Die Gemeinde liegt direkt an der nordöstlichen Stadtgrenze von Fulda in den westlichen Ausläufern der Rhön. Durch das Gemeindegebiet fließt die Haune.
Nachbargemeinden
Petersberg grenzt im Norden an die Stadt Hünfeld, im Osten an die Gemeinde Hofbieber, im Südosten an die Gemeinde Dipperz, im Süden an die Gemeinde Künzell sowie im Westen an die Stadt Fulda (alle im Landkreis Fulda).
Die Geschichte des Ortes begann mit der Gründung eines Benediktinerklosters auf dem Ugesberg (Eulenberg), das am 28. September 836 vom Fuldaer Abt Rabanus Maurus geweiht wurde. An diesem Tag wurde die Heilige Lioba in die Basilika St. Peter umgebettet. Das Kloster entwickelte sich im 12. Jahrhundert zu einer Propstei, die im Jahre 1802 aufgehoben wurde.
Ab 1130 wurde der Ugesberg Petersberg genannt. Es entstand eine Ansiedlung am Fuße des Berges, die im Jahre 1153 als Bru-bus (Brauhaus) das erste Mal erwähnt wurde. Die Ortsbezeichnung Petersberg wurde durch kurfürstlich-hessische Verordnung ab 1837 gebräuchlich, als der Ort und der Propsteibezirk vereinigt wurden.
Heute gibt es wieder eine Cella St. Lioba, die von den Benediktinerinnen von der heiligen Lioba gegründet wurde. Sie übernahmen auch die Betreuung der Grabeskirche St. Peter.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 31. Dezember 1971 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Haunedorf, Marbach, Margretenhaun, Steinau und Steinhaus im Zuge der Gemeindegebietsreform auf freiwilliger Basis in Gemeinde Petersberg eingemeindet.[3][4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kerngemeinde wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Petersberg angehört(e):[6][7]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 / Zensus 2022 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 / 15. Mai 2022 in Petersberg 14.790 / 15.879 Einwohner. Darunter waren 493 / 1224 (3,3 / 7,7 %) Ausländer, von denen 176 / 464 aus dem EU-Ausland, 211 / 445 aus anderen europäischen Ländern und 109 / 316 aus anderen Staaten kamen.[9]/[10] Von den deutschen Einwohnern hatten 15,5 / ? % einen Migrationshintergrund.[11]/[12] Nach dem Lebensalter waren 2619 / 2628 Einwohner unter 18 Jahren, 6162 / 5937 zwischen 18 und 49, 2823 / 3715 zwischen 50 und 64 und 3163 / 3593 Einwohner waren älter.[13]/[14] Die Einwohner lebten in 66770 / 4433 Haushalten. Davon waren 473 / ? Singlehaushalte, 1969 / 2037 Paare ohne Kindern und 1937 / 1865 Paare mit Kindern, sowie 771 / 534 Alleinerziehende und 141 / ? Wohngemeinschaften.[15]/[16] In 1556 / 780 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 4461 / 3004 Haushaltungen lebten keine Senioren.[17]/[18]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[6]; Statistische Berichte[19], Zensus 2011[9], Zensus 2022[10] Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Petersberg neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und zehn weitere Beigeordnete angehören.[26] Bürgermeisterin ist seit dem 1. März 2024 die parteiunabhängige Claudia Brandes.[27] Sie setzte sich am 5. November 2023 in einer Stichwahl gegen den Amtsinhaber Carsten Froß (CDU), der sich um eine zweite Amtszeit beworben hatte, bei 59,65 Prozent Wahlbeteiligung mit 52,16 Prozent der Stimmen durch.[28]
Für alle Ortsteile und die Kerngemeinde bestehen Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Die Ortsbezirke entsprechen den Gebieten der ehemaligen Gemeinden.
Die Ortsbeiräte bestehen aus sieben bzw. neun Mitgliedern. Die Ortsbeiräte werden im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin.[5] Für die Wahlergebnisse siehe die entsprechenden Ortsteile.
Ortsbezirk Petersberg (Kerngemeinde)
Der Ortsbeirat für den Ortsbezirk Petersberg besteht aus neun Mitgliedern. Die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats bei der Kommunalwahl 2021 betrug 52,70 %. Dabei wurden gewählt: vier Mitglieder der CDU, zwei Mitglieder der SPD und je ein Mitglied der „Bürgerliste Petersberg“ und der „Linken offenen Liste“.[31] Der Ortsbeirat wählte Peter Scheel (CDU) zum Ortsvorsteher.[32]
Eine Sehenswürdigkeit ist die Kirche St. Peter (Liobakirche) mit der Krypta, in der die Gebeine der Heiligen Lioba verschlossen liegen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der frühere Nonnengarten mit Blumenmauer, der im 14. Jahrhundert entstanden ist. Im Sommer 2013 wurde der Nonnengarten im Zuge der „72-Stunden-Aktion“ zu einem Park umfunktioniert und ist seither begehbar. Das Kloster zum Nonnengarten gibt es heute nicht mehr an derselben Stelle. Seit Juli 2006 ist auf dem Petersberg neben der Kirche St. Peter ein kleiner Schwesternkonvent der Benediktinerinnen von der Hl. Lioba angesiedelt, die Cella St. Lioba.
Petersberg liegt in unmittelbarer Nähe der Autobahn-Anschlussstelle Fulda-Mitte. Weiterhin führen durch die Gemeinde die Bundesstraßen 27 und 458. Der nächstgelegene Bahnhof ist in Fulda.
Apollo von Vilbel (um 1480–1536) – Benediktinerabt im Kloster Limburg, Propst auf dem Petersberg, Chronist, lebte zeitweise und starb hier, Grabplatte in der St.-Peters-Kirche erhalten
Ludwig Vogel (1920–2014), römisch-katholischer Priester
Literatur
Werner Kathrein, Johannes Burkardt: Petersberg (Fulda). In: Friedhelm Jürgensmeier u. a.: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen (Germania Benedictina 7 Hessen). Eos, St. Ottilien 2004, ISBN 3-8306-7199-7, S. 900–909.
Michael Mott: Barocke Kapelle ohne „Hausherr“ / Die Friedhofskapelle St. Bonifatius am Petersberg soll renoviert und dann für Besucher geöffnet werden / Randale bei kirchlichen Einrichtungen. In: Fuldaer Zeitung. 25. März 1993, S. 12 (Serie: DENK-mal!).
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 46 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
↑ abAmtsblatt Blickpunkt Petersberg, Ausgabe 10/2024: Neue Bürgermeisterin im Amt: „Die neue Bürgermeisterin Claudia Brandes ist seit 1. März 2024 im Amt.“