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Marisa Mell

Marisa Mell (eigentlich Marlies Theres Moitzi; * 24. Februar 1939 in Graz; † 16. Mai 1992 in Wien) war eine österreichische Schauspielerin.

Leben

Als Marlies Theres Moitzi wuchs Mell in Graz auf. Schon früh begeisterte sie sich für das Theater. Sie besuchte die Schauspielschule in Graz und danach das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Zu ihrer Jahrgangsstufe gehörten unter anderen Erika Pluhar, Heidelinde Weis und Senta Berger. Da sie international erfolgreich werden wollte, änderte sie ihren Namen in Marisa Mell. Nachdem sie die Schauspielschule beendet hatte, heiratete sie den Schweizer Henri Tucci. Die Ehe hielt nur vier Jahre. Ihren ersten internationalen Erfolg hatte sie 1963 in dem von Ken Russell inszenierten Film French Dressing. Im selben Jahr erlitt sie bei einem Autounfall schwere Gesichtsverletzungen.[1]

Der italienische Star-Produzent Dino de Laurentiis besetzte 1967 in der Comic-Verfilmung Gefahr: Diabolik! die weibliche Hauptrolle der Eva Kant mit Mell, die in dem Action-Abenteuer an der Seite von John Phillip Law spielte. Regisseur Mario Bava ließ sich damals vom Erfolg des James-Bond-Films Feuerball aus dem Jahr 1965 inspirieren und gilt heute als Wegbereiter der Pop Art im Kino. Mell wurde in äußerst freizügigen Kostümen und in Nacktszenen als blonde „Verführerin“ gezeigt, gleichwohl war der in Rom und Umgebung gedrehte Film weltweit nur mäßig erfolgreich, gilt den Fans des Kinos der sechziger Jahre mittlerweile jedoch als „Kult“.

1968 ergatterte sie die Hauptrolle in dem von David Merrick und Vincente Minnelli produzierten Musical Mata Hari. Der geplante Broadway-Erfolg wurde jedoch nach seiner Vorpremiere in Washington, D.C. als absoluter Flop abgesetzt und erreichte New York nie. Die Rolle der Mata Hari hatte zuvor Marisas Studienkollegin Senta Berger abgelehnt.

Mell kehrte nach Rom zurück und drehte Filme mit Marcello Mastroianni und Antonio Sabàto. 1971 spielte sie neben Uschi Glas und Petra Schürmann im letzten Edgar-Wallace-Film, Das Rätsel des silbernen Halbmonds, mit, der nur mäßig erfolgreich war. 1976 war sie an der Seite von Tony Curtis in Casanova & Co. zu sehen. Am 26. November 1977 brachte sie ihr einziges Kind, eine Tochter namens Louisa Erika, in Rom zur Welt. Wegen der Frühgeburt starb sie noch am selben Tag, die Identität des Vaters gab Mell nicht bekannt.

Mell wurde in ihrer Laufbahn meist als „Femme fatale“ und Filmschönheit eingesetzt, für einige Zeit war sie weltberühmt, doch stand dabei häufig in der Kritik konservativer und feministischer Kommentatoren. Ihr schauspielerisches Talent kam in ihren Rollen selten zur Geltung. Mit der Zeit nahmen die Filmangebote ab und Mell verarmte. Sie zog zurück nach Wien und spielte in ihren letzten Lebensjahren sporadisch Theater. 1990 veröffentlichte sie ihre Autobiographie Coverlove. Ihre Studienkollegin und Freundin Erika Pluhar schrieb ebenfalls ein Buch über Mell nach deren Tod: Marisa. Rückblenden einer Freundschaft. Die erste ausführliche Biographie erschien 2013 unter dem Titel Die Feuerblume.

Sie verstarb 1992 mit 53 Jahren an Speiseröhrenkrebs und wurde auf dem Pfarrfriedhof Kahlenbergerdorf in Wien begraben. 2000 wurde die Marisa-Mell-Gasse in Wien-Liesing nach ihr benannt.

Grabstätte von Marisa Mell

Filmografie

Theater

  • 1959: Jahrgang '59 (Theater an der Josefstadt, Regie: Hans Jaray)
  • 1968: Mata Hari (Broadway, Regie: Vincente Minnelli, nach der ersten Probevorführung in Washington D.C. abgesetzt)
  • 1983: Das Eheterzett (Theater Tour in Deutschland)
  • 1986: How the Other Half Loves (Vienna’s English Theatre)
  • 1989: Orvieto (in Graz)
  • 1990: Dort und Hier: Eine Collage zum 100. Geburtstag von Franz Werfel (Theater Tour in Österreich)
  • 1990: Love Letters (Vienna’s English Theatre)

Ausstellungen

  • 1988: Marisa Mell Gemälde, Ausstellung in der Grazer Hauptpost
  • 2023: Magic Marisa, Ausstellung über Marisa Mell im Graz Museum

Diskografie

  • 1981: Lady O. (Single – Jupiter Records)

Literatur

Commons: Marisa Mell – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Biographie mit Bildern von Marisa Mell (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
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