Der Große Preis von Spanien 1968 (offiziell XIV Gran Premio de España) fand am 12. Mai auf dem Circuito del Jarama in San Sebastián de los Reyes statt und war das zweite Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.
Berichte
Hintergrund
Erst rund fünf Monate nach dem Saisonauftakt in Südafrika fand der zweite WM-Lauf des Jahres statt.
Im März hatte zwischenzeitlich Bruce McLaren mit seiner neuen Eigenkonstruktion McLaren M7A das nicht zur Weltmeisterschaft zählende Race of Champions in Brands Hatch gewonnen. Bei diesem Rennen waren die Lotus-Rennwagen erstmals nicht mehr im klassischen British Racing Green angetreten, sondern in der rot-weißen Farbgebung des neuen Hauptsponsors. Das Team begründete damit einen Trend, der sich in den folgenden Monaten rasant im Motorsport verbreitete.
Drei Wochen nach diesem Rennen war Jim Clark während eines Formel-2-Rennens auf dem Hockenheimring tödlich verunglückt. Als wenige Tage danach ein weiteres nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Formel-1-Rennen in Silverstone stattfand, trat Lotus aus diesem Grund mit nur einem Wagen an und Denis Hulme bescherte dem McLaren-Team einen weiteren Sieg. Am selben Wochenende verunglückte Jackie Stewart bei einem Formel-2-Rennen im Jarama schwer und erlitt dabei Verletzungen, die ihn zu einer einmonatigen Pause zwangen, sodass er nicht am Großen Preis von Spanien teilnehmen konnte.
Mit Mike Spence kam ein weiterer Formel-1-Pilot noch vor dem zweiten WM-Lauf ums Leben. Er starb bei Vortests für das Indianapolis 500.
Nur 14 Wagen wurden schließlich für den ersten Großen Preis von Spanien seit 1954 gemeldet. B.R.M., Lotus und Matra International traten ausnahmsweise nur mit jeweils einem Fahrzeug an. Im Gegenzug bereicherte das von Reg Parnell gegründete gleichnamige Privatteam das Feld, indem ein BRM P126 für Piers Courage gemeldet wurde. Das Privatteam von Rob Walker verfügte nun anstelle eines Cooper T81 über einen Lotus 49. Das Cooper-Werksteam hatte seine Fahrzeuge von Maserati- auf B.R.M.-Motoren umgerüstet.
Training
Chris Amon wurde im Ferrari 312F1 erstmals in seiner Grand-Prix-Karriere Trainingsschnellster. Er teilte sich die aus drei Fahrzeugen bestehende erste Startreihe mit Pedro Rodríguez und Denis Hulme. Dahinter qualifizierten sich Bruce McLaren und Jean-Pierre Beltoise, der Jackie Stewart im Matra-Kundenteam Tyrrell vertrat. Graham Hill erreichte im favorisierten Lotus 49 nur den sechsten Startplatz.[1]
Rennen
Rodríguez übernahm nach dem Start sofort die Führung vor Beltoise, Amon und Hulme. Diese Reihenfolge blieb bis zur zwölften Runde konstant, als Beltoise kurzzeitig die Führung übernahm. Vier Runden später schied er jedoch wegen eines Motorproblems aus und überließ somit Amon, der zwischenzeitlich Rodríguez überholt hatte, die Führung. 30 Runden lang blieb der Neuseeländer daraufhin an der Spitze. Bis zur 28. Runde wurde er dabei stets von Rodríguez bedrängt, bis dieser die Kontrolle über seinen Wagen verlor und verunglückte. Dadurch gelangte Hill auf den zweiten Platz vor Hulme und John Surtees.
Als in Runde 58 Amons Kraftstoffpumpe ausfiel, übernahm Hill die Führung und gewann vor Hulme und Brian Redman, der somit in seinem zweiten Grand Prix seinen ersten und einzigen Podestplatz erreichte.[2]
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Zeit
|
Ø-Geschwindigkeit
|
Start
|
01
|
Neuseeland Chris Amon
|
Italien Ferrari
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1:27,9
|
139,413 km/h
|
01
|
02
|
Mexiko 1934 Pedro Rodríguez
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:28,1
|
139,096 km/h
|
02
|
03
|
Neuseeland Denis Hulme
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:28,3
|
138,781 km/h
|
03
|
04
|
Neuseeland Bruce McLaren
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:28,3
|
138,781 km/h
|
04
|
05
|
Frankreich Jean-Pierre Beltoise
|
Frankreich Matra-Ford
|
1:28,3
|
138,781 km/h
|
05
|
06
|
Vereinigtes Konigreich Graham Hill
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:28,4
|
138,624 km/h
|
06
|
07
|
Vereinigtes Konigreich John Surtees
|
Japan Honda
|
1:28,8
|
138,000 km/h
|
07
|
08
|
Belgien Jacky Ickx
|
Italien Ferrari
|
1:29,6
|
136,768 km/h
|
08
|
09
|
Osterreich Jochen Rindt
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco
|
1:29,7
|
136,615 km/h
|
09
|
10
|
Schweiz Joseph Siffert
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:29,7
|
136,615 km/h
|
10
|
11
|
Vereinigtes Konigreich Piers Courage
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:29,9
|
136,311 km/h
|
11
|
12
|
Italien Ludovico Scarfiotti
|
Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M.
|
1:30,8
|
134,960 km/h
|
12
|
13
|
Vereinigtes Konigreich Brian Redman
|
Vereinigtes Konigreich Cooper-B.R.M.
|
1:31,0
|
134,664 km/h
|
13
|
14
|
Australien Jack Brabham
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco
|
1:44,2
|
117,605 km/h
|
DNS
|
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkte. Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und der zweiten sechs Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.
Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Memento vom 9. März 2008 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 14. August 2011)
Weblinks