Andrew Youngs Vater war Zahnarzt und seine Mutter Lehrerin.
Nach einem Jahr an der Dillard University in New Orleans 1947 ging Young zur Howard University in Washington, an der er 1951 seinen Abschluss in Medizin machte. Er wollte ursprünglich dem Beruf seines Vaters folgen und Zahnarzt werden, änderte aber seine Meinung aus religiösen Ansichten und machte 1955 den Abschluss in Theologie am Hartford Seminary, einer überkonfessionellen theologischen Hochschule im US-Staat Connecticut.
Er versuchte 1970 erfolglos als Kongressabgeordneter von Georgia gewählt zu werden. 1972 versuchte er es wieder und wurde erster afroamerikanischer Abgeordneter aus Georgia im Repräsentantenhaus seit der Reconstruction. Er wurde 1974 und 1976 wiedergewählt. 1976 ernannte ihn Präsident Jimmy Carter zum US-Botschafter bei den Vereinten Nationen. Wegen eines geheimen Treffens mit dem PLO-Repräsentanten Zehdi Terzi musste Young jedoch 1979 von diesem Amt zurücktreten.
1981 verlieh ihm Jimmy Carter die Freiheitsmedaille. 1981 wurde Young zum Bürgermeister von Atlanta gewählt und 1985 im Amt bestätigt. 1990 kandidierte er erfolglos für das Gouverneursamt von Georgia: In den Vorwahlen der Demokraten musste er sich Zell Miller geschlagen geben. 1995 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
2006 wurde er von Walmart für eine Image-Kampagne angeheuert, um das öffentliche Bild des Unternehmens zu verbessern. Von diesem Posten wurde er gefeuert, nachdem er in einem Interview äußerte, es sei positiv, dass Walmart kleine Läden in afroamerikanischen Nachbarschaften verdränge, da diese ohnehin nicht von Schwarzen geführt würden, sondern von „Juden, Koreanern und Arabern“, die Preistreiberei betrieben, vergammelte Waren verkaufen und ihre Kunden übervorteilen würden („You see those are the people who have been overcharging us, selling us stale bread and bad meat and wilted vegetables. And they sold out and moved to Florida. I think they’ve ripped off our communities enough. First it was Jews, then it was Koreans and now it’s Arabs; very few black people own these stores.“).[1][2][3]
Andrew Young ist ein Mitglied im Bund der Freimaurer, seine Loge, St. James Lodge No. 4 ist unter der Prince-Hall-Großloge konstituiert.[4]
Literatur
Andrew J. DeRoche: Andrew Young: Civil Rights Ambassador. Scholarly Resources, Wilmington Del. 2003.
Adam Fairclough: To Redeem the Soul of America. The Southern Christian Leadership Conference and Martin Luther King, Jr. Neuauflage. University of Georgia Press, Athens GA 2001.