Um 15 vor Christus eroberte das Römische Reich während der Alpenfeldzüge in einer Schlacht zwischen Rauhenlechsberg und Dießen gegen die Likatier die Gegend.[4] Altenstadt liegt am Schnittpunkt zweier alter römischer Straßen, der Via Claudia Augusta und der alten Salzstraße von Kempten nach Salzburg. Im Gebiet des heutigen Altenstadt bauten die Römer ein Versorgungslager und nannten es „Esconova“.[5] Der Name des Lagers ist aber nicht wissenschaftlich gesichert.[5]
Altenstadt ist das frühere Schongau – ein großer Teil der Bewohner zog im 13. Jahrhundert nur wenige Kilometer weiter in die auf dem Lechumlaufberg gegründete Siedlung am Lech und nahm den Ortsnamen mit. Die alte Siedlung wurde schlicht Altenstadt, die alte Stadt Schongau, genannt.
Blasonierung: „In Rot die silberne Basilika von Altenstadt mit goldenen Dächern, hinter dem Langhaus aufwachsend ein golden bewehrter silberner Greifenlöwe.“[11]
Bedeutend ist die romanischeBasilika St. Michael mit Resten mittelalterlicher Wandmalerei und mehreren Zeugnissen romanischer Skulptur. Die Basilika blieb in ihrer romanischen Form erhalten, weil den Altenstädtern nach der Umsiedlung der meisten Bewohner das Geld für aufwändige Umbauten fehlte. Im Jahre 1965 wurde der Kirche der Titel einer päpstlichen Basilica minor verliehen. Nennenswert sind im Inneren der Basilika
Das romanische Taufbecken
Die auf ca. 1210/20 datierte Triumphkreuzgruppe. Das überlebensgroße Kruzifix „Großer Gott von Altenstadt“ ist ein Original. Die Assistenzfiguren Maria und Johannes sind hingegen Kopien, da die Originale 1867 zur Finanzierung einer Kirchenrenovierung an das Bayerische Nationalmuseum verkauft wurden und dort ausgestellt sind.
Zwischen Altenstadt und Schongau verläuft die Bundesstraße 17 von Norden leicht westlich verschwenkt nach Süden in offener Tieflage, an ihrer Westseite befindet sich die östliche Gemeindegrenze. Altenstadt ist hier über die teilplangleiche AusfahrtSchongau-West/Altenstadt angebunden. Über den Straßeneinschnitt ist Altenstadt mit vier Straßenbrücken und einer Fußgänger-/Fahrradwegbrücke mit Schongau verbunden. Uber eine dieser Brücken führt die Staatsstraße St 2014 von Nordwesten her aus Kaufbeuren über Osterzell nördlich am Zentrum Altenstadts vorbei, weiter in östliche Richtung über Schongau und danach rechts des Lech nördlich über Birkland nach Apfeldorf. Von Norden nach Süden durchquert die von Hohenfurch durch den Gemeindeteil Schwabniederhofen kommende Kreisstraße WM 6 Altenstadt, die südlich des Ortes die Bundesstraße 472 kreuzt und nach Burggen führt. Außerdem führt eine Gemeindeverbindungsstraße in westliche Richtung nach Schwabbruck.
Ab 1923 gab es in Altenstadt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kaufbeuren–Schongau. 1972 wurde der Personenverkehr und 1992 der Güterverkehr eingestellt und die Strecke stillgelegt. Im Jahr 2013 wurde der Themenradweg Sachsenrieder Bähnle eröffnet, der zu weiten Teilen auf der ehemaligen Nebenstrecke von Schongau nach Kaufbeuren führt.
Bildung
In der Gemeinde befindet sich eine Grundschule für Schüler der 1. bis zur 4. Klasse, die Teil des Schulnetzes Auerbergland ist.[12] Hier gibt es auch eine Gemeinde- und Schulbücherei, die in der ehemaligen Teilhauptschule besucht werden kann. Weiterhin befindet sich das Sonderpädagogische Förderzentrum Altenstadt im Ort.
Wirtschaft
Im Jahr 1944 wurde die Betriebsstätte des Staeble-Werks (Hersteller von Objektiven) nach Altenstadt verlegt (Südliche Römerstraße). Die Staeble-Werke gingen später im Agfa-Konzern auf.
↑Geschichte und Denkwürdigkeiten der Stadt Schongau, Erstauflage von 1852, Nachdruck von 1969 durch den Verlag der Schongauer Nachrichten, Seite 2
↑ abAltenstadt. In: Der Landkreis Weilheim-Schongau. Herausgeber: Landratsamt Weilheim-Schongau 2010, Texte: Max Biller (Kreisarchivpfleger), Helmut Schmidbauer (Kreisheimatpfleger), Seite 44
↑Peiting und Schongau (Altenstadt) unter den Welfen (1050–1200), Historischer Verein von und für Oberbayern, München 1920, Seite 17 ff
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.595.