Gemarkungen innerhalb des Gemeindegebiets sind Burgstall, Eschelbach a.d.Ilm, Gebrontshausen, Geroldshausen i.d.Hallertau, Gosseltshausen, Haushausen, Königsfeld, Larsbach, Niederlauterbach, Oberlauterbach und Wolnzach.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Wolnzach wurde erstmals 756 in der Gründungsurkunde von Kloster Wessobrunn als Wolamotesaha erwähnt. Der Ortsname geht auf den Fluss zurück und bedeutet ‚Ache des Wolamot‘. Der namensgebende Personenname geht auf althochdeutsch wolo ‚Glück, Heil‘ zurück.[5][6]
Das edelfreie Geschlecht der Hoholde erhob Wolnzach gegen Ende des 11. Jahrhunderts zum Mittelpunkt seiner weit in die Hallertau reichenden Herrschaft. Diese fiel 1252/55 zum größten Teil an die Wittelsbacher, der kleinere Teil mit Ort und Burg Wolnzach gelangte auf dem Erbweg an die Herrn von Preysing. Seit dem Jahr 1270 besitzt Wolnzach das Marktrecht, der heutige Marktplatz wurde 1408 errichtet. 1465 wurde Hans von Preysing zu Wolnzach die Reichsfreiheit verliehen.
Schon 1482 fiel die Herrschaft Wolnzach nach der Eroberung durch Truppen Herzog Georgs des Reichen aber an Bayern-Landshut. Die nun zur Hofmark herabgestufte ehemalige Herrschaft Wolnzach befand sich von 1584 bis 1725 im Besitz der Familie Elsenheimer. Wolnzach wurde Sitz eines herzoglich-bayerischen Pflegamtes. Wolnzach besaß aber auch ein Marktgericht mit wichtigen Eigenrechten, gab diese Rechte aber Mitte des 16. Jahrhunderts an das Landgericht Moosburg ab. Die Zerstörung des Wolnzacher Schlosses erfolgte während des Dreißigjährigen Krieges 1632 durch die Schweden. Leopold Heinrich von Elsenheim begann 1697 das Schloss zu Wolnzach ganz neu aufzubauen.
Von 1726 bis 1802 bestand das Kloster Wolnzach, ein Kapuzinerkloster, das 1802 im Zuge der Säkularisation aufgelöst wurde. 1805 wurden alle Gebäude des Klosters abgetragen und für den Bau einer Mühle verwendet.[7] Auch das Schloss zu Wolnzach wurde 1810 versteigert und anschließend abgebrochen.
Wolnzach hatte im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts seine Eigenrechte weitgehend verloren, wurde aber mit dem Gemeindeedikt von 1818 wieder eine selbständige politische Gemeinde.
19. bis 21. Jahrhundert
Nach der Verteilung der Gemeindegründe an Bauern nahm seit 1834 mit der Einführung des ersten Hopfensiegels in der Hallertau der Hopfenanbau einen nennenswerten Aufschwung. Im Jahre 1864 zählte der Markt 230 Häuser und 1300 Einwohner, die in den Lokalgewerben, hauptsächlich aber in der sehr stark betriebenen Hopfenkultur tätig waren. Seit dem 1960er Jahren siedelte sich auch nennenswerte Industrie an. Seit 2002 gibt es in Wolnzach das Deutsche Hopfenmuseum.
Das Wappen wird seit dem 14. Jahrhundert geführt. Es findet schon in den ältesten Siegeln, die in Abdrucken von 1370 und 1583 überliefert sind.
Gemeindepartnerschaften
Partnergemeinde von Wolnzach ist Poperinge in Belgien.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
Der Marktplatz von Wolnzach mit der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius, dem Rathaus und seiner umgebenden Bebauung bildet ein historisch bedeutendes Ensemble.
Die Kirche St. Laurentius ist die Pfarrkirche der katholischen Gemeinde.
Die Auferstehungskirche dient der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Wolnzach.
Brauereien
Im Jahre 1999 wurde in Wolnzach die Bürgerbräu als Gemeinschaftsbrauerei von zwölfhundert Bürgern gegründet. Das dort gebraute Bier konnte bei einer Brauereibesichtigung verkostet werden. Die Firma wurde 2014 insolvent und wird seit Mitte 2015 von der Urban Chestnut Brewing Co als UCBC Hallertauer Brauerei fortgeführt. Im Gemeindeteil Larsbach befindet sich die Privatbrauerei Lampl-Bräu, dort werden Spezialbiere gebraut und es werden ebenfalls Führungen angeboten.[14]
Zirkus Tonelli (alle zwei Jahre am Unsinnigen Donnerstag), in diesem Zirkus machen meistens Leute aus Wolnzach und Umgebung mit.
Motorrad-Grasbahnrennen jährlich an Mariä Himmelfahrt (15. August) auf der Zeilhofbahn in Nandlstadt das Internationale Grasbahnrennen des MSC Wolnzach/Nandlstadt
LAUF10!, ein seit 2008 jährlich im Juli stattfindender 10-km-Lauf mit vorangehendem sportwissenschaftlichen Training in Begleitung der Abendschau des BR mit anschließendem Fest
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Grund- und Mittelschule Wolnzach
Das Hallertau-Gymnasium Wolnzach ist ein Naturwissenschaftlich-technologisches (NTG) und Sprachliches Gymnasium (SG)
Durch den Ort führt die A93 (Richtung Regensburg und Hof), die wenige Kilometer westlich des Orts am Autobahndreieck Holledau auf die A9 (München – Berlin) trifft. Im Ortsgebiet befindet sich die Anschlussstelle „Wolnzach“. Die nächsten (Behelfs-)Anschlussstellen zur A9 sind „In der Holledau“ und „Langenbruck“.
Die Hallertauer Lokalbahn ist seit 1969 nur noch im Güterverkehr in Betrieb, zwischen Rohrbach (Ilm) und Wolnzach verkehren heute regelmäßig Züge für die ARS Altmann AG; seit 2006 finden vereinzelt Sonderfahrten des „Wolnzach-Express“ auf diesem Streckenabschnitt statt.[19]
Der Internationale Verkehrsflughafen München „Franz-Josef-Strauß“ ist von Wolnzach aus in etwa 30 Minuten erreichbar, über Autobahn oder Landstraße (Direktverbindung) via Freising.
Das Schwimm- und Erlebnisbad ist ein Freibad mit vier Becken und zahlreichen Freizeitmöglichkeiten. Eines der Becken ist ein Warmbad mit einer Wassertemperatur von mindestens 30 °C.