Stechow-Ferchesar liegt ca. 10 km nordöstlich von Rathenow, ca. 62 km westlich von Berlin-Spandau und südlich des Großen Havelländischen Hauptkanales. Der Ortsteil Ferchesar liegt am Havelsee Hohennauener-Ferchesarer See, an dem sich der Yachthafen Ferchesar befindet. Die Region um Ferchesar-Stechow ist sehr wald- und seenreich. Der Ortsteil Ferchesar selbst liegt am Ende des Hohennauener-Ferchesarer Sees. Zu weiteren Seen in unmittelbarer Nähe gehören der Fennsee, der Trintsee und der Lochower See.
Der Ortsteil Ferchesar wurde im Jahr 1438 und der Ortsteil Stechow im Jahr 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Nordöstlich des heutigen Ortes Stechow befand sich die vor 1375 wüst gefallene Siedlung Dranse, südwestlich die Wüstung Lietzen.[4] Der Name von Ferchesar leitet sich von Ferch am See ab. Die beiden Adelsgeschlechter von Knoblauch und von Bredow besaßen hier, über Jahrhunderte hinweg, Lehensrechte und Grundbesitz.[5]
Ferchesar und Stechow gehörten seit 1817 zum Kreis Westhavelland in der preußischenProvinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Rathenow im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Havelland. Die jetzige Gemeinde entstand am 31. Dezember 2002 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Ferchesar und Stechow.[6]
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts war Ferchesar Erholungsort und wurde die Perle des Havellandes genannt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Stechow
Ferchesar
Jahr
Stechow-Ferchesar
1875
464
406
2002
911
1910
485
357
2005
939
1939
542
358
2010
916
1946
801
476
2015
895
1950
750
447
2016
911
1971
520
314
2017
905
1990
465
325
2018
898
1995
463
326
2019
894
2000
545
348
2020
878
2001
557
335
2021
896
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991),[7][8][9] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Stechow-Ferchesar besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]
seit 2014: Michael Spieck (Unabhängige parteilose Wählergruppe Stechow)[12]
Spieck wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 82,9 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[13] gewählt.[14]
die Dorfkirche Ferchesar, eine Fachwerkkirche von 1735, mit spätgotischem Flügelaltar aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, dazu Kanzelaltar von 1788 und spätgotische Fünte, das Kirchenschiff 1906 westwärts erweitert und dabei Zwiebelturm mit Laterne neu errichtet
das ehemalige Forsthaus in Lochow, 1848 anstelle eines Vorgängerbaus errichtet und einstige Heimat der Schriftstellerin Ilse Gräfin von Bredow
Almut Andreae, Udo Geiseler (Hrsg.): Die Herrenhäuser des Havellandes. Eine Dokumentation ihrer Geschichte bis in die Gegenwart. Lukas-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-931836-59-2, S. 92–288. Mit Beiträgen zu Stechow, Ferchesar und Lochow.
↑Günter Mangelsdorf: Die Ortswüstungen des Havellandes. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin. Band 86. De Gruyter, Berlin 1994, ISBN 3-11-014086-1, S. 53 ff., 95, 198, 207.
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)