Der Name kommt vom lateinischendecem („zehn“), weil Detzem zehn keltische Leugen (Meilen, 22 Kilometer) moselabwärts von Trier liegt (ad decimum lapidem = am zehnten Meilenstein), an der römischen Fernstraße Trier – Neumagen – Bingen – Mainz (siehe auch Quint).
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Detzem, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
1815 – 336
1835 – 438
1871 – 430
1905 – 528
1939 – 668
1950 – 658
1961 – 626
1965 – 657
1970 – 615
1975 – 588
1980 – 537
1985 – 509
1987 – 519
1990 – 508
1995 – 528
2000 – 543
2005 – 537
2010 – 552
2018 – 611
2020 – 615
Politik
Bürgermeister
Monika Seelbach wurde im März 2021 Ortsbürgermeisterin von Detzem. Da für eine im November 2020 angesetzte Neuwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl gemäß Gemeindeordnung dem Rat. Dieser entschied sich für Seelbach.[4][5][6]
Seelbachs Vorgänger Albin Merten hatte das Amt Mitte 2020 aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt.[7] Er war seit 2004 Ortsbürgermeister und zuletzt bei der Direktwahl im Mai 2019 in seinem Amt bestätigt worden.[8][9]
Blasonierung: Das Wappen ist geteilt und in der oberen Hälfte gespalten. Oben rechts in Blau ein goldener römischer Meilenstein mit der roten Inschrift X, oben links in Gold ein schwarzer doppelköpfiger, rot bewehrter und silbern nimbierter Adler. Unten in Silber eine grüne Weinranke mit drei Blättern und drei Trauben.
Sehenswürdigkeiten
In der Mitte des Dorfes befindet sich der sogenannte Zehn-Meilen-Stein, eine stilisierte Darstellung eines römischen Leugensteins. Das Original befindet sich im Rheinischen Landesmuseum in Trier.
Mittelpunkt des Ortes ist die katholische Pfarrkirche St. Agritius, die im Jahr 1735/36 von Abt Martin Bewer neu erbaut und im Jahre 1736 geweiht wurde. Sie beherbergt einen spätbarocken Chor aus dem 15. Jahrhundert. Zwischen 1986 und 1991 wurde die Kirche, die dem Heiligen Agritius, dem vierten Bischof von Trier, geweiht ist, innen renoviert und restauriert.
In den Mauern des heutigen Gasthauses „Zum Anker“ befand sich zur Zeit der Maximiner ein adeliges Weingut. Über einem sandsteingefassten Kamin aus dieser Zeit erinnert noch heute das Wappen des Johannes Theodorus Meelbaum de Castelburg an diese Zeit.
Ein Brunnenhäuschen aus dem 18. Jahrhundert steht vor dem Maximiner Hof, als Erinnerung an früheres dörfliches Leben.
Der Aussichtsturm Fünf-Seen-Blick im Detzemer Wald an der Gemarkungsgrenze zu Pölich hat eine Höhe von etwa 20,5 m und stammt aus dem Jahr 1992.[11] Seit Dezember 2020 war der Turm aus Sicherheitsgründen gesperrt, nach einer Restaurierung erfolgte im Dezember 2023 die Wiedereröffnung.
Bei guter Witterung kann man dort den Bogen der Mosel fünf Mal sehen.
Am ersten Augustwochenende findet bei der Kirche das Detzemer Rieslingfest mit der großen öffentlichen Weinprobe statt.
Weinlagen
Maximiner Klosterlay
Detzemer Würzgarten
Literatur
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 81–85.
↑"Ich bin ein Detzemer". In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 16. August 2004, abgerufen am 10. November 2020.
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Schweich a.d.R.Weinstr., Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 10. November 2020.