbau beteiligte sich ab 1923 der Architekt Max Eckardt, 1925 erstellte Otto Bartning, den Eckardt-Plan aufgreifend, einen Bebauungsplan. Der Architekt Heinrich Westphal ließ sich 1927 in Gildenhall nieder. 1929 wurde Gildenhall nach Neuruppin eingemeindet.[1]
Die Kunsthandwerker-Genossenschaft arbeitete nach den Prinzipien des Deutschen Werkbunds (DWB) und des Bauhauses. Folgende Künstler und Kunsthandwerker siedelten sich unter anderem an:
1923 schlossen sich die Kunsthandwerker zur Handwerkschaft Gildenhall eGmbH zusammen, außerdem wurde für den Vertrieb die Hausrat GmbH gegründet, die auch drei Verkaufsstellen in Berlin betrieb.
Die 1929 beginnende Weltwirtschaftskrise beendete das historische Projekt Gildenhall.
Gildenhall wurde ein reines Wohngebiet und Standort einer der Grundschulen Neuruppins. Durch Gildenhall verläuft die Bahnstrecke Neustadt–Herzberg, es halten jedoch keine Personenzüge.
Kristina Bake: Die Freiland-Siedlung Gildenhall. Kunsthandwerk, Lebensreform, Sozialutopie. (= Europäische Hochschulschriften, Kunstgeschichte, Band 384.) Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2001.
Peter Altmann: Gildenhall – eine Kunsthandwerkersiedlug, in: Der Inselgärtner. Milow 2001, S. 56–78.
Sylvia Claus: Weimar am Ruppiner See. Die Freilandsiedlung Gildenhall. In: Ulrike Kremeier und Ulrich Röthke (Hrsg.): Das Bauhaus in Brandenburg: Industriedesign und Handwerk im Zeichen der Moderne. Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus 2019, ISBN 978-3-942798-11-2, S. 10–35.