Johann Caspar Bagnatos Vater Paul (Paolo) Bagnato stammte aus Peccia im Tessin, seine Mutter Anna Maria Stickelmeyer aus Deutschland. Die Familie wohnte zunächst in Landau; sie verließ die Stadt um 1700 und lebte dann in Speyer. Dort verunglückte der Vater 1704 beim Sturz von einem Gerüst tödlich. Er war ebenfalls Baumeister und hatte dort die Dreifaltigkeitskirche errichtet.[2] Mutter und Kinder blieben in Speyer; die Mutter starb hier 1735.
Ab 1725 lebte Johann Caspar Bagnato in Mergentheim, von 1727 an in Ravensburg. Hier wurde er 1729, anlässlich seiner zweiten Verehelichung mit der Bürgerstochter Maria Anna Walser, als „Baumeister des Deutschen Ordens in Altshausen“ bezeichnet. In jenem Jahr begann er Schloss Altshausen umzugestalten. Von seinen Plänen wurde jedoch nur ein kleiner Teil verwirklicht. Zeitlebens blieb er beim Deutschen Orden angestellt und baute in dessen Auftrag zahlreiche Kirchen bzw. Ordensgebäude. Daneben war er auch für andere – meist kirchliche – Bauherren tätig.
1756 heiratete er nach dem Tod der zweiten Frau ein drittes Mal. Die Gattin hieß Maria Rosa Buol aus Obernheim, wo er kurz zuvor die Pfarrkirche erbaut hatte, und war die Nichte des dortigen Pfarrers. Im Alter litt Bagnato an Gicht. Er starb bei einer Inspektionsreise auf der Insel Mainau und ist in der dortigen Schlosskirche bestattet, wo sich an der inneren Westwand auch sein Bronzeepitaph befindet.
1740–1748: Johanniterkommende Zum Heiligen Grab in Mainz; ummauerte dreiflügelige Hofanlage nach Vorbild des französischen Stadthotels, Hauptbau mit übergiebelter Mitte und Mansardwalmdach
Joseph Ludolf Wohleb: Das Lebenswerk der Deutschordensbaumeister Johann Kaspar Bagnato und Franz Anton Bagnato. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte. 11, 1952, S. 207–224.
Hans Martin Gubler: Johann Caspar Bagnato (1696–1757) und das Bauwesen des Deutschen Ordens in der Ballei Elsaß-Burgund im 18. Jahrhundert. Ein Barockarchitekt im Spannungsfeld von Auftraggeber, Bauorganisation und künstlerischem Anspruch. Thorbecke, Sigmaringen 1985, ISBN 3-7995-7031-4.
↑Christiane Brodersen, Thomas Klenner, Lenelotte Möller: Begehbare Bilderbibel: die Emporenbilder der Dreifaltigkeitskirche in Speyer. BoD – Books on Demand, 2011, ISBN 3-939526-15-0, S. 9; (Digitalansicht)