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Dreis

Wappen Deutschlandkarte
Dreis
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Dreis hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 6° 49′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 6° 49′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Wittlich-Land
Höhe: 170 m ü. NHN
Fläche: 11,25 km2
Einwohner: 1368 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54518
Vorwahl: 06578
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 024
Adresse der Verbandsverwaltung: Kurfürstenstraße 1
54516 Wittlich
Website: www.gemeinde-dreis.de
Ortsbürgermeister: Christoph Thieltges
Lage der Ortsgemeinde Dreis im Landkreis Bernkastel-Wittlich
KarteEifelkreis Bitburg-PrümLandkreis BirkenfeldLandkreis Cochem-ZellLandkreis VulkaneifelTrierLandkreis Trier-SaarburgRhein-Hunsrück-KreisBernkastel-KuesBraunebergBurgen (bei Bernkastel-Kues)ErdenGornhausenGraach an der MoselHochscheidKestenKleinichKommenLieser (Gemeinde)LösnichLongkampMaring-NoviandMinheimMonzelfeldMülheim an der MoselNeumagen-DhronPiesportÜrzigVeldenzWintrichZeltingen-RachtigBausendorfBengel (Mosel)Diefenbach (bei Wittlich)FlußbachHontheimKinderbeuernKinheimKrövReilWillwerscheidBettenfeldDierfeldEckfeldEisenschmittGipperathGreimerath (Eifel)GroßlittgenHasborn (Eifel)Karl (Eifel)LaufeldManderscheidMeerfeldMusweilerNiederöfflingenNiederscheidweilerOberöfflingenOberscheidweilerPantenburgSchladtSchwarzenborn (Eifel)WallscheidBerglichtBreitBüdlichBurtscheid (Hunsrück)DeuselbachDhroneckenEtgertGielertGräfendhronHeidenburgHilscheidHorathImmertLückenburgMalbornMerschbachNeunkirchen (Hunsrück)RorodtSchönberg (bei Thalfang)TallingThalfangBurg (Mosel)EnkirchIrmenachLötzbeurenStarkenburg (Mosel)Traben-TrarbachAltrichArenrathBergweilerBinsfeld (Eifel)Bruch (Eifel)DierscheidDodenburgDreisEsch (bei Wittlich)Gladbach (Eifel)HeckenmünsterHeidweilerHetzerath (Eifel)HupperathKlausen (Eifel)LandscheidMinderlittgenNiersbachOsann-MonzelPlatten (bei Wittlich)PleinRivenichSalmtalSehlem (Eifel)MorbachWittlich
Karte

Dreis ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz, an der Salm gelegen. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an. Dreis ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Geographie

Dreis liegt am Austritt der Salm aus den Eifelbergen am Fuße des Burgberges, am Rand der Wittlicher Senke, direkt an der Grenze zur Eifel. Zu Dreis gehören auch die Wohnplätze Landhaus Kasfeld, Lindenhof, Maarhof, Jagdhaus Schumacher und Sonnenhof. [3]

Nachbargemeinden sind Bergweiler, Wittlich, Altrich, Salmtal, Dodenburg, Gladbach und Bruch.

Geschichte

Dreis zählt zu den ältesten Orten des Wittlicher Landes. Der Ort trägt seinen Namen nach dem Sauerbrunnen (= Drees), der im Ortskern am ehemaligen Stierstall zu finden ist. Dreis, ein königliches Gut („fisci“), wurde vom Bruder Karls des Großen, Karlmann I., zum Ende des 8. Jahrhunderts, dem Kloster Echternach an der Sauer geschenkt. Im Jahre 785 bestätigte Karl der Große die Schenkung seines Bruders. Eine Urkunde der ursprünglichen Schenkung war nicht ausgestellt worden. Karlmann starb im Jahre 771. Eine Abschrift der Urkunde befindet sich im goldenen Buch („Liber aureus“) der Abtei Echternach, das heute in Gotha aufbewahrt wird.[4]

Dreis gehörte landesherrlich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Abtei Echternach und war damit luxemburgisches Gebiet.[5]

