Holzheim (Nürnberg)
Holzheim (fränkisch: Huldshaim[2]) ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Nürnberg. Zusammen mit Mühlhof, Krottenbach, Lohhof und Gerasmühle bildet Holzheim den Statistischen Bezirk 55 (Krottenbach, Mühlhof).[3]
Geographische Lage
Die Stadtrandsiedlung Holzheim bildet mit Mühlhof im Norden eine geschlossene Siedlung und liegt im Süden Nürnbergs, östlich von Krottenbach und westlich von Reichelsdorf an der im Osten vorbeifließenden Rednitz. Holzheim besteht größtenteils Wohngebiet, im Nordosten zwischen B 2 und der Rednitz befindet sich ein Gewerbegebiet. Südlich des Ortes liegt die Schwedenschlucht. Die Bundesstraße 2 führt nach Reichelsdorf (1,1 km nördlich) bzw. nach Wolkersdorf (1,4 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt über Mühlhof nach Krottenbach (1,1 km nordwestlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde 1287 als „Holzheim“ erstmals urkundlich erwähnt, als die Deutschordenskommende Nürnberg u. a. einen Hof in Holzheim erwarb. Der andere Hof wurde von Irmgart von Sülzburg erworben, den sie bereits 1306 mit dem Deutschen Orden gegen ein anderes Anwesen eintauschte.[5] Der Ortsname bedeutet Siedlung bei dem Wald.[6]
1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Holzheim 3 Anwesen, die alle der Deutschordenskommende Nürnberg unterstanden.[7] Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Holzheim 3 Anwesen (1 Ganzhof, 2 Halbhöfe). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Einen Gemeindeherrn hatte der Ort nicht. Alle Anwesen hatten die Deutschordenskommende Nürnberg als Grundherrn.[8] 1800 gab es im Ort weiterhin 3 Anwesen, die dem Deutschen Orden unterstanden.[9]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Holzheim dem Steuerdistrikt Dietersdorf, I. Sektion und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Dietersdorf zugeordnet. Am 14. Oktober 1959 wurde die Gemeinde in Wolkersdorf umbenannt. Am 1. Juli 1972 wurde Holzheim im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingegliedert.[10]
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Dietersdorf) gepfarrt.[8] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Heilige Familie (Nürnberg) gepfarrt.[20][22]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Holzheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 753 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Wiltrud Fischer-Pache: Holzheim. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 457 (online).
- Georg Paul Hönn: Holtzheim. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 343 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 651.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 33–34.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 33. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „húdlshà im“.
- ↑ Stadtplandienst Nürnberg Distrikt 553 Holzheim
- ↑ Holzheim im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 330.
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 34.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 297.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 398.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 753.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 469.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 43 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 234 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1086, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1251, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1186 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1258 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1296 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1123 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 827 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Nürnberg Katzwang-Reichelsdorf. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 4. Juni 2023.
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