Dieser Artikel behandelt die unterfränkische Gemeinde Theres, für den weiblichen Vornamen Theres siehe Therese (Vorname). Zum deutschen Fußballspieler siehe Sachar Theres.
Die Gemeinde entstand im Zuge der kommunalen Neuordnung in Bayern am 1. Mai 1978 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Obertheres, Untertheres und Buch. Bereits am 1. Januar 1974 war die Gemeinde Horhausen nach Obertheres eingemeindet worden.[3]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 2430 auf 2751 um 321 Einwohner bzw. um 13,2 %. 2004 hatte die Gemeinde 2809 Einwohner.[4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder. Bei den Gemeinderatswahlen von 2008 bis 2020 ergab sich jeweils folgende Sitzverteilung:
Erster Bürgermeister ist seit 2011 Matthias Schneider (CSU),[6] der im ersten Wahlgang bei zwei Gegenkandidaten 50,48 % der Stimmen erhielt.[7] Sein Vorgänger war Hans-Peter Reis (Wählergemeinschaft Buch und Horhausen). Schneider wurde am 19. März 2017 mit 68,1 Prozent der Stimmen wieder gewählt. Die Stellvertreter des Bürgermeisters sind der Zweite Bürgermeister Joachim Türke und der Dritte Bürgermeister Manfred Rott.[8]
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Rot und Gold; vorne in silbernem Dreifuß ein mit Henkeln versehener goldener Ölkessel, hinten ein aufsteigender blaubewehrter roter Fuchs“[9]
Der Fuchs geht auf Abt Gregor II. Fuchs, der im Benediktinerkloster Theres von 1715 bis 1755 als Abt tätig war, zurück.
Der Ölkessel ist das Sinnbild des hl. Vitus, der um 304 einen Märtyrertod in siedendem Öl starb.
Das Wappen wurde 1959 Vom Schweinfurter Heraldiker Fritz Kretschmar entworfen und am 17. März 1960 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern bestätigt.[10] Ursprünglich das Wappen der Gemeinde Obertheres, ist es seit 1978 auch das Wappen der Gemeinde Theres.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
Musikverein Untertheres
Der 1949 gegründete Verein zählt zu den aktivsten Vereine in der Gemeinde Theres. Er veranstaltet regelmäßig Konzerte und andere festliche Aktivitäten im Ort.
Musikverein Obertheres
Der Verein wurde 1965 von 15 aktiven Musikanten gegründet. Er wuchs auf 154 Mitglieder an, von denen 25 aktive Musikanten sind[12] und richtet das seit 1972 traditionelle Osterkonzert aus.
Gesangverein Obertheres -THERISSIMO-
1884 gründeten junge Männer aus Obertheres im heutigen Gasthof Gutschenke einen geselligen Verein Frohsinn. Da in zunehmendem Maße der Gesang im Mittelpunkt der Treffen stand, wurde der Verein am 14. Dezember 1889 in Gesangverein Frohsinn umbenannt. Später trat man dem Fränkischen Sängerbund bei. Der Gesangverein ist der älteste Verein der Gemeinde Theres.[13]
Der Chor wird musikalisch von Bernhard Oberländer geleitet. Die Pflege der Volkslieder aus der Ditfurth’schen Liedersammlung ist eine selbstgestellte Aufgabe. 2014 feierte der Verein sein 125-jähriges Bestehen und 2017 benannte sich der Chor in THERISSIMO um.[13]
Der Gesangverein Obertheres veranstaltet immer am vierten Adventssonntag ein Weihnachtskonzert.
Die Unterthereser Dorfjugend veranstaltet an jedem 1. Januar ein Neujahrssingen. Sie ziehen von Haus zu Haus und tragen und traditionelles Liedgut vor. Gemeinhin wird nach jeder Gesangesvorführung zu Speis und Trank eingeladen.
Pfalzgraf Adalbert von Babenberg (854–906) aus dem Haus der Popponen wurde auf der Burg Theres enthauptet. Sein Grabmal, das 1727 erneuert wurde, kam nach Auflösung des Klosters Theres und Abbruch der Kirche auf die Altenburg (Bamberg) und befindet sich dort im Durchgang des Torhauses.
Franz Wilhelm von Ditfurth (1801–1880), Sammler fränkischer Volkslieder, wurde von seinem Bruder, dem Freiherrn Georg von Ditfurth, von 1830 bis 1855 im Schloss Theres, dem ehemaligen Kloster, beherbergt.
Herman Schell (1850–1906), katholischer Theologe und Philosoph, wirkte vor 1879 als Kaplan in Obertheres.
Paul Maar (* 1937), Autor, geboren im nahen Schweinfurt, lebte einige Jahre in Obertheres und verarbeitete diese Zeit auch in Büchern (z. B. Kartoffelkäferzeiten).
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.759 und 760.