Dreis liegt am Austritt der Salm aus den Eifelbergen am Fuße des Burgberges, am Rand der Wittlicher Senke, direkt an der Grenze zur Eifel. Zu Dreis gehören auch die Wohnplätze Landhaus Kasfeld, Lindenhof, Maarhof, Jagdhaus Schumacher und Sonnenhof.
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Dreis zählt zu den ältesten Orten des Wittlicher Landes. Der Ort trägt seinen Namen nach dem Sauerbrunnen (= Drees), der im Ortskern am ehemaligen Stierstall zu finden ist. Dreis, ein königliches Gut („fisci“), wurde vom Bruder Karls des Großen, Karlmann I., zum Ende des 8. Jahrhunderts, dem Kloster Echternach an der Sauergeschenkt. Im Jahre 785 bestätigte Karl der Große die Schenkung seines Bruders. Eine Urkunde der ursprünglichen Schenkung war nicht ausgestellt worden. Karlmann starb im Jahre 771. Eine Abschrift der Urkunde befindet sich im goldenen Buch („Liber aureus“) der Abtei Echternach, das heute in Gotha aufbewahrt wird.[4]
Im späten Mittelalter war die Grundherrschaft zu Dreis eine Besitzung der Abtei Echternach und stand unter der Vogtei der Herren von Esch, später der Grafen von Manderscheid-Kail. Nach den Weistümern übte die Gemeinde die Hochgerichtsbarkeit ziemlich selbständig aus. Die Abtei hatte im Jahr 1639 einen Streit mit den Bauern zu Dreis, welche die Gerichtsbarkeit für sich in Anspruch nahmen. Es kam zu einem Prozess vor dem Reichskammergericht zu Speyer. Erst 1673 erfolgte das Urteil, in dem der Abtei Echternach die landesherrliche Obrigkeit über Dreis zugesprochen wurde.[6]
Im Jahr 1712 hatte der Echternacher Abt einige Neuerungen eingeführt, die Dreiser Bauern riefen daraufhin die Niederrheinische Ritterschaft zur Hilfe und behaupteten, ein freies Reichsdorf zu sein. Der Abt wandte sich erneut an das Reichskammergericht, das den Dreiser Bauern Gehorsam gegen ihren Herrn befahl.[6]
Die Landeshoheit der Abtei war auch sonst nicht unangefochten. Kurtrier hatte 1602 den vergeblichen Versuch gemacht, sich als Landesherrn huldigen zu lassen.[6]
Christoph Thieltges wurde am 18. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Dreis.[8][9]
Er wurde 2024 wiedergewählt.
Der Vorgänger von Thieltges, Markus Hansen, hat das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[8][10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schloss Dreis
Schloss Dreis, als Sommersitz der Echternacher Äbte 1774 erbaut, kam später in den Besitz der Grafen von Walderdorff. Der zweieinhalbgeschossige Bruchsteinbau mit Gliederungen in rotem Sandstein ist eine wahre Sehenswürdigkeit mit reicher Ausstattung.
Das Restaurant des bis zu seinem Tod von Helmut Thieltges (1955–2017) geführten, familieneigenen „Waldhotels Sonnora“ in Dreis ist seit der Guide-Michelin-Ausgabe 2000 durchgehend mit drei Sternen ausgezeichnet worden. Im Gault-Millau 2019 wird es mit 19,5 Punkten geführt, was ebenfalls als Höchstwertung gilt. Thieltges‘ Nachfolger ist Clemens Rambichler.
Bedingt durch klimatisch günstige Faktoren in der Wittlicher Senke wurden in Dreis Sonderkulturen angebaut. Weinbau ist schon seit dem 13. Jahrhundert im Ort bezeugt. Auch heute noch gibt es Weinberge in geringem Umfang nördlich der Ortslage. Bis in die 1960er Jahre wurde auch Tabak in der Dreiser Feldgemarkung angebaut. Die Blauschimmelkrankheit Anfang der 1960er Jahre vernichtete jedoch fast die gesamte Ernte und der Anbau wurde eingestellt.