Gitti und Erika bzw. Gitti und Erica sind ein deutsches Gesangsduo auf dem Gebiet des volkstümlichen Schlagers, das seit den 1970er Jahren bekannt ist. Das Duo gab es in zwei unterschiedlichen Besetzungen.
Die beiden Schwestern Gitti (bürgerlicher Name: Brigitte Goetz, * 17. Januar 1958 in Obernburg am Main) und Erika (bürgerlicher Name: Erika Bruhn geb. Goetz, * 17. Juli 1956 in Obernburg am Main) bekamen schon früh zusammen mit ihrer Schwester Karoline Unterricht in Gitarre und Akkordeon. Die drei Schwestern haben zwei Brüder. Gitti, Erika und Karoline traten zeitweise unter dem Gruppennamen „Flirt“ auf.
Im Mai 1972 wurden die beiden bei dem Rundfunkwettbewerb Wettstreit nach Noten von Dieter Thomas Heck entdeckt und fortan von Christian Bruhn betreut. Im Jahr 1973 bekamen sie bei Polydor einen Plattenvertrag. Ihre ersten Singles waren Deinetwegen – meinetwegen, Glück und Glas, Penny Jodelboy und Morgenstern und Abendglocken. Auf den Plattencovern wurde der Name Erica mit c geschrieben. 1976 heiratete Erika Goetz Christian Bruhn.
1977 besuchten Gitti und Erika als Nachwuchstalente eine Talentshow in Augsburg mit Dieter Thomas Heck und führte sie wieder zum Produzenten Christian Bruhn. Mit dem Titellied zur Fernsehserie Heidi kam 1977 der Durchbruch. Das Lied verkaufte sich als Single mehr als fünfhunderttausend Mal. Mit weltweit fast 40 Millionen verkauften Exemplaren ist es ein Evergreen der deutschen Unterhaltungsmusik.
Weitere Titel folgten, meist auf dem Gebiet der volkstümlichen Musik. 1979 erhielten sie die Hermann-Löns-Medaille. Es folgten gemeinsame Aufnahmen mit Karel Gott, Rex Gildo, Andy Borg und Sepp Viellechner. Später bat Erika ihre Schwester Gitti, sich nach einer anderen Gesangspartnerin umzusehen. Nach der Trennung von der neuen Partnerin Janine 1991 tritt das Duo wieder in der Originalbesetzung auf. Im September 2006 erschien ihr neues Album Liebe auf Zeit. Texte und Musik stammen von Erika Bruhn. Am 31. Januar 2011 wurde das Album Wolkenlose Gefühle veröffentlicht, mit dem Gitti und Erika ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum feiern.
Zweite Besetzung
Gitti lernte 1989 über den Komponisten Walter Geiger (La Pastorella) die Berliner Sängerin und Schauspielerin Janine Olsen (* 21. Juni 1958 in Berlin) kennen. Beide verstanden sich gut und so wurde Janine die neue „Erica“ (diesmal mit c geschrieben). Mit ihrem ersten gemeinsamen Titel Solang noch rote Rosen blühn traten sie unter anderem in der Volkstümlichen Hitparade und der Superhitparade der Volksmusik 1990 im ZDF auf.
Seit ihrer Trennung Ende 1991 treten Gitti und Erika wieder in der Originalbesetzung auf. 1995 nahmen die beiden am Grand Prix der Volksmusik teil, aber ihr Titel Einsamer Abend am Strande kam nicht unter die ersten fünf.
Solistische Tätigkeit
Heute lebt Gitti im Odenwald, Erika in Bad Aibling, Oberbayern. Gitti ist seit ihrer Erkrankung an Multipler Sklerose heute stark in der Prävention engagiert. Gitti Goetz ist auch solistisch bei volkstümlichen Funk-, Fernseh- und Live-Auftritten zu sehen und zu hören. Heute schreibt sie ihre Lieder und Texte sowie die Arrangements meist selbst. Sie veröffentlichte im Frühjahr 2006 das Album Es ist nie zu spät.
Auch Erika Bruhn war solistisch tätig. Sie trat zwischen 1985 und 1987 unter dem Künstlernamen Lady Lily auf. Allerdings variierte die Schreibweise, was Irritationen auslöste. Die Tonträger (7″-Vinyl-Singles, 12″-Maxi-Singles, LPs, Maxi-CDs und CDs) wurden unter der Schreibweise „Lady Lily“ veröffentlicht; im Nachspann der Serie Alice im Wunderland hieß sie „Lady Lilli“, und in Presse-Berichten zu der Zeit wurde sie „Lady Lilly“ geschrieben. 1987 veröffentlichte sie unter dem abgewandelten Künstlernamen Lady L. Brown die Maxi-Single Boogie Woogie Baby. Die größte Popularität erreichte sie mit den Titeln Patrik Pacard (Titellied der gleichnamigen ZDF-Weihnachtsserie) und Non è vero (Soundtrack zur Weihnachtsserie Oliver Maass). Auch ist sie die Stimme bei dem von Christian Bruhn komponierten Titellied der japanischen Zeichentrickserie Captain Future, die im ZDF ausgestrahlt wurde und diversen Werbemelodien (z. B. „Milka, die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt“).