Bauherr war der Schweizer Industrielle Edmond Wanner, der auch als Bauunternehmer tätig war und deshalb die notwendige Qualität der Schweissarbeiten für die Stahlkonstruktion zusichern konnte. Dieser beauftragte den auf der Höhe seines ersten Ruhms stehenden Le Corbusier damit, ein modernes Haus zu entwerfen. Der Stahlskelettbau beherbergt 45 Duplex-Wohnungen im damals aktuellen Ausbaustandard. Das modulare Ordnungssystem, die Fensterbänder, die serielle Fertigung illustrieren die Forderungen der von ihm 1928 mitgegründeten Congrès International d’Architecture Moderne und lassen das Haus so zum Vorläufer- und Prototypenbau einer Moderne werden, die sich spätestens in den 50er Jahren weltweit durchsetzen konnte – und dafür heute oft kritisiert wird.
Das Haus, am Rande der Innenstadt gelegen, orientiert seine Wohnungen mit Sicht auf den Genfersee. In einem Riegel liegen an jedem der zwei Treppenhäuser jeweils zwei Wohnungen pro Etage. Die in jedem zweiten Stockwerk herauskragenden Geschossdecken geben den Maisonettewohnungen jeweils einen grosszügigen Balkon. Curtis beschreibt, es „... erhebe sich aus der komplexen Strassenstruktur wie ein gestrandeter Ozeandampfer.“ Diese Radikalität, die es mit den fast gleichzeitig gebauten Werken des Pavillon Suisse und Maison de Refuge teilt, wird vermittelt durch die Erdgeschosszone, die dem alten Stadtgrundriss angepasst oder anempfunden wird und die kleine Stichgasse bildet, an der das Haus liegt. Dort befinden sich Praxis- und Kanzleiräume und, einen halbrunden Kopfbau bildend, ein Restaurant.
Nutzung
Das Haus, für eine wohlhabende Nutzerschaft gebaut, wurde 2007–09 umfassend saniert, nachdem es sich in einem äusserlich besorgniserregend verrosteten Zustand befand.