Geographisch gesehen ist Krudenburg ein eigenständiges Dorf, das rund einen Kilometer nordwestlich von Hünxe und zehn Kilometer östlich von Wesel liegt, mit gut 300 Einwohnern.[1] Die Fläche des Ortsteils beträgt 128 ha.
Geschichte
Der Ortsteil Krudenburg ist eng mit der Geschichte des Rittersitzes Krudenburg verbunden. In brandenburgischer Zeit wurde Krudenburg zu einer Herrlichkeit erhoben. Das Fischerdorf besaß einen Hafen an der Lippe, in dem die Lippeschiffe überwinterten. Von Bedeutung war auch eine Brücke über den Fluss, für deren Benutzung ein Brückenzoll erhoben wurde. Außerdem war Krudenburg eine Station für Pferde und Pferdeführer im Treidelbetrieb entlang der künstlich am Lippeufer angelegten Leinpfade.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Krudenburg zur Zufluchtsstätte vieler Weseler Bürger, nachdem ihre Stadt durch Luftangriffe zu 98 Prozent zerstört worden war.
Das Lippe-Treidlerdorf Krudenburg ist ein Teil der Route der Industriekultur. Tradition und Geschichte werden vor allem von dem über einhundertjährigen Schützenverein Krudenburg 1907 e. V. wachgehalten.
Nächstgelegener Bahnhof ist Wesel mit umsteigefreien Verbindungen nach Oberhausen, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Koblenz, Bocholt, Emmerich und Arnhem Centraal. Die Schnellbus-Linie SB 3 von Wesel nach Dinslaken und der Bürgerbus nach Hünxe und Voerde binden den Ort an den öffentlichen Personennahverkehr an[5].
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.