Bourke ging in Westminster zur Schule und studierte Recht am Christ Church College. Im Jahre 1800 heiratete er Elizabeth, die jüngste Tochter von John Bourke, mit der er zwei Söhne und drei Töchter hatte. Sein Sohn John war ein Invalide und sein Sohn Richard (1812–1904) war von 1831 bis 1834 sein Privatsekretär in New South Wales, bevor er zum Jura-Studium nach England zurückging.
Bourke starb bei Limerick in Irland im Jahre 1855 und wurde in Castleconnell beerdigt.
Bourke war ein fähiger, aber umstrittener Gouverneur. Er ging gegen die unmenschliche Behandlung und Bestrafung Gefangener vor. Er erließ den „The Magistrates Act“, der die Anzahl der Peitschenhiebe begrenzte und limitierte die Anzahl der Strafgefangenen je Unternehmer auf 70. Bourke ordnete ausreichende Essensrationen für Gefangene an. Ferner ermöglichte er, dass dies durch Zutritt auf Grundstücke der Unternehmer kontrolliert werden konnte und dass angeklagte Strafgefangene rechtliche Unterstützung erhielten. Es gibt Auffassungen, dass die Aufhebung der Gefangenenstraf-Transporte nach Australien im Jahre 1840 auf ihn und seine Anordnungen zurückgehen.
Bourke, der feststellte, dass die Kinder in New South Wales kaum Schulbildung bzw. sehr schlechte an kirchlich geführten Missionsstationen erhielten, erklärte gegen die anglikanische Kirche von Australien und die Staatskirche New South Wales, dass jeder vor dem Gesetz gleich sei. Er unterstützte und förderte die Bildung von Schulen.
Im Jahre 1835 proklamierte Bourke Australien zur Terra nullius (Niemandsland), als John Batman einen Vertrag, den Batman’s Treaty, mit Aborigines über die Nutzung von 2.000 Quadratkilometer Land abschloss. Dies bedeutete, dass die Aborigines keinerlei Eigentumsrechte an ihrem traditionellen Land hatten, dass sie weder Land besitzen noch vertragliche Regelungen über Nutzungen darüber abschließen konnten.
Hazel King: Bourke, Sir Richard (1777–1855). In: Australian Dictionary of Biography. Band 1, Melbourne University Press, 1966, S. 128–133. (Online verfügbar).