Im späten Mittelalter war die Grundherrschaft zu Dreis eine Besitzung der Abtei Echternach und stand unter der Vogtei der Herren von Esch, später der Grafen von Manderscheid-Kail. Nach den Weistümern übte die Gemeinde die Hochgerichtsbarkeit ziemlich selbständig aus. Die Abtei hatte im Jahr 1639 einen Streit mit den Bauern zu Dreis, welche die Gerichtsbarkeit für sich in Anspruch nahmen. Es kam zu einem Prozess vor dem Reichskammergericht zu Speyer. Erst 1673 erfolgte das Urteil, in dem der Abtei Echternach die landesherrliche Obrigkeit über Dreis zugesprochen wurde.[6]

Im Jahr 1712 hatte der Echternacher Abt einige Neuerungen eingeführt, die Dreiser Bauern riefen daraufhin die Niederrheinische Ritterschaft zur Hilfe und behaupteten, ein freies Reichsdorf zu sein. Der Abt wandte sich erneut an das Reichskammergericht, das den Dreiser Bauern Gehorsam gegen ihren Herrn befahl.[6]

Die Landeshoheit der Abtei war auch sonst nicht unangefochten. Kurtrier hatte 1602 den vergeblichen Versuch gemacht, sich als Landesherrn huldigen zu lassen.[6]

Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt, von 1798 bis 1814 gehörte Dreis zum Kanton Wittlich im französischen Saardepartement. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam die Region 1815 zum Königreich Preußen, die Gemeinde Dreis wurde 1816 dem Kreis Wittlich im Regierungsbezirk Trier zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.

Seit 1946 ist die Gemeinde Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dreis, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]

Jahr Einwohner
1815 580
1835 793
1871 938
1905 895
1939 970
1950 1.040
Jahr Einwohner
1961 1.141
1970 1.302
1987 1.260
1997 1.391
2005 1.390
2017 1.367

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Dreis besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die 16 Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf zwei Wählergruppen.[7]

Bürgermeister

Christoph Thieltges wurde am 18. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Dreis.[8][9] Er wurde 2024 wiedergewählt.

Der Vorgänger von Thieltges, Markus Hansen, hat das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[8][10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Dreis aus der Vogelperspektive (2017)

Schloss Dreis

Schloss Dreis, als Sommersitz der Echternacher Äbte 1774 erbaut, kam später in den Besitz der Grafen von Walderdorff. Der zweieinhalbgeschossige Bruchsteinbau mit Gliederungen in rotem Sandstein ist eine wahre Sehenswürdigkeit mit reicher Ausstattung.

Dorfbrunnen und Prangerkreuz im Hintergrund

Siehe auch

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Restaurant des bis zu seinem Tod von Helmut Thieltges (1955–2017) geführten, familieneigenen „Waldhotels Sonnora“ in Dreis ist seit der Guide-Michelin-Ausgabe 2000 durchgehend mit drei Sternen ausgezeichnet worden. Im Gault-Millau 2019 wird es mit 19,5 Punkten geführt, was ebenfalls als Höchstwertung gilt. Thieltges‘ Nachfolger ist Clemens Rambichler.

Bedingt durch klimatisch günstige Faktoren in der Wittlicher Senke wurden in Dreis Sonderkulturen angebaut. Weinbau ist schon seit dem 13. Jahrhundert im Ort bezeugt. Auch heute noch gibt es Weinberge in geringem Umfang nördlich der Ortslage. Bis in die 1960er Jahre wurde auch Tabak in der Dreiser Feldgemarkung angebaut. Die Blauschimmelkrankheit Anfang der 1960er Jahre vernichtete jedoch fast die gesamte Ernte und der Anbau wurde eingestellt.

In Dreis beginnt der Salm-Radweg, der nach Klüsserath/Mosel führt.

Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • Justin von Linde (1797–1870), Hochschullehrer, Beamter und Politiker, erwarb 1837 das Gut Dreis und verbrachte dort seinen Ruhestand
Commons: Dreis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 85 (PDF; 3,3 MB).
  4. Andreas Wisniewski, Chronik Wittlich-Land
  5. Alexander Melior: Leichenpredigt auf Michael Hormann, Prälat der Abtei Echternach, 1775 (dilibri.de)
  6. a b c Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn, Hermann Behrend, 1898, S. 309
  7. Dreis, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024
  8. a b Konstituierende Sitzung des Gemeinderates Dreis. In: Rats- und Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeinde Wittlich-Land, 18. Juni 2019, abgerufen am 14. Januar 2021.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Wittlich-Land, Verbandsgemeinde, zehnte Ergebniszeile. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  10. Christina Bents: Leichenhalle, Baugebiet und Radweg. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 17. September 2018, abgerufen am 14. Januar 2021.
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