Zur Gemeinde Kirchheim am Ries mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Benzenzimmern und Dirgenheim gehören neun Dörfer, Weiler und Höfe. Zur ehemaligen Gemeinde Benzenzimmern gehört das Dorf Benzenzimmern. Zur ehemaligen Gemeinde Dirgenheim gehören das Dorf Dirgenheim und das Gehöft Kreuthof sowie die abgegangenen Ortschaften Stolzenberg und die „Burg des Ortsadels“, die wahrscheinlich innerhalb Dirgenheims lag. Zur Gemeinde Kirchheim am Ries im Gebietsstand vom 31. Dezember 1971 gehören das Dorf Kirchheim am Ries, die Weiler Jagstheim und Osterholz und die Höfe Heerhof, Kalkofen und Weihermühle sowie die abgegangenen Ortschaften Goldbach und Ziegelhütte.[2]
Am Westrand des Ortes liegt ein alamannisches Gräberfeld. Es besteht nach den Grabungsergebnissen von 1962 bis 1964 aus einem großen Haupt- und einem kleineren Nebenfriedhof sowie aus einem deutlich abgesetzten Adelsbestattungsplatz. Es wurden 518 Gräber mit wenigstens 570 Bestatteten festgestellt. Während auf dem Hauptgräberfeld die Toten in der Regel in einfachen Erdgräbern beigesetzt wurden, fanden sich im Adelsfriedhof auch große Holzkammern. Der Friedhof wurde seit der Mitte des 6. bis ins 8. Jahrhundert belegt. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts entstand der Separatfriedhof, wobei die Mehrzahl dieser ursprünglich prunkvollen Gräber bereits früh beraubt worden sind.
1552 setzte der protestantische Graf Ludwig von Öttingen-Öttingen im Passauer Vertrag durch, dass das Dorf Kirchheim evangelisch wurde, wogegen das Kloster katholisch bleiben durfte. 1731 übernahm der katholische Graf Josef Anton Karl von Öttingen-Wallerstein die Vogtei, so dass das Kloster die Dorfbewohner in der folgenden Zeit zum größten Teil wieder zum Katholizismus bekehren konnte.
Im Dezember 2021 wurde der parteilose Danyel Atalay zum Bürgermeister gewählt und löste damit den langjährigen Bürgermeister Willi Feige (CDU) ab.[5]
Gemeinderat
Nach der Wahl 2014 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder.[6]
Verwaltungsgemeinschaft
Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bopfingen.
Wappen
Blasonierung: „In Rot über einem erniedrigten silbernen (weißen) Leistenschragen eine silberne (weiße) Kirche.“[7]
Wappenbegründung: Die Kirche macht das Wappen in Bezug auf die erste Silbe des Ortsnamens "redend". Der Leistenschragen und die Wappenfarben sind dem Wappen der Grafen und jetzigen Fürsten von Oettingen entnommen, die Gründer und Schirmvögte des Klosters Kirchheim waren.
Alle drei Jahre finden im Ortsteil Dirgenheim Passionsspiele in der St. Georgskirche statt. Die nächsten Spiele sind für März und April 2022 angesetzt.
Bauwerke
Kapelle St. Martin
Ein auf dem Kopf stehender römischer Opferstein dient als Altar.
Anton Stark (* 23. August 1929 in Dirgenheim; † 10. Februar 2018), Jurist und Politiker (CDU), Mitglied des Bundestages
Dietrich Bundschuh (* 26. Januar 1930 in Dirgenheim; † 22. Juli 2022 in Karlsruhe), Jurist, Richter am Bundesgerichtshof
Literatur
U. Knapp: Klosterkirche Mariae Himmelfahrt in Kirchheim, Ries. Beobachtungen zur Baugeschichte. In: Rieser Kulturtage, 10, 1995, S. 430–477
Ch. Neuffer-Müller: Der alamannische Adelsbestattungsplatz und die Reihengräberfriedhöfe von Kirchheim am Ries (= Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Bad.-Württ., 15). Stuttgart 1983
Kirchheim im Ries. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neresheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band54). H. Lindemann, Stuttgart 1872, S.337–356 (Volltext [Wikisource]).
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 691–694