Trittenheim liegt am flachen Hang einer Landzunge (Gleithang), die durch eine enge Moselschleife gebildet wird. Flussaufwärts befinden sich am linken Flussufer der Weinort Klüsserath, am rechten Moselufer der Weinort Leiwen, flussabwärts liegt der Weinort Neumagen-Dhron am rechten Moselufer.
Zu Trittenheim gehören auch die Wohnplätze Breitwiesermühle und Im Dhrönchen.[2]
Aus einer fränkischen Siedlung entstanden, wurde Trittenheim erstmals 893 im Prümer Urbar urkundlich erwähnt und war lange Zeit kurtrierisches Gebiet. Eine Erwähnung findet sich auch in einer Urkunde Papst Eugens III. von 1148, in der der Abtei St. Eucharius ein Gehöft und die Kirche nebst den zugehörigen Zehntrechten in Trittenheim zugesprochen wurden. Ab 1794 stand Trittenheim unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet.
Am 14. September 2011 stimmte die rheinland-pfälzische Landesregierung den Fusionsplänen zu, wodurch die Gemeinde am 1. Januar 2012 aus der aufzulösenden Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, die zum Landkreis Bernkastel-Wittlich gehörte, in die Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße und somit in den Landkreis Trier-Saarburg wechseln konnte.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Trittenheim war von 1961 bis 2019 konstant rückläufig. Die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen.[5]
Der Gemeinderat in Trittenheim besteht aus den Ratsmitgliedern, die in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem Vorsitzenden.[6]
Ortsbürgermeister
Franz-Josef Bollig wurde 2009 Ortsbürgermeister von Trittenheim.[7] Bei der Direktwahl 2019 wurde er für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]
Bolligs Vorgänger Helmut Ludwig hatte das Amt von 1989 bis 2009 ausgeübt.[7][9]
Im Juni 2024 wurde Mario Kohlmann zum Ortsbürgermeister gewählt.[10]
Wappen
Das Wappen zeigt einen goldenen Abtstab. Er steht für den Trittenheimer Johannes Trithemius, der im 15. Jahrhundert Abt des Klosters Sponheim im Kreis Bad Kreuznach war. Das rote Balkenkreuz auf Silber ist das Wappen des Kurfürstentums Trier, das silberne T steht für Trittenheim.
Hinkelstein „Eselstratt“ am Galigsberg (⊙49.84808126.886742[12]): Am 16. März 2002 am Galgenberg (Galigsberg) in unmittelbarer Nähe des Schnittpunktes der Gemarkungsgrenzen von Klüsserath, Trittenheim und Köwerich entdeckt. Höhe: 155 cm, Breite: 110 cm, Dicke: 40 cm[13]
Trittenheim ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 236 Hektar bestockter Rebfläche nach Piesport, Zell, Leiwen, Konz, Neumagen-Dhron, Mehring und Bernkastel-Kues die achtgrößte Weinbaugemeinde der Mosel. Es wird traditionell überwiegend Riesling angebaut. Bekannteste Weinlagen sind die „Trittenheimer Apotheke“ und „Trittenheimer Altärchen“. Der Weinbau bildet außerdem die Grundlage für den Tourismus, der ebenfalls einen bedeutenden Wirtschaftszweig darstellt.
Im Dezember 2014 übernahm der kanadische Konzern CCL die durch Josef Nilles 1951 gegründete Druckerei Nilles (einen der größten Arbeitgeber in Trittenheim) für nach eigenen Angaben rund 14 Mio. Euro. Diese firmiert seitdem unter dem Namen „CCL Label Trittenheim GmbH“. Die Produktion am Standort in Föhren konzentriert sich auf den Bereich „Online“. Am Standort Trittenheim wird weiterhin für den Bereich „Wein“ produziert.[15][16]
Lydia Bollig, Trittenheimer Weinkönigin, wurde 1991 zur Deutschen Weinkönigin 1991/92 gekürt.
Mit Trittenheim verbunden
Togbui Ngoryifia Kosi Olatidoye Céphas Bansah (oder kurz: Céphas Bansah), König eines Volks der Ewe von 200.000 Menschen in Ghana, wurde im Jahre 1999 zum ersten und einzigen Weinkönig, weil die Trittenheimer Winzer, wie in den vorangegangenen Jahren üblich, keine Weinkönigin fanden.
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 375–379.
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2019; abgerufen am 31. Januar 2021 (siehe Schweich a.d.R.Weinstr., Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).
↑Schwarzer König und Autobauer-Fest. In: Trierischer Volksfreund. 23. Juli 2009, abgerufen am 31. Januar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).