Die La France hatte eine Länge von 50,42 Metern, einen Durchmesser von 8,40 Metern und ein Volumen von 1864 m³. Sie wurde mit einem 9 PS leistenden Elektromotor[1] nach dem Gramme’schen Prinzip angetrieben, der von einer Chlorchromat-Batterie „besonderer Konstruktion“ gespeist wurde. Die im Durchmesser etwa 7 Meter große, zweiblättrige Schraube war am Vorderteil des Ballons angebracht, das Steuerruder befand sich hinten.[2] Die 35 m lange Gondel bestand aus Bambusstangen, die mit Seide und Leinwand bespannt waren. Mit Hilfe eines Laufgewichts konnte der Schwerpunkt des Luftschiffs verändert werden.[3] Im Mai 1884 wurde die La France in der Militär-Luftschifferanstalt in Chalais-Meudon fertiggestellt.
Fahrten
Arthur Constantin Krebs und Charles Renard gelang mit der La France am 9. August 1884 die erste vollständig gesteuerte Fahrt eines Luftschiffes, bei der mit eigener Kraft zum Aufstiegsort zurückgekehrt wurde.[4] Bei sieben Fahrten zwischen 1884 und 1885 kehrte La France fünf Mal zum Startpunkt zurück.[5]
Nr. der Fahrt
Datum
Schrauben- umdrehungen pro Minute
Fahrtge- schwindig- keit in Meter pro Sekunde
Verlauf, Anmerkung
1
09. August 1884
42
4,58
Rückkehr nach Chalais. (#1)
2
12. September 1884
50
5,43
Schaden an der Maschine. Landung in Velizy.
3
08. November 1884
55
6,00
Rückkehr nach Chalais. (#2)
4
08. November 1884
35
3,82
Rückkehr nach Chalais. (#3)
5
25. August 1885
55
6,00
Windstärke 6,60 – 7 m/s (= etwa 24–25 km/h). Landung in Villacoublay.
6
22. September 1885
55
6,00
Rückkehr nach Chalais. (#4)
7
23. September 1885
57
6,22
Rückkehr nach Chalais. (#5)
Gebaut wurde La France im Hangar Y im Jahr 1879 bei Chalais Meudon in der Nähe von Paris. Hangar Y ist die älteste Luftschiffhalle der Welt und eine der wenigen, die in Europa heute noch existieren. Frankreich setzte Hangar Y 2002 als Kandidat auf die Tentativliste (etwa ein Aufnahmeantrag) der Liste des Weltkulturerbes.[6]
Henri de Graffigny: Die Luftschiffahrt und die lenkbaren Ballons. Autorisierte Uebersetzung. Verlag von Carl Reissner, Leipzig 1888, DNB573531455, Viertes Kapitel. Die elektrischen Ballons, S.212–221 (französisch: La navigation aérienne et les ballons dirigeables. Paris 1888. Übersetzt von Adolphe Schulze).