Der Kreis Bochum wurde 1817 im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen gegründet. Er setzte sich zusammen aus sechs Bürgermeistereien, die zuvor zum
Ruhrdepartement des Großherzogtums Berg gehört hatten. Dies waren die Bürgermeistereien Bochum, Herne und Wattenscheid aus dem Kanton Bochum, Blankenstein und Hattingen aus dem Kanton Hattingen sowie Witten aus dem Kanton Hörde.[1][2] Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurden die Bürgermeistereien 1844 in Ämter überführt, wobei die Städte Bochum und Hattingen amtsfrei blieben.[3] 1851 schied die Stadt Witten aus dem Amt Witten aus und wurde ebenfalls amtsfrei. Aus den restlichen Gemeinden des Amtes Witten wurde das Amt Langendreer gebildet.[4] Der Kreis umfasste seitdem zunächst sechs Ämter und insgesamt 75 Gemeinden:
Aus den Gemeinden Braubauerschaft, Bulmke, Gelsenkirchen, Heßler, Hüllen und Schalke des Amtes Wattenscheid wurde 1868 das neue Amt Gelsenkirchen gebildet.[4] 1875 wurde aus fünf Gemeinden des Amtes Herne das Amt Wanne eingerichtet.[5] Am 1. Oktober 1876 schied die Stadt Bochum aus dem Kreis aus und wurde kreisfreie Stadt. Der Kreis Bochum hieß seitdem Landkreis Bochum. Im selben Jahr wurden Gelsenkirchen und Wattenscheid amtsfrei und die Gemeinde Ückendorf zu einem eigenen Amt erhoben. Aus den verbleibenden Gemeinden des Amtes Gelsenkirchen wurde das Amt Schalke gebildet.[4]
1881 wurde das Amt Bochum in die beiden Ämter Bochum I (Nord) und Bochum II (Süd) geteilt.[6] Die Gemeinde Oberbonsfeld aus dem Amt Hattingen wurde 1881 nach Langenberg im Kreis Mettmann eingemeindet.[7] Der Landkreis umfasste nun zehn Ämter und insgesamt 73 Gemeinden:
Verwaltungsgliederung 1881
Amt
Gemeinden
Blankenstein
Blankenstein, Buchholz, Durchholz, Heven, Ostherbede, Stiepel, Vormholz und Westherbede
1885 war die Bevölkerungszahl des Landkreises Bochum so stark angestiegen, dass eine Aufteilung in drei Kreise für nötig erachtet wurde. Ab dem 1. Juli 1885 bildeten die Städte Gelsenkirchen und Wattenscheid, die Ämter Schalke, Ückendorf und Wanne sowie der Nordteil des Amtes Wattenscheid den Kreis Gelsenkirchen. Aus der Stadt Hattingen, den Ämtern Blankenstein und Hattingen und dem Südteil des Amtes Wattenscheid wurde der Kreis Hattingen gebildet. Im verkleinerten Landkreis Bochum wurden 1886 die Gemeinde Werne und 1892 die Gemeinde Weitmar jeweils zu eigenen Ämtern erhoben.[8][9] 1897 erhielt Herne das Stadtrecht und wurde amtsfrei. Die verbleibenden Gemeinden des Amtes Herne bildeten fortan das Amt Baukau.[10] 1899 schied die Stadt Witten aus dem Landkreis aus und wurde kreisfreie Stadt. 1900 wurde das Amt Bochum I (Nord) in die Ämter Hamme, Harpen und Hofstede aufgeteilt.[4] Der verkleinerte Landkreis umfasste zur Jahrhundertwende acht Ämter und 25 Gemeinden:
1904 wurden Grumme, Hamme, Hofstede und Wiemelhausen nach Bochum eingemeindet. Bergen, Hordel und Riemke bildeten nun das Amt Hordel.[11] 1906 schied die Stadt Herne aus dem Landkreis aus und wurde kreisfreie Stadt. Hiltrop wechselte 1902 aus dem Amt Baukau ins Amt Harpen und wurde 1907 nach Gerthe eingemeindet.[4][12] 1908 wurden Pöppinghausen nach Bladenhorst sowie Baukau und Horsthausen nach Herne eingemeindet.[13] Die Gemeinde Bladenhorst bildete fortan ein eigenes Amt.[14] Der Landkreis bestand nun aus sieben Ämtern mit 15 Gemeinden: