Das Kulturministeriet ist das dänische Kulturministerium. Es ist eines von derzeit 22 Fachministerien der dänischen Regierung[1] und hat seinen Sitz im Assistenshuset in der Nybrogade im Zentrum Kopenhagens. In seinen Aufgabenbereich fallen Kunst-, Theater- und Filmförderung, Radio und Fernsehen, das Urheberrecht sowie der Breiten- und Leistungssport.
Das Ministerium wurde am 19. September 1961 als „Ministerium für kulturelle Angelegenheiten“ (Ministeriet for kulturelle anliggender) gegründet. Die meisten seiner Abteilungen wurden damals aus dem Bildungsministerium ausgegliedert, einige Aufgaben stammten jedoch auch aus anderen Ministerien, zum Beispiel die Bereiche Theater und Film aus dem Justizministerium, Denkmalschutz aus der Staatskanzlei, das Dänische Zeughausmuseum aus dem Verteidigungsministerium sowie das Dänische Kunstgewerbemuseum und Danmarks Tekniske Museum aus dem Handelsministerium.[2][3]
Die Förderpolitik des Ministeriums, insbesondere die Ankäufe von Kunstwerken durch Statens Kunstfond ab 1964, stieß von Anfang an auf beherzte Kritik. Angesichts eines zunehmenden Kulturkonsums und eines zunehmend erweiterten Kulturbegriffes dehnten jedoch die wechselnden Regierungen die staatlichen Förderungen stetig aus.[4]
In der kurzen Zeit von 1987 bis 1988 nannte sich das Ministerium Kultur- og Kommunikationsministeriet und seit 1988 trägt es seinen heutigen Namen Kulturministeriet. Es erfolgten etliche Kompetenzverschiebungen:[3] 1974 erhielt das Ministerium die Zuständigkeiten für die Filmzensur, 1976 für den Sportbereich.[4] Beim Regierungswechsel 1993 wurde gleich eine Vielzahl von Ressorts umverteilt, was zu einer erneuten Erweiterung des Aufgabenbereichs führte.
Unter der Bezeichnung Kulturkanon ließ Kulturminister Brian Mikkelsen 2006 eine Liste mit 108 Werken veröffentlichen, die das dänische Kulturerbe erfassen sollte. Das umstrittene Projekt zog weitere „Kanons“ nach sich.[5]
Behörden und staatliche Institutionen
Die drei ehemaligen Behörden Kunststyrelsen (Kunstbehörde), Kulturarvsstyrelsen (Kulturerbebehörde) und Styrelsen for Bibliotek og Medier (Bibliotheks- und Medienbehörde) wurden im Januar 2012 in der gemeinsamen Behörde Kulturstyrelsen vereint. Eine weitere Behörde, die dem Kulturministerium unterstellt war, war die Styrelsen for Slotte og Kulturejendomme (Behörde für Schlösser und Kulturbesitz), die unter anderem für den Betrieb und die Instandhaltung von Schlössern, Gärten und sonstigen Kulturgütern zuständig war. Im Januar 2016 fusionierten sie mit der Kulturstyrelsen zur Slots- og Kulturstyrelsen (Schlösser- und Kulturbehörde).[6] Derzeit sind dem Kulturministerium rund 30 staatliche Einrichtungen angegliedert,[7] darunter:
Das Dänische Filminstitut entstand in seiner heutigen Form 1997, als es mit den Institutionen Statens Filmcentral und Det Danske Filmmuseum zusammengelegt wurde.
Das Jütische Musikkonservatorium entstand im Januar 2010 durch eine Fusion des AalborgerNordjysk Musikkonservatorium und Det Jyske Musikkonservatorium in Aarhus.
Die Ausstellungen des Dänischen Nationalmuseums vermitteln in- und ausländische Kulturgeschichte. Seine Aufgaben umfassen die Archäologie, Ethnologie, Naturwissenschaften, Erhalt von Kirchen, altertümliche Funde und Verleih von Museumsstücken.
Die öffentlich zugänglichen Staatlichen Archive bestehen aus sieben Abteilungen: dem Rigsarkivet in Kopenhagen, den regionalen Archiven (Landsarkivet) für Seeland, Fünen, Nordjütland und Sønderjylland, dem Gewerbearchiv (Erhvervsarkivet) in Aarhus sowie dem Dansk Data Arkiv in Odense.
Das Militärhistorische Museum zeigt 700 Jahre dänische Militärgeschichte und ist seit 2004 unter einem Dach mit dem Kriegsmarinemuseum und dem Zeughausmuseum.
Das Süddänische Musikkonservatorium und Schauspielschule entstand im Januar 2010 durch eine Fusion des Vestjysk Musikkonservatoriums (VMK), Det Fynske Musikkonservatorium (DFM) und der Schauspielschule Skuespillerskolen ved Odense Teater (SkO).
↑Om Slots- og Kulturstyrelsen. Slots- og Kulturstyrelsen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Februar 2016; abgerufen am 7. Juli 2017 (dänisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/slks.dk